Ungebetene Gäste im Eintracht-stadion
Der 1. FC Heidenheim wurde am Samstagnachmittag freundlich verabschiedet. „Ihr holt nächste Woche die Punkte, Frank. Und gute Heimreise“, sagte Eintrachtcoach Michael Schiele. Deutlich frostiger waren die Aussagen in Richtung einer Gruppe Besucher, die sich in der Nacht vor der Partie Zugang zum Stadion verschafft und sich im Mittelkreis des Spielfelds verewigt hatte. Am Werk der Eindringlinge war unschwer zu erkennen, aus welchem Fanlager sie stammen. In der Anstoßzone war eine „96“zu erkennen – die Gründungszahl von Erzrivale Hannover 96. „Eintracht Braunschweig
hatte in der Nacht zu Samstag Besuch im Eintracht-stadion, dabei wurde im Mittelkreis ein 95+1-Schriftzug hinterlassen“, schrieb der BTSV auf seiner Vereinsseite.
In der Meldung verzichteten die Braunschweiger nicht nur auf das Ausschreiben der Gründungszahl, sie lieferten auch eine Erklärung zur Reaktion auf die in schwarzer Farbe geschriebenen Zahlen. „Auf die Schmierereien wurde im Vorfeld des Duells reagiert, das Spiel gegen den 1. FC Heidenheim wird ganz regulär ausgetragen“, hieß es weiter.
Die Reaktion passierte in mehreren Akten. Zunächst wurde versucht, mit einem Gasbrenner die Farbe zu entfernen. Da dies genauso wie der Einsatz von grüner Farbe nicht wirkte, wurden die Platzwarte selbst kreativ. Mit einem Zickzack-muster wurde ein vergeblicher Ablenkungsversuch gewagt, als letztes Mittel diente ein kurzer Kommentar auf dem Rasen. „Nein Danke“lauteten die Worte, die viermal und für alle Zuschauer lesbar um den Mittelkreis gepinselt wurden. Frank Schmidt fand vor der Partie eine ähnliche Formulierung: „So was braucht kein Mensch“, sagte er.