Erdbeben: Zahl der Toten steigt immer weiter
Inzwischen wurden beinahe 12 000 Opfer geborgen. Der türkische Botschafter dringt auf schnelle Unterstützung bei der Suche nach Überlebenden.
Als Reaktion auf das verheerende Erdbeben stockt die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe für Syrien und die Türkei um weitere 26 Millionen Euro auf. Davon sind insgesamt 25 Millionen Euro für zwei Hilfsfonds der Vereinten Nationen vorgesehen sowie eine Million für den Malteser Hilfsdienst, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes erläuterte. Die Zahl der Todesopfer im türkisch-syrischen Grenzgebiet stieg nach Behördenangaben auf beinahe 12 000. Viele Menschen sind bei eisigen Temperaturen verschüttet, tausende Gebäude wurden zerstört.
Laut Bundesregierung läuft der Transport von Hilfsgütern aus Deutschland mittlerweile an. Das Verteidigungsministerium stellt Flugzeuge für den Transport bereit. Von Donnerstag an soll es drei Flüge pro Tag geben. Am Mittwoch seien bereits ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) Baden-württemberg mit sieben Lastwagen aus dem Großraum Ulm nach Niedersachsen aufgebrochen, wie ein Sprecher des
THW mitteilte. Die Hilfsgüter stammen aus dem Logistikzentrum des Auswärtigen Amtes im Großraum Ulm. Der Bestand ist dort für Notfälle eingelagert. Auch die Eu-kommission sagte der Türkei und Syrien weitere Unterstützung zu. Syrien erhalte zunächst 3,5 Millionen Euro Soforthilfe, die Türkei bekomme 3 Millionen Euro, teilte die Brüsseler Behörde mit.
Die Zeit, weitere Helfer an Katastrophenorte zu bringen, wird allerdings knapp. Es würden schnell weitere Such- und Rettungskräfte benötigt, „bevor sich das Rettungsfenster schließt“, sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ahmet Basar Sen, am Mittwoch.
Unterdessen widersprach das Auswärtige Amt dem Vorwurf, die humanitäre Hilfe werde durch Sanktionen gegen Syrien blockiert. Diese richteten sich gezielt gegen das syrische Regime – Lebensmittel, Medikamente und schweres Gerät für die Bergung von Verschütteten seien von Sanktionen „ausdrücklich ausgenommen“.