Neuer Blick auf Bäume, Gras und Wind
Florian Illies kuratiert unter dem Titel „Mehr Licht“eine Schau mit Ölstudien aus dem 19. Jahrhundert.
Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt ab Mittwoch eine umfangreiche Ausstellung mit Ölstudien aus dem 19. Jahrhundert. Es ist nach Angaben des Hauses die erste Schau in Deutschland zu dieser Kunstgattung. Zu sehen sind unter der Überschrift „Mehr Licht - Die Befreiung der Natur“bis einschließlich 7. Mai 170 Exponate von 75 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Werke von Caspar David Friedrich, Camille Corot und Andreas Achenbach. Viele der gezeigten Gemälde aus musealen und privaten Sammlungen in Europa wurden bislang noch nie öffentlich gezeigt. Kurator der Ausstellung ist der Buchautor, Kunsthändler und Kunsthistoriker Florian Illies.
Ölstudien, deren große Zeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag, wurden von den Künstlerinnen und Künstlern nur für den privaten Gebrauch gemalt, wie Illies erläutert. Deshalb seien sie zu deren Lebzeiten nie ausgestellt und kaum signiert worden. Erst in der heutigen Zeit würden sie wegen ihrer Spontaneität und Intimität als eigenständige Kunstwerke oftmals weit mehr geschätzt als die fertigen Ateliergemälde, auf denen seinerzeit das Renommee der Maler gründete.
Spiel mit den Schatten
Die Ölstudien seien nicht nur formal revolutionär gewesen, sondern auch inhaltlich. „Es ging um einen neuen Blick auf die Natur: das malerische Interesse galt dem Spiel von Licht und Schatten, den Bäumen am Wegesrand, Gräsern im Wind, sprudelnden Bächen“, erklärt Kurator Illies. Mit den Ölstudien und Farben aus der Tube sei es den Künstlern gelungen, ihre Eindrücke in freier Natur rasch und farbgetreu festzuhalten.
Info Das Museum Kunstpalast zeigt „Mehr Licht“bis zum 7. Mai 2023. Geöffnet Di bis So von 11 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr (kunstpalast.de).