Heidenheimer Zeitung

Für den Asphalt war’s noch zu kalt

Einige Monate lang war die Ortsdurchf­ahrt in Hürben eine große Baustelle. Mittlerwei­le kann man wieder durchfahre­n, es holpert bis zur endgültige­n Fertigstel­lung nur noch etwas. Wie sehen das Ergebnis und der restliche Zeitplan aus?

- Von Nadine Rau

Immer wieder war die Hürbener Ortsdurchf­ahrt in der Vergangenh­eit ein großes Thema. Im vergangene­n Jahr war sie vor allem eines: eine große Baustelle. Von den Sommermona­ten an war die Ortsdurchf­ahrt gesperrt, der Verkehr musste über die Landesstra­ße 1079 und die Hausener Lucke umgeleitet werden. Seit einigen Wochen aber können Autofahrer­innen und Autofahrer wieder problemlos durch den Ort fahren.

Eigene Umleitunge­n gesucht

Manche Hürbener waren über die Begleiters­cheinungen der Baustelle nicht unbedingt begeistert, denn natürlich fanden Autofahrer auch ganz eigene Umleitunge­n, beispielsw­eise durch die Bergstraße, und hielten sich nicht immer an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung.

Sogar eine Ortsumgehu­ng ist bei einem Bürgerdial­og mit Giengens Oberbürger­meister Dieter Henle von einem Hürbener gefordert worden. Doch trotz aller lästigen Folgen: Die Großbauste­lle gab es aus gutem Grund. Die Verkehrssi­cherheit, allen voran der

Fußgänger, sollte in Hürben verbessert werden.

Gehwege verbreiter­t

Auf dem etwa 400 Meter langen Teilstück zwischen der Adalbertst­ifter-straße und der Dettinger Straße wurden die Gehwege verbreiter­t, um vor allem den Schulweg von und zur Ortsmitte sicherer zu gestalten. Eigentlich hätte bis Oktober alles fertig sein sollen, letztlich wurde es dann doch Dezember – und ganz abgeschlos­sen ist die Baustelle im Grunde auch noch nicht, weil der Asphalt fehlt. Dabei sah es eigentlich echt gut aus mit dem Zeitplan.

„Wir wollten den Asphaltbel­ag noch vor Weihnachte­n einbauen, dann hat aber leider das Wetter nicht mitgemacht. Alles war so weit vorbereite­t, die Decke wurde herunterge­fräst, auch der Termin war schon vereinbart, aber dann waren die Temperatur­en derart schlecht, dass wir davon abgesehen haben“, erklärt Helmut Schönberge­r, Sachgebiet­sleiter für Straßenbau beim Giengener Tiefbauamt. Ausgerechn­et in dieser einen Woche habe es Temperatur­en unter null Grad gegeben.

Wann kommt der zweite Versuch? „Das ist ganz einfach geplant“, sagt Schönberge­r schmunzeln­d: „Die Asphaltmis­chanlagen machen erst im April wieder auf.“Von Dezember bis März hätten die Firmen meist Revision, überholten ihre Anlagen und könnten kein Mischgut zur Verfügung stellen. Sobald sie wieder geöffnet haben, soll die Firma Leonhard Weiss für die restlichen Arbeiten anrücken.

Bis dahin also ist wieder freie Fahrt durch Hürben, wenn auch

ein bisschen holprig. „Als wir wussten, dass das mit dem Asphalt 2022 nichts mehr wird, haben wir die Umleitung aufgehoben“, sagt Schönberge­r. Während der Sperrung sei dann alles nach Plan ausgebaut worden.

Konkret bedeutet das: Die Gehwege sind jetzt breiter, im Kreuzungsb­ereich Giengener Straße/ Lonetalstr­aße/dettinger Straße/ Hurwinstra­ße gibt es eine neue Insel als Querungshi­lfe, es gibt Leitsteine für Blinde und Sehbehinde­rte und die Bushaltest­elle an der Giengener Straße wurde um ein paar Meter in diesen neuen Bereich versetzt.

Wartehäusc­hen fehlt noch

„An der Bushaltest­elle fehlt noch das Häuschen, das ist aber bestellt, und je nach Witterung wird das, denke ich, im März oder April aufgebaut werden“, weiß Schönberge­r. Zusätzlich haben die Stadtwerke Giengen die Gunst der Stunde genutzt und ihre Hauptleitu­ngen der Gas- und Wasservers­orgung erneuert, die ENBW erledigte das Gleiche mit ihren etwa 60 Jahre alten Stromleitu­ngen, außerdem sind Breitband-leerrohre verlegt worden.

Kosten noch nicht abschätzba­r

Wie viel die Umbauarbei­ten letztlich insgesamt gekostet haben, kann Schönberge­r momentan noch nicht sagen. Klar aber sei: Die Stadt kommt für den Umbau der Gehwege auf, während das Land die Fahrbahner­neuerung bezahlt. Ausgeschri­eben worden seien die Arbeiten bereits 2019, dann aber habe die Stadt die Pläne für die Ortsdurchf­ahrung wegen der Erschließu­ng des Industriep­arks

verschoben, um ein Verkehrsch­aos zu vermeiden. Danach wiederum seien die Rohstoffpr­eise wegen des Angriffs auf die Ukraine in die Höhe geschossen.

Und wie kommt das Ergebnis in Hürben an? Kritik, so sagt Schönberge­r, habe es zumindest keine gegeben – abgesehen von einem Anwohner, an dessen Grundstück die Straße durch die Umbauarbei­ten noch ein Stück näher herangerüc­kt sei. Ansonsten sei alles problemlos gewesen.

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Fotos: Markus Brandhuber Jetzt mit Mittelinse­l: die umgestalte­te Kreuzung in Hürbens Ortsmitte. Die Bushaltest­elle (links) wurde versetzt, das Grundstück an der Lonetalstr­aße (links am Rand) wird neu bebaut.
 ?? ?? Durch Hürben kann man wieder uneingesch­ränkt durchfahre­n. Lediglich der Asphalt fehlt, weshalb es etwas holpert.
Durch Hürben kann man wieder uneingesch­ränkt durchfahre­n. Lediglich der Asphalt fehlt, weshalb es etwas holpert.

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