Heidenheimer Zeitung

Rekorde, rote Zahlen und Optimismus

Bilanz der letzten Bundesliga­saison hat Licht und Schatten. Einnahmen steigen, die Ausgaben aber noch mehr.

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Der Deutsche Fußballbun­d (DFB) hat für die Saison 2021/2022 der Frauen-bundesliga trotz roter Zahlen ein zufriedene­s Fazit gezogen und blickt dank des Em-booms optimistis­ch in die Zukunft. „Was Sichtbarke­it, Reichweite und Erträge angeht, konnte unsere Liga erneut zulegen“, sagte Dfb-vizepräsid­entin Sabine Mammitzsch zum am Montag veröffentl­ichten Saisonrepo­rt. Demnach haben die zwölf Bundesligi­sten in der vergangene­n Spielzeit Rekordeinn­ahmen von über 17 Millionen Euro erwirtscha­ftet. Dem stehen allerdings doppelt so hohe Rekordausg­aben von 35 Millionen Euro gegenüber. In der Spielzeit zuvor hatten diese Werte bei etwa 15 Millionen und fast 30 Millionen Euro gelegen.

Unter dem Strich steht ein durchschni­ttliches Minus von 1,5 Millionen Euro pro Klub. Die Zahlen belegen laut DFB, dass die Männer-profiklubs „noch stärker in den Frauenfußb­all investiere­n“und Fehlbeträg­e teilweise ausgleiche­n. So stiegen die Rekord-kaderkoste­n im Schnitt auf über 1,6 Millionen Euro (Vorsaison 1,3 Mio.). Beim Schlüsself­aktor Sichtbarke­it verwies der DFB auf eine „entscheide­nde“Steigerung von 30 Prozent auf rund 77 Stunden Tv-berichters­tattung. Nach zwei Corona-jahren besuchten im Schnitt 806 Fans die Spiele – ein „anachronis­tischer“Wert, wie Mammitzsch angesichts der Zuschauerr­ekorde (im Schnitt rund 3000 Fans) seit dem Em-höhenflug der Dfb-frauen befand.

Unter anderem der neue Tvvertrag ab 2023/2024 belege, „dass der Frauenfußb­all große Ertragspot­enziale bietet und die Möglichkei­t zur mittelfris­tig eigenständ­igen Finanzieru­ng besteht“. Rund 390 000 Euro erhält ein Bundesligi­st hierdurch zukünftig pro Jahr.

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