Wenn die Rente nicht reicht
Die Heidenheimer Aktivengruppe 55+ macht auf existenzielle Probleme vieler Senioren aufmerksam.
Die Aktivengruppe 55+ der IG Metall Heidenheim hat den Eindruck, dass in der Politik die Rentnerinnen und Rentner vergessen werden. „Über eine Million Senioren müssen in der Rente noch arbeiten, um über die Runden zu kommen, das darf nicht sein“, stellt die Aktivengruppe 55+ unter Leitung von Rolf Huber fest und sieht hier erheblichen Handlungsbedarf.
Kritik an den Pauschalen
Das Rentenniveau sinkt stetig und liegt bei circa 45 Prozent. Die hohe Inflation und Steigerung der Energiekosten belastet die Rentnerinnen und Rentner enorm. Die 300 Euro Energiekostenpauschale haben die Rentnerinnen und Rentner erst aufgrund der Initiative der Gewerkschaften erhalten. Dies sei aber nur ein kleiner Tropfen auf den berühmten heißen Stein, so die Aktivengruppe.
Ihr zufolge sieht es für die Rentnerinnen und Rentner, aber auch für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer düster bei der von der Bundesregierung beschlossenen Inflationsausgleichspauschale (maximal 3000 Euro) aus. Es ist eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Glück hätten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, bei denen dank der IG Metall diese Zahlung im Tarifvertrag abgesichert wurde.
Die Aktivengruppe fordert von der Politik eine Lösung, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und nicht an eine Freiwilligkeit der Arbeitgeber.
„Es ist die Herausforderung an die Politik, dass jeder, der in seinem Arbeitsleben seinen Beitrag in die Sozialversicherung einbezahlt hat, auch eine auskömmliche Rente bezieht“, so Hermannjosef Boch, Mitglied im Leitungsteam der Aktivengruppe.
Sprachrohr der Senioren
Die Möglichkeiten für Senioren, ihre Rente aufzubessern, sind laut der Aktivengruppe nicht wirklich üppig. Es würden oft nur schlecht bezahlte Minijobs angeboten und keine würdige und angemessen bezahlte Arbeit. Auch hier sieht die Gruppe Handlungsbedarf. Die Aktivengruppe, die offen ist für Gäste und Mitstreiter, hat sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. Hauptanliegen sind die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie die Themen Pflege und die Rente mit 63. Vor allem geht es der Gruppe darum, eine Diskussionsplattform zu bieten und als Sprachrohr für die Senioren in der Gesellschaft und Politik zu agieren.