Schalt’ doch bitte um!
Das Spiel des 1. FC Heidenheim bei Eintracht Braunschweig ist aus mehreren Gesichtspunkten ein besonderes. Gelingt der erste Sieg?
Wenn nicht jetzt, wann dann? Noch nie konnte der 1. FC Heidenheim bei der Eintracht in Braunschweig gewinnen. Mehr noch: Außer bei einem 1:1 im Oktober 2009 (3. Liga) gab’s auswärts nur Niederlagen. Nun aber soll der Bann gebrochen werden, wenn der FCH als Tabellendritter zum Drittletzten reist. Eine klare Sache, oder?
Ein Geduldsspiel: Frank Schmidt stellt seine Mannschaft allerdings auf eine zähe Partie ein. So, wie es im letzten Heimspiel der Fall gewesen ist. „Ähnlich wie gegen Rostock müssen wir geduldig sein. Da haben wir gezeigt, dass wir so ein Spiel mittlerweile annehmen können. Das haben wir sehr gut gemacht. Auch wenn es nicht Chancen im Zehn-minutentakt gibt, lassen wir uns nicht zu unkontrollierten Aktionen verleiten“, so der Fch-trainer, der von einem harten Stück Arbeit spricht. „Wir müssen definitiv Geduld mitbringen.“
Schmidt war nicht in Hamburg
Kein Gastspiel: Heidenheim bezwang am vergangenen Samstag den FC Hansa Rostock mit 2:0. Am Tag darauf spielten mit dem Hamburger SV und Braunschweig die beiden kommenden Fchgegner gegeneinander. Hat Schmidt die Gelegenheit genutzt, um vor Ort zu sein? „Nein, die Chance konnte ich nicht nutzen, weil wir am Tag nach einem Spiel selber trainieren. Das ist wichtiger, als irgendwohin zu fahren“, so Schmidt, der sich die Partie am Fernseher angeschaut habe. „Wir sind über unsere nächsten zwei Gegner aufgrund dieses Spiels, aber auch aufgrund der vergangenen Spiele gut informiert.“
Die Spielmacher: Sowohl der 1. FC Heidenheim als auch Eintracht Braunschweig haben ihre große Stärke im Umschaltspiel. Bei beiden Teams steht Ballbesitz nicht ganz oben auf der Agenda. Doch wird der FCH in Braunschweig mehr das Spiel machen müssen als sonst? „Ja, davon kann man ausgehen“, sagt der Fchcoach. „Braunschweig ist eher eine Mannschaft, die dem Gegner den Ball überlässt.“Die Eintracht erobere die Bälle teilweise tief in der eigenen Hälfte. „Sie haben ein sehr gutes Umschaltspiel. Davon haben wir am 2. Spieltag selber eine Kostprobe bekommen. Konter
dürfen wir nicht zulassen“, weist Schmidt auf den 3:0-Heimsieg hin. Braunschweig hatte den Heidenheimern aber teilweise große Probleme bereitet.
Das Spielerkarussell: Zuletzt gab es bei den Braunschweigern immer wieder Ausfälle. So konnte Jannis Nikolaou gegen den Hamburger SV aufgrund einer Mandelentzündung nicht auflaufen. Eine mögliche Rückkehr des Mittelfeld-chefs, der in der Regel auf der Sechserposition aufläuft,
habe der FCH auf dem Schirm. Zuletzt geriet Torhüter Jasmin Fejzic in die Kritik („Kicker“-note 6 gegen den HSV). Nicht wenige Eintrachtfans wünschen sich einen Wechsel im Tor hin zu Ronthorben Hoffmann.
Das Tabellenspiel: An der Spitzen stehen mit Darmstadt (39 Punkte), dem HSV (37) und dem FCH (36) drei Teams relativ eng beieinander. Tabellenvierter Kaiserslautern hat vier Punkte Rückstand auf Heidenheim. Trotz dieses vermeintlich komfortablen Vorsprungs äußert sich Frank Schmidt gewohnt zurückhaltend zum Thema Aufstiegsrennen. „Da ist noch so viel möglich in der Tabelle“, so der Fch-coach. Zunächst freue er sich, dass der Auftakt nach der Winterpause mit einem Sieg gelang. „Ich gehe davon aus, dass in der Tabelle noch viel passieren kann.“
Tim Kleindienst und Patrick Mainka hatten
Die Spielerkonstanz:
aus dem Spiel gegen Rostock laut Schmidt „Wehwehchen“mitgenommen. Für beide sollte das aber kein Problem sein. Lennard Maloney hatte einen Schlag auf die Hüfte abbekommen. Doch auch dies habe sich schnell wieder erledigt. Dzenis Burnic ist nach einer Krankheit wieder zurück im Training.