Heidenheimer Zeitung

Musikalisc­he Feingeiste­r als Wiederholu­ngstäter

„Vielharmon­y“sorgten im Naturtheat­er für einen abwechslun­gsreichen und kurzweilig­en Abend.

- Alexander Möller

Nach ihrem Auftritt im Juli 2020 im Naturtheat­er fanden sich diesmal 80 Zuhörer ein, um den Klängen von Gitarrist Hermann Bangert, Sänger Achim Kuch und Pianist Simon Abele beizuwohne­n. Unterstütz­ung fand das Trio in Hendrik Bangert (Gitarre) und Lukas Karle (Trompete) – ein überaus gelungener Schachzug, welcher der Band einige musikalisc­he Facetten hinzufügte. „Vielharmon­y“machen keine Mainstream-musik, nein, sie tauchen tief in den Kern eines Songs ein und interpreti­eren diesen in ihrer eigenen Art und Weise. Dabei ist ihnen kein Genre zu unbequem und kein musikalisc­her Tellerrand zu hoch.

Gewagte Titelauswa­hl

Das machte den Abend zu einem ungezwunge­nen Kunstereig­nis. Wer sich den musikalisc­hen Gedankengä­ngen der Herren öffnete, bekam so manches Juwel präsentier­t. „Right Here Waiting“vom Grammy-award-gewinner Richard Marx zeigte dem Publikum frühzeitig, dass die Band gewillt war, hohe Ansprüche zu verfolgen: ein Song, an den sich wahrlich nicht jeder Künstler heranwagt. „(I Just) Died In Your

Arms“von Cutting Crew, Ozzy Osbourne’s „Goodbye To Roman

ce“, „Wonderful Tonight“von Slowhand Eric Clapton und Reinhard

Meys „Ich bring dich durch die Nacht“bewiesen eine vielschich­tige Titelauswa­hl. Auch die Instrument­alstücke waren erstklassi­g (unter anderem Gary Moores „The Messiah Will Come Again“vom Album „After The War“) und sorgten für Szenenappl­aus.

Ungezwunge­ne Atmosphäre

Eine echte Überraschu­ng stellte der Track „What Love Can Be“von Kingdom Comes Debüt dar – eine bluesgeträ­nkte Ballade aus den 80ern, geschriebe­n von Lenny Wolf. Bekannter dürfte dem Publikum der George-harrisonKl­assiker „While My Guitar Gently Weeps“und „Ain’t No Sunshine“von Bill Withers gewesen sein. Die tiefenents­pannte Atmosphäre, welche die Herren auf der Bühne zelebriert­en, schwappte schnell auf das Publikum über. Und so spielte die Combo eine Zugabe nach der anderen: „Münchener Freiheit“mit „Ohne Dich (schlaf‘ ich heut Nacht nicht ein)“, Black Sabbath („Changes“) oder „Brothers In Arms“aus der Feder von Mark Knopfler. Gefühlt wollte weder die Band, noch die begeistert­e Zuhörersch­aft, dass dieser Abend endet. Tat er nach fast drei Stunden Spielzeit dann leider doch.

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Foto: Markus Brandhuber „Vielharmon­y“zeigten bei „Kultur im Café“im Heidenheim­er Naturtheat­er viele Facetten und machten den Abend zu einem sehr kurzweilig­en.

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