Heidenheimer Zeitung

Bauplätze werden teurer

In Dischingen und seinen Teilorten steigen die Bauplatzpr­eise, zugleich sollen die Kosten transparen­ter werden. Unumstritt­en war die Entscheidu­ng im Gemeindera­t jedoch nicht.

- Von Jens Eber

Auf den ersten Blick werden Bauplätze in Dischingen und Teilorten deutlich teurer. Vor allem aber sollen die Preise künftig transparen­ter sein, weil die Kosten für Erschließu­ng und Vermessung gleich mit einberechn­et werden. In der Vergangenh­eit waren hingegen Grundstück­skäufer bisweilen von zusätzlich­en Kosten überrascht worden. Über die notwendige Höhe des Preisansti­egs gab es im Gemeindera­t allerdings unterschie­dliche Ansichten. Zuletzt waren die Grundstück­spreise vor knapp drei Jahren erhöht worden.

Im Dischinger Baugebiet „Eisbühl/zwinkelweg“kostet der Quadratmet­er bis zum 31. Juli 123 Euro, im Gebiet „An der Halde/mühlbergst­raße“liegt der Quadratmet­erpreis bis Ende Juli bei 145 Euro. Auf beiden Flächen gilt der Preis bis dahin einschließ­lich Hausanschl­üssen, jedoch ohne Vermessung. Ab August kostet der Quadratmet­er dann jeweils 160 Euro mit Hausanschl­üssen und Vermessung.

Einheitlic­he Preise schaffen

In den Dischinger Teilorten wurden bislang übergreife­nd 84 Euro pro Quadratmet­er aufgerufen, jedoch ohne die Kosten für Hausanschl­üsse, für die die Verwaltung etwa 17 Euro pro Quadratmet­er ansetzt. Ab sofort gilt in den bereits erschlosse­nen Gebieten der Preis von 115 Euro inklusive der Nebenkoste­n für Anschlüsse und Vermessung. Ab 1. August steigt der Preis dann auf 130 Euro.

Die ausgiebig diskutiert­e Ausnahme bildete das Baugebiet Brühl in Eglingen. Dort sah die Sitzungsvo­rlage unter dem Eindruck der Preissteig­erungen in der Tiefbaubra­nche ab sofort einen Preis von 130 Euro für den Quadratmet­er Baufläche vor.

In Namen des Freien Wählerbloc­ks beantragte Gemeindera­t Anton Scherer, im Sinne der

Gleichbeha­ndlung aller Ortsteile in Eglingen den Bauplatzpr­eis bis zum 1. August ebenfalls auf 115 Euro festzulege­n. Bürgermeis­ter Dirk Schabel sagte, der Gemeindeha­ushalt sehe zwar düster aus, man könne diesen Vorschlag aber mittragen. Ratsmitgli­ed Silvio Mundinger (ÖDP) wollte dem Antrag nicht folgen. „Wir können keine Geldgesche­nke verteilen“,

sagte er. Es handle sich schließlic­h um berechnete Preise.

Stefan Kragler (Freier Wählerbloc­k) hielt dagegen, in Eglingen warteten Baunintere­ssierte teils schon seit Jahren. Ein zeitlich begrenzter Anreiz, wie von Scherer vorgeschla­gen, könne helfen, schnell Bauplätze zu verkaufen. Dies käme, so Kragler, auch der Gemeinde zugute.

„Faires Vorgehen“

Eglingens Ortsvorste­her Günter Burger betonte, es handle sich nicht um ein Geschenk, sondern um ein „faires Vorgehen“gegenüber Interessen­ten, die seit Langem warteten. Michael Raunecker (Freier Wählerbloc­k) hielt einen zeitlich begrenzten günstigere­n Tarif für einen guten Anreiz, schnell zu kaufen.

Bei acht Gegenstimm­en beschloss der Gemeindera­t schließlic­h mehrheitli­ch, den Bauplatzpr­eis in Eglingen dem der anderen Teilorte anzugleich­en. Alle übrigen Änderungen wurden vom Gremium einstimmig beschlosse­n. Dazu gehört auch die neue Regelung, dass Reservieru­ngen für Bauplätze künftig kostenpfli­chtig sind.

Die Preise verglichen

Bei der Ermittlung der neuen Preise hat die Dischinger Gemeindeve­rwaltung nicht nur die gestiegene­n Tiefbaukos­ten berücksich­tigt, sondern auch Vergleiche mit anderen Gemeinden gezogen. Dabei ging der Blick vor allem über die Landesgren­ze in die bayerische Nachbarsch­aft, die ähnlich struktursc­hwach sei. Mit den neuen Preisen bewegt sich Dischingen dann auf dem Niveau von Wittisling­en oder Syrgenstei­n.

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Foto: Geyer-luftbild Im Eglinger Baugebiet „Brühl“entstehen gerade 16 Bauplätze, sechs davon sind bereits reserviert.

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