Heidenheimer Zeitung

TSG bezwingt wacker kämpfende HSG

Die Schnaithei­merinnen behalten im Derby gegen Oberkochen/königsbron­n mit 30:24 die Oberhand und verschaffe­n sich Luft im Abstiegska­mpf.

- Von Jochen Gerstlauer

Für die TSG Schnaithei­m war es ein weiterer großer Schritt raus aus dem Tabellenke­ller der Handballla­ndesliga. Bei den Gästen fehlten erneut die Wechselmög­lichkeiten. Und so gingen der HSG Oberkochen/königsbron­n am Ende der Partie – wie schon so oft in dieser Spielzeit – die Kräfte aus. Dank des 30:24-Erfolgs kletterten die Schnaithei­merinnen auf den siebten Platz der Tabelle.

Schon beim Warmmachen war das personelle Übergewich­t der Heimmannsc­haft klar zu erkennen. Hsg-trainer Joachim Schneider musste kurzfristi­g auf drei weitere Spielerinn­en verzichten (Grippe), während das Tsg-trainertri­o Riehl/knödler/schlichter aus dem Vollen schöpfen konnte. Die zahlreiche­n Fans in der Schnaithei­mer Ballspielh­alle sorgten für die passende Stimmung für das Derby. Mit Hupenund Trötenklän­gen wurden die Spielerinn­en auf dem Feld motiviert.

300 Zuschauer in Ballspielh­alle

Die Gäste erwischten vor rund 300 Zuschauern den besseren Start. Die Schnaithei­merinnen gingen zunächst sehr fahrlässig mit ihren Chancen um. Die HSG nutzte ihre Möglichkei­ten aus und erspielte sich – auch dank einer starken Ronja Ruoff zwischen den Pfosten – eine 4:1-Führung (6. Minute).

Ein Wachmacher für das Heimteam war eine unfreiwill­ige Unterbrech­ung: Die Uhr am Zeitnehmer­tisch streikte kurzfristi­g. Nach der schnellen Reparatur legten die Gastgeberi­nnen einen 5:0-Lauf hin und drehten den Rückstand in eine 6:4-Führung (12.). Die Gäste fingen sich aber wieder und unterbrach­en den guten Lauf der TSG.

Knappe Pausenführ­ung

Dabei fand vor allem Hsg-rückraumsc­hützin Theresa Maier immer wieder eine Lücke in der Tsg-abwehr und feuerte ihre gefährlich­en Würfe ab. Die Führung wechselte in der Folge mehrfach. Dank eines Treffers von Kim Bauder kurz vor der Halbzeit-sirene

gingen die Tsg-damen mit einem knappen 12:11-Vorsprung in die Kabine.

Nach dem Wiederbegi­nn stellte sich die Frage, wie lange die ersatzgesc­hwächte HSG mithalten könnte. Die überrasche­nde Antwort: bis in die Schlussvie­rtelstunde. Es entwickelt­e sich zunächst ein offener Schlagabta­usch. Bis zum 17:17 hielten die wacker kämpfenden Hsg-spielerinn­en die Partie ausgeglich­en.

Eine Überzahl brachte dann dem Heimteam zunächst einen kleinen Vorteil. Doch auch darauf zeigte das Team von Joachim Schneider die richtige Reaktion. Der Anschlusst­reffer von Karen Huep zum 20:21 (aus Hsg-sicht) veranlasst­e das Tsg-trainertea­m zu einer Auszeit. Diese brachte dann die endgültige Wende im Spiel. Susanne Frey, Ines Mainka

und Nina Diedersdör­fer brachten ihr Team in eine komfortabl­e Situation (25:21/51.)

Die Hsglerinne­n versuchten in der Schlusspha­se noch einmal alle Kräfte zu mobilisier­en, näher als drei Tore kamen sie aber nicht mehr heran. So sicherten sich die Schnaithei­merinnen einen verdienten

30:24-Heimerfolg, der vielleicht ein paar Tore zu hoch ausfiel.

Erleichter­ung bei der TSG

So sah es auch Tsg-coach Thilo Riehl. „Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit das gespielt, was wir können“, sagte der sichtlich glückliche Tsg-trainer. „Mein Team hat sich über 60 Minuten am Riemen gerissen“, fügte Riehl hinzu, der mit der TSG nun etwas entspannte­r in die kommenden Aufgaben gegen die Topteams der Liga gehen kann. „Vielleicht können wir das eine oder andere Spiel gegen eine Mannschaft von oben packen“, sagte er.

Hsg-coach Joachim Schneider haderte nach Spielende mit der personelle­n Situation seines Teams. „Wir konnten in dieser Saison noch kein Spiel mit voller Besetzung bestreiten“, so Schneider. Mit Blick auf den Abstiegska­mpf sagte er entschloss­en: „Wir spielen noch mal gegen Schnaithei­m, Giengen und Ludwigsfel­d. Da müssen sechs Punkte her und auch gegen Ehingen könnte was gehen.“

 ?? Foto: Oliver Vogel ?? Mit vollem Einsatz: Alessa Riehl (am Ball) und die TSG Schnaithei­m setzten sich im Derby durch.
Foto: Oliver Vogel Mit vollem Einsatz: Alessa Riehl (am Ball) und die TSG Schnaithei­m setzten sich im Derby durch.

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