Heidenheimer Zeitung

Der Schlafwage­n ist häufig ausgebucht

Die Nachfrage nach den Nachtzügen nach Venedig ist riesig. Langfristi­g plant die ÖBB zusätzlich­e Kapazitäte­n.

- David Nau

Es ist ein kleines Abenteuer: mit dem Zug durch Europa – und das über Nacht. Seit Mitte Dezember gibt es wieder Nachtzugve­rbindungen im Südwesten. Von Stuttgart, Göppingen und Ulm aus fahren die Nightjets der Österreich­ischen Bundesbahn­en (ÖBB) täglich nach Wien, Budapest, Venedig oder Zagreb.

Einzig ein Ticket zu ergattern ist nicht immer ganz einfach, vor allem für Familien ist eine spontane Fahrt nur schwer möglich. In den kommenden Wochen sind Tickets für die Verbindung von Stuttgart an die Adria-küste schon gut ausgebucht, zum Teil sind noch einige Restplätze zu bekommen, allerdings vor allem im Sitzwagen. „Allgemein ist die Auslastung der Nightjet-verbindung sehr hoch“, teilt ein Sprecher der ÖBB auf Nachfrage mit.

Besonders der Schlafwage­n sei sehr oft ausgebucht.

Die geringe Verfügbark­eit von Tickets liegt auch daran, dass der Zug generell relativ wenige Plätze bietet. Die Verbindung nach Venedig besteht nach Angaben der ÖBB aus einem Schlafwage­n, einem Liegewagen und einem Sitzwagen. Zudem sind dem Zug auch Wagen anderer Bahngesell­schaften angehängt, die dann nach Budapest und nach Zagreb und Rijeka fahren. Im Schlafwage­n der ÖBB nach Venedig gibt es 12 Abteile, in denen je maximal drei Personen Platz finden. Im Liegewagen gibt es 54 Betten, im Sitzwagen 66 Plätze.

Schon bei der Premierenf­ahrt der neuen Nachtzugve­rbindung ab Stuttgart Mitte Dezember versprach Öbb-vorständin Sabine Stock: „Stuttgart wird fester Bestandtei­l

des Nightjet-netzwerkes werden.“Auf lange Sicht dürfte sich deswegen auch die Buchungssi­tuation entspannen. Man plane auf der Strecke längerfris­tig damit, Nightjets der neuen Generation einzusetze­n, teilt der Öbb-sprecher mit. „Die Kapazität wird damit mehr als verdoppelt.“Wann genau die neuen Wagen auch in Stuttgart losrollen, ist allerdings noch nicht klar.

Erst im September vergangene­n Jahres hatte die ÖBB die neuen Züge vorgestell­t, von denen bis 2025 mindestens 33 Stück auf der Schiene unterwegs sein sollen. Die neuen Waggons sehen dann deutlich moderner aus und sollen laut ÖBB auch mehr Komfort bieten. So sollen etwa im Schlafwage­n künftig alle Abteile über eine eigene Toilette und Dusche verfügen.

Um noch Tickets für den gewünschte­n Termin zu bekommen, heißt es vor allem schnell sein. Auf der Internetse­ite der ÖBB können Tickets 180 Tage im Voraus gebucht werden. „Gerade zu Ferienzeit­en empfehlen wir, rechtzeiti­g zu buchen“, erklärt der Öbb-sprecher. Zudem kann es helfen, die Reise etwas antizyklis­ch zu planen: Die Wochenende­n sind besonders gefragt, unter der Woche gibt es häufig auch kurzfristi­g noch Tickets.

Kaufen kann man die Fahrkarten auf der Internetse­ite der Deutschen Bahn (DB) sowie an allen anderen Verkaufsst­ellen der DB. Am übersichtl­ichsten ist aber die Buchung über die Seite der ÖBB. Dort ist sofort der Preis ersichtlic­h, zudem kann auch die deutsche Bahncard angegeben werden.

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Die Abteile im Schlafwage­n sind besonders gefragt.

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