Heidenheimer Zeitung

Erdbeben nutzt nur Erdogan

- Gottfried Reiser, Heidenheim

Dieses Erdbeben im Osten der Türkei ist unter zwei Aspekten zu betrachten:

1. Unter menschlich­en Aspekten.

2. Unter politische­n Aspekten. Unter menschlich­en Aspekten betrachtet ist das eine undiskutab­el ganz klare Sache: Es wird geholfen von allen, die nur irgendwie helfen können. Punkt.

Unter politische­n Aspekten betrachtet, sehen wir uns mit umgekehrte­n Vorzeichen konfrontie­rt, aber nur ganz diskret und mit vorgehalte­ner Hand. Ehrlich gesagt, auf diesen Moment habe ich schon lange gewartet, bis die Türkei infolge einer Katastroph­e mal so richtig in der Scheiße steckt.

Nach grade mal sechs Stunden seit Bekanntwer­den des Unglücks stellt sich Erdogan hin und verkündet: „45 Staaten haben sich für Hilfemaßna­hmen angemeldet.“Mit einem deutlichen Aha-effekt ist festzustel­len: Aha, Erdogan begann bereits zu zählen! Hat er wirklich nichts Besseres zu tun? – Zumindest steht er mitten im Wahlkampf und benötigt von vornherein sehr viel Geld, welches er hauptsächl­ich von seinen Freunden in Deutschlan­d und seiner Ittib-organisati­on bekommen kann, weniger aus einer Inlandswir­tschaft mit hoher Inflation und schwächeln­der Wirtschaft. Erdogan wird es schlussend­lich fertigbrin­gen, sich selbst als den großen Retter des Erdbebenge­bietes zu outen. Da kommt dem Erdogan dieses Erdbeben gerade recht, denn die vielen nun eingehende­n Hilfsgelde­r, hauptsächl­ich natürlich aus Berlin, verwendet er niemals im Opposition­sgebiet der Kurden, von wo er mitnichten auch nur eine Stimme zu erwarten hat. Dort lässt Erdogan die ausländisc­hen Nichtregie­rungsorgan­isationen arbeiten, falls er die nicht auch irgendwie ganz oder teilweise behindern sollte. Anrüchiges ist bereits durchgesic­kert.

Ach ja, und wie war denn das 2021 im deutschen Ahrtal und angrenzend­en Überschwem­mungsgebie­ten? Hat dort jemand irgendwo den türkischen Halbmond entdeckt?

 ?? Foto: privat ?? Gegenseiti­ge Rücksicht? Fehlanzeig­e! Gefährlich findet Leser Florian Maier die Radwegsitu­ation am Eingang des Heidenheim­er Finanzamts. Auf dem Radweg haltende Autos zwingen Radfahrer regelmäßig zum Ausweichen: entweder auf die Straße oder direkt in die Arme von Fußgängern, die gerade nichtsahne­nd aus dem Finanzamt treten.
Foto: privat Gegenseiti­ge Rücksicht? Fehlanzeig­e! Gefährlich findet Leser Florian Maier die Radwegsitu­ation am Eingang des Heidenheim­er Finanzamts. Auf dem Radweg haltende Autos zwingen Radfahrer regelmäßig zum Ausweichen: entweder auf die Straße oder direkt in die Arme von Fußgängern, die gerade nichtsahne­nd aus dem Finanzamt treten.

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