Locken die Topspiele die Fans an?
Die Voith-arena ist in der Heimpartie heute gegen den HSV erstmals ausverkauft. In der bisherigen Saison war das Interesse der Heidenheimer Zuschauer aber nicht immer so groß. Von
Flutlicht, eine volle Voitharena und als Gegner der einstige Bundesliga-dino Hamburger SV. Das Aufeinandertreffen heute um 20.30 Uhr zwischen dem drittplatzierten 1. FC Heidenheim und den Gästen aus der Hansestadt verdient den Slogan „Topspiel der 2. Bundesliga“– wie die Partien zu dieser Anstoßzeit in der Vorausschau betitelt werden.
In den ersten Wochen der Rückrunde treten die Heidenheimer dreimal am Samstagabend an. Damit wächst nicht nur die Aufmerksamkeit der Fernsehzuschauer an den Partien des FCH, die kostenlos im TV verfolgt werden können, sondern wohl auch das Interesse der Fans in der Voith-arena – das sich in der Hinrunde häufig in Grenzen hielt.
Unspektakulär verlief das erste Heidenheimer Flutlichtspiel am Samstagabend in dieser Saison. Bei der Auswärtspartie beim FC St. Pauli stand nach ereignisarmen 90 Minuten ein 0:0. Ein echtes Fußballfest feierte der FCH hingegen in der vergangenen Spielzeit. Lediglich einmal gab es um 20.30 Uhr die große Bühne – die die Heidenheimer eindrucksvoll zu nutzen wussten.
Der spätere Aufsteiger SV Werder Bremen bekam die gesamte Heidenheimer Willenskraft in der ausverkaufen Voith-arena zu spüren und fuhr mit einer 1:2-Niederlage zurück an die Weser. Christian Kühlwetter und Stefan Schimmer trafen für die Heidenheimer und sorgten für Partystimmung auf dem Schlossberg.
Darmstadt und Düsseldorf
Dass der FCH in den ersten Wochen der Rückrunde gegen den HSV, Spitzenreiter SV Darmstadt und Fortuna Düsseldorf gleich dreimal am Samstagabend randarf, kann durchaus als Wertschätzung für die erfolgreiche Arbeit gesehen werden. „Wenn man sieht, was wir zu Hause geleistet haben, dann wird das schon anerkannt“, sagte Fch-trainer Frank Schmidt. „Da haben wir auf uns aufmerksam gemacht.“
Der FCH ist nun auch aus der Sicht der Fernsehanstalten ein Spitzenteam, für das die Zuschauerinnen und Zuschauer zur besten Sendezeit die Flimmerkiste
anschalten – und vielleicht lassen sich die Heimfans auf dem Schlossberg davon anstecken.
Nur gegen FCK über 10.000
In den bisherigen Heimspielen der Hinrunde waren auf den Tribünen häufig große Lücken zu finden. Zugegeben: Viele Duelle gegen Topteams der Liga gab es in den acht Partien in der Voith-arena nicht. So wurde die Marke von 10.000 Zuschauern nur einmal geknackt,
als die Fans des 1. FC Kaiserslautern auf die Westtribüne strömten.
„Das hat auch mit dem Gegner zu tun, dass sich mehr Fans entscheiden, ins Stadion zu kommen“, sagte Frank Schmidt und formulierte einen Wunsch für die Partien in der Rückrunde: „Es wäre schön, wenn wir grundsätzlich mehr Zuschauer hätten, weil die Spieler sich das wirklich verdient haben.“
Mit den 15.000 Tickets, die vor dem Duell gegen die Hamburger abgesetzt wurden, wird der Saisonschnitt von aktuell rund 9000 Zuschauern pro Partie weiter steigen. In der 2. Bundesliga sind die Besucherzahlen bei Heimspielen nur beim SV Sandhausen niedriger (5700). Spitzenreiter sind die Gäste aus Hamburg mit über 50.000 Fans pro Partie.
Doch es gibt Hoffnung, dass die Heidenheimer – die das heim
stärkste Team der Liga sind – bald auch in der Zuschauertabelle etwas nach oben klettern. Neben dem weiteren Topspiel vor eigenem Publikum gegen den Tabellenführer aus Darmstadt stehen noch Heimspiele gegen attraktive Gegner auf dem Programm.
Heimspiele gegen Traditionsklub
So kommen in den nächsten Wochen Traditionsklubs wie der 1. FC Nürnberg, der Karlsruher SC sowie der 1. FC St. Pauli nach Heidenheim und könnten den ein oder anderen Zuschauer mehr auf den Schlossberg locken.
Und vielleicht hilft auch ein starker Auftritt gegen den HSV. Denn: Gegen den Nordklub sahen die Heidenheimer im eigenen Stadion stets gut aus. In Heimspielen sind die Ostälbler gegen die Hamburger noch ungeschlagen. Zwei Siege und zwei Remis holte die Schmidt-elf gegen den sechsfachen deutschen Meister.