Große Einigkeit im Königsbronner Rat
Alle Gemeinderatsfraktionen haben dem Zahlenwerk für 2023 zugestimmt und damit auch politische Schwerpunkte für die weitere Entwicklung in den kommenden Jahren gesetzt.
Einstimmig hat der Königsbronner Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt fürs laufende Jahr verabschiedet und damit auch den Weg frei gemacht für viele Investitionen in den unterschiedlichsten Bereichen. Vor der Abstimmung war Bürgermeister Jörg Weiler zahlreiche Punkte durchgegangen, die vonseiten der Gemeinderatsfraktionen im Zuge der Beratungen angesprochen und teils auch als Anträge formuliert worden waren. Dabei wurde sehr deutlich: Im Grunde sind sich alle Fraktionen darin einig, welche politischen Schwerpunkte in Königsbronn in den kommenden Jahren gesetzt werden sollen.
Da wäre beispielsweise die Jugendarbeit. Eigentlich wäre im Haushalt ein Betrag in Höhe von 15.000 Euro für die Erweiterung des bestehenden Jugendcontainers vorgesehen gewesen. Die Spd-fraktion hatte jedoch beantragt, diese Ausgabe mit einem Sperrvermerk zu versehen. Wie Fraktionschef Wolfgang Lutz erläuterte, sei man keinesfalls gegen Investitionen für die Jugend, doch halte man lediglich einen Ausbau des Containers für nicht ideal: „Wir müssen inhaltlich darüber reden, was wir für die Jungen besser machen und wie wir ihnen einen Treffpunkt schaffen können.“
Dem pflichtete der Vorsitzende des Unabhängigen Wählerblocks (UWB) Joachim Wötzel bei: „Die Jugendarbeit ist wichtiger denn je, da muss dringend etwas passieren.“Da dies auch die Verwaltung so sieht, wird das Thema in den kommenden Monaten wohl erneut diskutiert.
Radfahrkonzept umsetzen
Gleiches gilt für die Situation um den Radverkehr. Von mehreren Fraktionen, allen voran den Grünen, war in den Haushaltsreden eine Verbesserung für den Radverkehr gefordert worden. Innerhalb des Ortes gibt es im Prinzip keinerlei ausgewiesene Radwege,
entlang der B 19 ist die Situation deshalb auch teils gefährlich. So wurde etwa von der Grünen-fraktion gefordert, endlich das bereits seit Jahren bestehende Radewege-konzept umzusetzen und dafür zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen. „Das ist längst überfällig, wir müssen da dringend etwas tun“, so Fraktionschef Werner Glatzle. Dass auch die anderen Fraktionen dieser Ansicht sind, wurde in mehreren Wortmeldungen deutlich, jedoch ist man der Ansicht, dass die bereitgestellten Mittel in Höhe von 15.000 Euro im laufenden Jahr ausreichend sein sollten, wenn sie denn tatsächlich auch eingesetzt werden und der Ausbau beginnt.
Diskussion über Leitbild geplant
Einig sind sich die Fraktionen auch darüber, dass versucht werden sollte, im Rahmen einer Klausurtagung darüber zu reden, ein gemeinsames Leitbild zu schaffen, wie es die SPD beantragt hatte. Dieses Leitbild solle den Umgang mit allen Bereichen des öffentlichen Lebens umfassen, etwa die Vereine, die Verwaltung, Leben, Wohnen, Mobiliät, Schulen, Kindergärten, Wirtschaft und Finanzen.
Die SPD hatte angeregt, sich dafür professionelle Hilfe zu holen. Fraktionschef Wolfang Lutz hatte in seiner Haushaltsrede gesagt, es gehe um Zusammenhalt, gesellschaftliche Werte, Nachhaltigkeit und Schutz. All das solle das Leitbild umfassen. Nach einer längeren Diskussion darüber, ob dafür nicht ein längerer Prozess vonnöten ist, einigte sich das Gremium, noch in diesem Jahr eine moderierte Klausur abzuhalten, die auch als Auftakt für ein weiteres Vorgehen dienen könnte.
Die Verkehrssituation in Königsbronn war einmal mehr Thema. Auch sie war in den Haushaltsreden von mehreren Fraktionen angesprochen worden. Insbesondere die Wegeführung für Radfahrer und Fußgänger, beispielsweise in der Eisenbahnstraße bei der Überquerung zur Zanger Straße, aber auch in anderen Bereichen, wird als unbefriedigend empfunden. Auch hierfür sagte die Verwaltung zu, sich Gedanken zu machen.
Letzten Endes verabschiedete der Gemeinderat den Haushaltsplan einstimmig und stimmte damit der weiteren Entwicklung Königsbronns für die kommenden Jahre grundsätzlich zu.