Auch abseits der Wentalhalle einsatzreich
Der größte und folgenschwerste Einsatz kam für die Steinheimer schon Anfang des Jahres 2022: der Brand der Wentalhalle. Doch auch sonst war es ein ereignisreiches Jahr für die Einsatzkräfte.
Die Personallage bei der Gesamtfeuerwehr Steinheim kann als stabil bezeichnet werden. Insgesamt gehören 115 (Vorjahr: 117) Feuerwehrmänner und -frauen zur Truppe von Gesamtkommandant Uli Weiler. Im Jahr 2022, als Corona langsam abflaute, wurden 57 Ernstfälle gemeistert. Das waren elf mehr als im Vorjahr und viele Alarme hatten oft stundenlange Einsätze zur Folge.
Von den aktuell 115 Brandbekämpfern gehören 63 (Vorjahr: 64) der Abteilung Steinheim, 35 (36) der Abteilung Söhnstetten und 17 der Abteilung Sontheim an. Nach dem Tod zweier Mitglieder verringerte sich die Altersabteilung auf 37 Mann. Bei der Jugendfeuerwehr nahm die Zahl der Mitglieder von 23 auf 28 zu.
Aufgrund der fortgeschriebenen Alarm- und Ausrückeordnung leistet Steinheim sowohl Richtung Gussenstadt und Gerstetten sowie Richtung Bartholomä und Essingen im Ernstfall Überlandhilfe. Nach Worten von Kommandant Uli Weiler wie auch von Abteilungskommandant Timo Neukamm (Steinheim) hatte das Jahr 2022 etliche Herausforderungen gebracht. Da waren zunächst die Zunahme der Einsätze um elf, darunter zwei Überlandhilfen wegen Großbränden sowie eine Überlandhilfe zur Technischen Rettung nach Verkehrsunfall.
Wie Timo Neukamm verdeutlichte, gliederten sich die 21 Brände wie folgt: 16 Klein-, drei Mittelund zwei Großbrände (Wentalhalle und das Feuer in einem Holzrecyclingbetrieb im Kickethau). Sechs Fehlalarme nennt die Statistik und 13 Technische Hilfeleistungen
(darunter neun Türöffnungen), bei zwei Gefahrgutunfällen musste die Feuerwehr Schadensbegrenzung leisten und bei einem Verkehrsunfall eine eingeklemmte Person retten. Vier Ölspuren wurden entschärft und außerdem bei vier Einsätzen nach Unwetter Bäume von der Straße geräumt.
Neuzugänge bei der Jugend
Pandemiebedingt war die alljährliche Gemeinschaftsübung nicht möglich. Dennoch wurde viel Zeit
in die Grund- und Truppmannausbildung investiert. Neue Maschinisten wurden ausgebildet. Uli Weiler nannte in seinem Jahresbericht viele Details und natürlich die, die die verschiedenen Lehrgänge bestanden haben. Erik Theoboldt wurde als Neuzugang auf den Feuerwehrdienst verpflichtet. Bei der Jugendfeuerwehr wurden unter Beifall als Neuzugänge begrüßt: Anton Maier, Moritz Gnaier, Michael Preiß, Leon-joel Braun, Jonathan Benedix, Simon Kraft, Jason Stiara,
Philipp Kröner und Raphael Stangl.
Im Auftrag von Baden-württembergs Innenminister Thomas Strobl überreichte der stellvertretende Kreisbrandmeister Uli Steeger nach 15 Dienstjahren Markus Maier, Peter Schöffler, Florian Siebold, Sven Weiß (alle Steinheim), Daniel Häberle und Hanspeter Söll (beide Söhnstetten) sowie Stefan Maier (Sontheim/stubental) das Feuerwehr-ehrenzeichen des Landes in Bronze. Diese Auszeichnung in Silber nach 25
Dienstjahren ziert nun die Uniform von Timo Neukamm, Thomas Beilharz und Matthias Schmidt.
Mit einer großen Laudatio wurden Gerätewart und Pressesprecher Florian Kirschner sowie der Vizekommandant der Gesamtwehr, Martin Prager, überrascht.
Kirschner bekam vor allem auch für seine 15-jährige Mitarbeit in der Jugendfeuerwehr die Jugendnadel des Kreisfeuerwehrverbands und Martin Prager das
Ehrenkreuz in Silber. 1994 in die Feuerwehr eingetreten, war Prager von 2011 bis 2013 stellvertretender, dann von 2013 bis 2017 Abteilungskommandant in Steinheim. 2017 erfolgte die Wahl zum Vize-kommandanten der Gesamtwehr.
Uli Steeger würdigte als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes das große Engagement der Feuerwehr Steinheim bei unterschiedlichsten Anlässen. Respekt habe man davor, dass die aktive Wehr stets das größte Teilnahmekontingent beim Kreisfeuerwehrmarsch stellt und dies jetzt sogar die Jugendfeuerwehr Söhnstetten geschafft hat.
Als „unerträglich“bezeichnete Steeger zunehmende Angriffe auf Feuerwehr- und Rettungskräfte. Nach Berlin sei nun auch der Kreis Heidenheim betroffen gewesen. Seitens des Verbandes plane man eine entsprechende Schulung der Wehren zum richtigen Verhalten gegenüber solchen Angreifern.
Hilfe bei der Notfallplanung
Bürgermeister Holger Weise lobte die Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung und das immer wieder erlebte professionelle Vorgehen bei den meist auch kräftezehrenden Einsätzen. Sorgen macht sich der Schultes angesichts des Ukraine-kriegs und wegen eines Ausfalls von Strom oder Gas. Noch vor wenigen Jahren dachte man, nur noch von Freunden umgeben zu sein, und baute die wenigen vorhandenen Bunker für den Bevölkerungsschutz zurück. Dank sagte Weise für die Unterstützung seitens der Feuerwehrführung für die Notfallplanung.