„Krisen kennen keine Grenzen“
Baden-württemberg plant eine Übung mit Kräften anderer Länder.
Als erstes Bundesland plant Baden-württemberg eine Katastrophenschutzübung, in die auch Einsatzkräfte anderer Länder eingebunden werden sollen. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, er habe dazu bereits in Brüssel ein Gespräch mit dem Eu-kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, geführt. „Wir wären damit das erste Land in Deutschland, das eine solche Übung plant und durchführt, zu der Kräfte aus mehreren anderen Ländern vor Ort zu uns kämen“, sagte Strobl. Das Vorhaben koste zwar Geld und personelle Kapazitäten, beides sei aber gut investiert: „Wir können nicht erst in einer echten Krise anfangen zu schauen, ob alles funktioniert, wie wir uns das vorstellen“, sagte Strobl.
Der Krieg in der Ukraine, die Corona-pandemie, der Klimawandel und nicht zuletzt auch das jüngste Erdbeben in der Türkei und Syrien hätten gezeigt, dass Krisen keine Grenzen kennen. „Das haben wir in den letzten drei Jahren hautnah erfahren müssen und gelernt“, sagte der Minister. „Deswegen müssen wir auch im Krisenmanagement und im Katastrophenschutz
grenzüberschreitend denken und arbeiten.“
Mit Frankreich sei Badenwürttemberg auf dem Feld der Inneren Sicherheit und des Bevölkerungsschutzes verbunden. Feuerwehrleute aus Badenwürttemberg seien zudem für Deutschland in Griechenland gewesen, um den Einsatz gegen Waldbrände zu trainieren. „Diesen Weg gehen wir weiter, und wir werden die internationale Zusammenarbeit ausbauen“, sagte Strobl. „Denn nur wenn wir gemeinsam das Unvorstellbare denken, können wir uns auch bestmöglich darauf vorbereiten. Und das heißt: Wir müssen üben, üben, üben.“
Nach Angaben des Innenministeriums wird sich Baden-württemberg im Rahmen des Programms „UCPM Full-scale exercise/eu Civil Protection Mechanism“um die Ausrichtung einer grenzüberschreitenden Vollübung bewerben. Die Europäische Union würde das Vorhaben unterstützen. Die Vorbereitungen würden nach Angaben des Ministeriums noch in diesem Jahr anlaufen, die Übung selber würde 2024 stattfinden.