Heidenheimer Zeitung

Bittere Tränen statt neuer Feierrunde

Für das deutsche Team ist es ein gebrauchte­r Tag. Anna Weidel leidet im Einzel ganz besonders.

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Statt die Party einzuheize­n, musste Denise Herrmannwi­ck trösten. Nachdem die 34-Jährige im Einzel der Biathlonwm über 15 Kilometer selbst ein wenig müde gewirkt hatte, musste sie die Leiden der Anna Weidel mit anschauen. Im Ziel nahm sie die weinende Teamkolleg­in erst einmal in die Arme. Die 26-Jährige wurde bei ihrem Wmdebüt 87. von 90 Starterinn­en, mit acht Fehlern und mehr als 14 Minuten Rückstand auf Weltmeiste­rin Hanna Öberg (Schweden). Der Grund: Sie hatte beim dritten Schießen nichts gesehen.

Nachdem sie am Vormittag beim Trockentra­ining etwas in der Visiereinr­ichtung bemerkt und es entfernt hatte, sei beim Anschießen alles in Ordnung gewesen, auch die ersten beiden Schießen liefen problemlos. Doch dann lag Weidel eine gefühlte Ewigkeit auf der Matte. Sie pustete ins Diopter, wollte irgendwie für Besserung sorgen, rief die Kampfricht­er. Die dürfen zwar Werkzeug reichen oder im Zweifel die Ersatzwaff­e, am Gewehr selbst aber nichts tun. Das muss die Athletin – unter Einhaltung der Sicherheit­svorschrif­ten – selbst erledigen.

Kampf auf der Strecke

„Ich habe probiert, das Beste zu machen, aber es ist in die Hose gegangen“, sagte Weidel, die nur eine Scheibe traf. Beim Rauslaufen auf die Strecke „sind mir schon die Tränen gekommen. Und dann bin ich auch von den Beinen komplett fest gegangen und es war nur noch Überlebens­kampf.“Nicht nur für sie war es ein gebrauchte­r Tag. Auch die anderen deutschen Frauen trafen nicht viel. Herrmann-wick kann Platz 15 verschmerz­en: „Ich bin natürlich nicht zufrieden, aber das trübt die ganze Saison auch nicht so sehr und überschatt­et nicht das, was hier schon passiert ist.“Die vier Fehler im Stehendsch­ießen ärgerten sie trotzdem.

Herrmann-wick hatte 3:25,1 Minuten Rückstand auf Siegerin Öberg (1 Fehler). Silber sicherte sich ihre Landsfrau Linn Persson (0) vor der Italieneri­n Lisa Vittozzi (1). Am Donnerstag (15.10/ ARD und Eurosport) treten in der Single-mixed Sophia Schneider und Philipp Nawrath an.

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Foto: Martin Schutt/dpa Beim Anschießen war alles noch gut.

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