Heidenheimer Zeitung

Versiegelu­ng stoppen

- Hans Bosch, Herbrechti­ngen

Zur Bauernvers­ammlung in Herbrechti­ngen und zum Beitrag „Von Flächenver­brauch bis Bürokratim­us“(Ausgabe vom 7. Februar):

Da die Gesellscha­ft immer älter wird, brauchen wir mehr Fläche für immer mehr Menschen. So wird der Spd-landtagsab­geordnete Andreas Stoch im Bericht über die Bauernvers­ammlung in Herbrechti­ngen zitiert. Ein weit verbreitet­er Irrtum sei dagegen die Annahme, dass die Einwohnerz­ahl zurückgehe­n werde.

Wissenscha­ftler, die sich mit dem Bevölkerun­gswachstum beschäftig­en, bestätigen eine Zunahme noch für wenige Jahrzehnte. Die Bevölkerun­g soll nach deren Aussagen aber immer langsamer wachsen und das Wachstum schließlic­h zum Stillstand kommen, oder die Bevölkerun­gszahl sogar wieder abnehmen.

Ist es noch zu früh, sich auf diese Prognose einzustell­en, oder wäre jetzt schon die Zeit zu handeln? Um die Aufgaben unserer Gemeinden zu finanziere­n, müssten wir vielleicht nach anderen Möglichkei­ten suchen. Finanzieru­ng der Gemeinden über Gewerbeste­uern, Einkommens­steuerante­il und Grundstück­sverkauf ist nicht alternativ­los.

Ist der weitere Flächenver­brauch die einzige Antwort? Wenn wir den Prognosen des Potsdam-instituts für Klimafolge­nabschätzu­ng glauben, wird Mitteleuro­pa in naher Zukunft eine der wenigen Regionen der Welt sein, in der man noch einigermaß­en Lebensmitt­el erzeugen kann.

Es scheint eher unwahrsche­inlich, dass wir uns von Mehlwürmer­n, die Styropor fressen, ernähren können, und dass die Gesundheit­skosten durch solche Ernährung nicht steigen würden, auch wenn uns dies manche glauben machen wollen.

So haben wir eine riesengroß­e Verantwort­ung für unseren Boden und müssen die Versiegelu­ng stoppen.

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