Liebe Namensvetter,
und natürlich auch liebe Namensbasen! Ihr hättet Eure reine Freude gehabt kürzlich in Herbrechtingen. Die Journalistin war von auswärts, und sie hatte ein Mikrophon und eine Menge Witz dabei. „Pistoriusschule“, ulkte sie: „War hier der Verteidigungsminister? Hö hö.“
Nein, erklären wir ihr, es gehe nicht um Boris Pistorius, sondern um seinen Namensvetter Johann August Ferdinand Pistorius, 1767 bis 1841, Pädagoge, Hofrat und Gründer von Fürsorgeheimen und der kam ja von hier und. . .
Die Journalistin wedelte mit dem Mikrophon: Alles zu lange für den Rundfunk. „Es klingt auf jeden Fall nach Bundeswehr“, stellte sie fest. Und ins Mikrophon sprach sie: „Und wenn der Verteidigungsminister noch nicht hier in der Pistorius-schule war, dann wird es aber höchste Zeit. Hö hö.“
Der Beitrag war längst versendet, als wir immer noch über die Idee grübelten. Kann man sich mit Namenspatronen nicht immer etwas Ruhm herbeitaufen? Wir dachten an das „Bad Spencer“in Schwäbisch Gmünd, zu dem Filmlegende Bud Spencer tatsächlich anreiste. Und selbst wenn die Schule in Herbrechtingen keine Kaderschmiede der Bundeswehr ist, würde Verteidigungsminister Pistorius ja vielleicht doch. . . nur des Namens willen? Und könnte die Schule vielleicht ein klitzekleines Bisschen von den 100 Milliarden Euro für die marode Armee abhaben?
Tatsächlich sollte, nein müsste man versuchen, passende Namensvetter (und Namensbasen) stärker für die lokale Publicity einzuspannen. Gerade im Rundfunk geht es dabei ja nur darum, dass es gleich klingt. Wer hindert Bundesinnenministerin Nancy Faeser daran, die Malzfabrik in Giengen zu besuchen? Und warum kann Arbeitsminister Hubertus Heil nicht einmal ins das identisch ausgesprochene Heidenheimer Modehaus kommen?
Gerade wir in Heidenheim sollten uns da mehr reinhängen. Und keine Bange: Die Aalener haben Pech und keine Scholzarena mehr. Selber schuld.
Aber Ihr lest das ja eh wieder nicht.