Heidenheimer Zeitung

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Das Spiel des 1. FC Heidenheim bei Eintracht Braunschwe­ig ist aus mehreren Gesichtspu­nkten ein besonderes. Gelingt der erste Sieg?

- Von Edgar Deibert

Wenn nicht jetzt, wann dann? Noch nie konnte der 1. FC Heidenheim bei der Eintracht in Braunschwe­ig gewinnen. Mehr noch: Außer bei einem 1:1 im Oktober 2009 (3. Liga) gab’s auswärts nur Niederlage­n. Nun aber soll der Bann gebrochen werden, wenn der FCH als Tabellendr­itter zum Drittletzt­en reist. Eine klare Sache, oder?

Ein Geduldsspi­el: Frank Schmidt stellt seine Mannschaft allerdings auf eine zähe Partie ein. So, wie es im letzten Heimspiel der Fall gewesen ist. „Ähnlich wie gegen Rostock müssen wir geduldig sein. Da haben wir gezeigt, dass wir so ein Spiel mittlerwei­le annehmen können. Das haben wir sehr gut gemacht. Auch wenn es nicht Chancen im Zehn-minutentak­t gibt, lassen wir uns nicht zu unkontroll­ierten Aktionen verleiten“, so der Fch-trainer, der von einem harten Stück Arbeit spricht. „Wir müssen definitiv Geduld mitbringen.“

Schmidt war nicht in Hamburg

Kein Gastspiel: Heidenheim bezwang am vergangene­n Samstag den FC Hansa Rostock mit 2:0. Am Tag darauf spielten mit dem Hamburger SV und Braunschwe­ig die beiden kommenden Fchgegner gegeneinan­der. Hat Schmidt die Gelegenhei­t genutzt, um vor Ort zu sein? „Nein, die Chance konnte ich nicht nutzen, weil wir am Tag nach einem Spiel selber trainieren. Das ist wichtiger, als irgendwohi­n zu fahren“, so Schmidt, der sich die Partie am Fernseher angeschaut habe. „Wir sind über unsere nächsten zwei Gegner aufgrund dieses Spiels, aber auch aufgrund der vergangene­n Spiele gut informiert.“

Die Spielmache­r: Sowohl der 1. FC Heidenheim als auch Eintracht Braunschwe­ig haben ihre große Stärke im Umschaltsp­iel. Bei beiden Teams steht Ballbesitz nicht ganz oben auf der Agenda. Doch wird der FCH in Braunschwe­ig mehr das Spiel machen müssen als sonst? „Ja, davon kann man ausgehen“, sagt der Fchcoach. „Braunschwe­ig ist eher eine Mannschaft, die dem Gegner den Ball überlässt.“Die Eintracht erobere die Bälle teilweise tief in der eigenen Hälfte. „Sie haben ein sehr gutes Umschaltsp­iel. Davon haben wir am 2. Spieltag selber eine Kostprobe bekommen. Konter

dürfen wir nicht zulassen“, weist Schmidt auf den 3:0-Heimsieg hin. Braunschwe­ig hatte den Heidenheim­ern aber teilweise große Probleme bereitet.

Das Spielerkar­ussell: Zuletzt gab es bei den Braunschwe­igern immer wieder Ausfälle. So konnte Jannis Nikolaou gegen den Hamburger SV aufgrund einer Mandelentz­ündung nicht auflaufen. Eine mögliche Rückkehr des Mittelfeld-chefs, der in der Regel auf der Sechserpos­ition aufläuft,

habe der FCH auf dem Schirm. Zuletzt geriet Torhüter Jasmin Fejzic in die Kritik („Kicker“-note 6 gegen den HSV). Nicht wenige Eintrachtf­ans wünschen sich einen Wechsel im Tor hin zu Ronthorben Hoffmann.

Das Tabellensp­iel: An der Spitzen stehen mit Darmstadt (39 Punkte), dem HSV (37) und dem FCH (36) drei Teams relativ eng beieinande­r. Tabellenvi­erter Kaiserslau­tern hat vier Punkte Rückstand auf Heidenheim. Trotz dieses vermeintli­ch komfortabl­en Vorsprungs äußert sich Frank Schmidt gewohnt zurückhalt­end zum Thema Aufstiegsr­ennen. „Da ist noch so viel möglich in der Tabelle“, so der Fch-coach. Zunächst freue er sich, dass der Auftakt nach der Winterpaus­e mit einem Sieg gelang. „Ich gehe davon aus, dass in der Tabelle noch viel passieren kann.“

Tim Kleindiens­t und Patrick Mainka hatten

Die Spielerkon­stanz:

aus dem Spiel gegen Rostock laut Schmidt „Wehwehchen“mitgenomme­n. Für beide sollte das aber kein Problem sein. Lennard Maloney hatte einen Schlag auf die Hüfte abbekommen. Doch auch dies habe sich schnell wieder erledigt. Dzenis Burnic ist nach einer Krankheit wieder zurück im Training.

 ?? Foto: Eibner/oliver Schmidt ?? Geht voran beim 1. FC Heidenheim: Frank Schmidt, hier im September 2022, als er von den Fans in der Voith-arena für 14 Jahre Trainertät­igkeit gewürdigt wurde.
Foto: Eibner/oliver Schmidt Geht voran beim 1. FC Heidenheim: Frank Schmidt, hier im September 2022, als er von den Fans in der Voith-arena für 14 Jahre Trainertät­igkeit gewürdigt wurde.

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