Eisenbichler Neunter in Willingen
Der Norweger Halvor Egner Granerud bleibt am Sonntag beim Weltcup weiter auf der Siegerstraße. Die Deutsche Katharina Althaus setzt einen Höhepunkt am Samstag.
Katharina Althaus strahlte auch einen Tag nach ihrem Siegescoup noch voller Glücksgefühle. Bei der Rückkehr der großen Skisprung-party von Willingen haben die 26 Jahre alte Allgäuerin und der norwegische Vierschanzentournee-sieger Halvor Egner Granerud aus Norwegen besonders abgeräumt.
Althaus‘ Sieg am Samstag vor der rekordverdächtigen Kulisse von mehr als 20 000 Zuschauern war der große Höhepunkt des Wochenendes, das nach zwei tristen Corona-jahren alles zu bieten hatte: spektakuläre Sprünge und Stürze, Jubel sowie Wetterextreme von herrlichem Sonnenschein bis hin zu ungemütlichem Dauerregen.
Widrige Bedingungen
Skispringer Markus Eisenbichler hat mit Rang neun beim Heimspiel in Willingen seinen Aufwärtstrend bestätigt. Der sechsmalige Weltmeister machte bei widrigen Bedingungen im zweiten Durchgang noch vier Plätze gut und landete nach der enttäuschenden Vierschanzentournee schon zum vierten Mal in den Top 10. Seinen vierten Sieg in Folge feierte Tourneesieger Halvor Egner Granerud aus Norwegen. Auch der zweimalige Olympiasieger Andreas Wellinger überzeugte als Elfter, verpasste aber seine vierte Top-10-platzierung in Folge knapp. Dahinter verbuchte Lokalmatador Stephan Leyhe als Zwölfter sein bestes Saisonergebnis, Teamkollege Karl Geiger musste sich einen Tag nach seinem fünften Platz dagegen mit Position 21 begnügen.
„Natürlich haben wir noch Luft nach oben“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD: „Es war heute ein schwieriger Wettkampf. Das Ergebnis war nicht berauschend, aber das lag
auch an den schwierigen Verhältnissen.“
Das Podest war für die DSVAdler weit entfernt. Dort standen hinter dem Norweger Granerud, der überlegen seinen 22. Weltcupsieg holte, der Japaner Ryoyu Kobayashi und Daniel Andre Tande
aus Norwegen. Vor 16 500 Zuschauern im hessischen Dauerregen, der in die Spur wehte und die Anfahrt bei vielen Springern erheblich verlangsamte, hatte vor allem Geiger auch mit dem Wind wenig Glück. Auch Constantin Schmid (Oberaudorf ) schaffte es
in den zweiten Durchgang und belegte Rang 23. Philipp Raimund (Oberstdorf ), der am Samstag als Neunter noch das beste Ergebnis seiner Karriere gefeiert hatte, schied als 34. dagegen vorzeitig aus. Mit einem Sprung auf 149,5 Meter hatte Althaus am Samstag bei bestem Wetter nicht nur einen persönlichen Rekord aufgestellt, sondern feierte auch ihren fünften Saisonsieg vor der Slowenin Ema Klinec und der Japanerin Sara Takanashi. „Einfach Wahnsinn“, kommentierte Althaus.
Dass sie im abschließenden Springen am Sonntag mit Platz acht nicht an den Erfolg anknüpfen konnte, trübte die Stimmung kaum. „Meine Sprünge waren heute einfach nicht gut genug, aber es hat mega viel Spaß gemacht hier vor so einem Publikum zu springen. Es war einfach grandios und ich freue mich schon auf nächstes Jahr“, sagte die Allgäuerin, die im Gesamtweltcup erneut Punkte auf die führende Österreicherin Eva Pinkelnig gut machte.