Skepsis bei Holzeinschlag
Zu Baumfällungen auf dem Zanger Berg:
Wer derzeit zwischen Mittelrain bzw. Zanger Berg Richtung Heiderose spazieren geht, kann am Wegesrand riesige Mengen von gestapelten Bäumen und einen ausgeräumten Wald beobachten. Dabei von nachhaltiger Waldnutzung zu sprechen, bedarf einer eigenen Definition dieses Begriffs. Nachhaltig sind lediglich die Schäden am Bodenbiotop und durch die Verdichtung des Bodens.
Wie es zu diesem massiven Holzeinschlag kommen konnte, stelle ich mir so vor: Der Holzhandel ordert direkt oder indirekt beim Förster eine bestimmte Menge Holz. Der Förster geht in den Wald, markiert die entsprechende Anzahl an Bäumen, die dann gefällt werden.
Vorher überlegt sich der Förster noch eine Reihe von Argumenten, um in der Öffentlichkeit gegebenenfalls zu begründen, warum dieser Holzeinschlag in diesem Umfang notwendig war.
Einige Beispiele gefällig: Sicherheit für Waldbesucher, Zukunftsfähigkeit des Waldes im Klimawandel, Freischneiden von Zukunftsbäumen, Auslichten für bestimmte Schmetterlingsarten und Krankheit des jeweiligen Baumes (sehr beliebt: die Rindennekrose).
Nun sind in diesem Waldbereich längst alle alten Buchen verschwunden, also mussten nun Bäume im besten Wachstumsalter geschlagen werden. Das bedeutet aber, dass der zurückbleibende Wald eine geringere Produktivität hat als der ursprüngliche Bestand. Hinzu kommt, dass die verrottenden Wurzeln die Co2-bilanz ebenfalls verschlechtern.
Die Reduzierung der Tiefendurchwurzelung durch die Entnahme der größeren Bäume und die Bodenverdichtung durch die schweren Maschinen beim Holztransport schränken die Schwammfunktion des Waldbodens ein, was die Aufnahme von Wasser bei Starkniederschlägen und die Abgabe von Wasser in Trockenperioden betrifft. Dem kurzfristigen Nutzen durch üppigen Holzverkauf steht also ein länger wirkender Schaden entgegen, der auch darin besteht, dass in nächster Zeit nicht mehr so viel Holz zur Verfügung steht.
An die politisch Verantwortlichen möchte ich zum Schluss appellieren, stets skeptisch zu sein, wenn Förster einen Holzeinschlag zur Waldpflege vorschlagen.