Der Schlafwagen ist häufig ausgebucht
Die Nachfrage nach den Nachtzügen nach Venedig ist riesig. Langfristig plant die ÖBB zusätzliche Kapazitäten.
Es ist ein kleines Abenteuer: mit dem Zug durch Europa – und das über Nacht. Seit Mitte Dezember gibt es wieder Nachtzugverbindungen im Südwesten. Von Stuttgart, Göppingen und Ulm aus fahren die Nightjets der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) täglich nach Wien, Budapest, Venedig oder Zagreb.
Einzig ein Ticket zu ergattern ist nicht immer ganz einfach, vor allem für Familien ist eine spontane Fahrt nur schwer möglich. In den kommenden Wochen sind Tickets für die Verbindung von Stuttgart an die Adria-küste schon gut ausgebucht, zum Teil sind noch einige Restplätze zu bekommen, allerdings vor allem im Sitzwagen. „Allgemein ist die Auslastung der Nightjet-verbindung sehr hoch“, teilt ein Sprecher der ÖBB auf Nachfrage mit.
Besonders der Schlafwagen sei sehr oft ausgebucht.
Die geringe Verfügbarkeit von Tickets liegt auch daran, dass der Zug generell relativ wenige Plätze bietet. Die Verbindung nach Venedig besteht nach Angaben der ÖBB aus einem Schlafwagen, einem Liegewagen und einem Sitzwagen. Zudem sind dem Zug auch Wagen anderer Bahngesellschaften angehängt, die dann nach Budapest und nach Zagreb und Rijeka fahren. Im Schlafwagen der ÖBB nach Venedig gibt es 12 Abteile, in denen je maximal drei Personen Platz finden. Im Liegewagen gibt es 54 Betten, im Sitzwagen 66 Plätze.
Schon bei der Premierenfahrt der neuen Nachtzugverbindung ab Stuttgart Mitte Dezember versprach Öbb-vorständin Sabine Stock: „Stuttgart wird fester Bestandteil
des Nightjet-netzwerkes werden.“Auf lange Sicht dürfte sich deswegen auch die Buchungssituation entspannen. Man plane auf der Strecke längerfristig damit, Nightjets der neuen Generation einzusetzen, teilt der Öbb-sprecher mit. „Die Kapazität wird damit mehr als verdoppelt.“Wann genau die neuen Wagen auch in Stuttgart losrollen, ist allerdings noch nicht klar.
Erst im September vergangenen Jahres hatte die ÖBB die neuen Züge vorgestellt, von denen bis 2025 mindestens 33 Stück auf der Schiene unterwegs sein sollen. Die neuen Waggons sehen dann deutlich moderner aus und sollen laut ÖBB auch mehr Komfort bieten. So sollen etwa im Schlafwagen künftig alle Abteile über eine eigene Toilette und Dusche verfügen.
Um noch Tickets für den gewünschten Termin zu bekommen, heißt es vor allem schnell sein. Auf der Internetseite der ÖBB können Tickets 180 Tage im Voraus gebucht werden. „Gerade zu Ferienzeiten empfehlen wir, rechtzeitig zu buchen“, erklärt der Öbb-sprecher. Zudem kann es helfen, die Reise etwas antizyklisch zu planen: Die Wochenenden sind besonders gefragt, unter der Woche gibt es häufig auch kurzfristig noch Tickets.
Kaufen kann man die Fahrkarten auf der Internetseite der Deutschen Bahn (DB) sowie an allen anderen Verkaufsstellen der DB. Am übersichtlichsten ist aber die Buchung über die Seite der ÖBB. Dort ist sofort der Preis ersichtlich, zudem kann auch die deutsche Bahncard angegeben werden.