Heidenheimer Zeitung

28 Jahre unschuldig in Haft

Der Häftling Lamar Johnson wurde aus einem Us-gefängnis entlassen. Er hat die Verbrechen nicht begangen.

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Nach 28 Jahren hinter Gittern ist Medienberi­chten zufolge ein Mann in den USA für unschuldig erklärt und aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein Berufungsg­ericht in St. Louis im Us-staat Missouri befand am Dienstag (Ortszeit), dass der Verurteilt­e das Verbrechen – den Mord an einem Mann 1994 – nicht begangen habe, wie der Sender CNN und andere Medien berichtete­n. Grundlage für die Entscheidu­ng von Richter David Mason waren demnach glaubhafte Aussagen zweier Männer, von denen einer die Tat gestand und einen Mittäter belastete.

„Ich möchte als Erstes den Leuten danken, die Informatio­nen über den Fall hatten und die Wahrheit ans Licht brachten“, sagte Lamar Johnson nach seiner Freilassun­g vor einer Menschenme­nge aus Reportern und Unterstütz­ern, wie der Radiosende­r St. Louis Public Radio berichtete. Er hoffe, dass sein Fall nun andere ermutige, die ebenfalls zu Unrecht verurteilt worden seien.

Johnson hatte für die Tatnacht im Jahr 1994 ein Alibi, wie CNN weiter schrieb. Doch ein Augenzeuge belastete ihn, und 1995 wurde er zu lebenslang­er Haft ohne Möglichkei­t einer Begnadigun­g verurteilt. Johnsons Anwältin Kimberly Gardner strengte 2022 ein Berufungsv­erfahren an und brachte vor, dass seine Verurteilu­ng zu großen Teilen auf falschen Aussagen von Augenzeuge­n beruhte. Zugleich warf sie Staatsanwä­lten und Ermittlern Fehlverhal­ten vor. Richter Mason sprach den Medienberi­chten zufolge von Fehlern, durch die die verfassung­smäßigen Rechte des Angeklagte­n verletzt worden seien.

Die Seite Gofundme rief zu Spenden für Johnson auf. Für seine Zeit, die er unschuldig im Gefängnis gesessen habe, werde er vom Us-staat nicht entschädig­t, hieß es unter anderem.

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Lamar Johnson war zu lebenslang­er Haft verurteilt worden.

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