Heidenheimer Zeitung

222 Gebäude des Landes mit Pv-anlage

SPD kritisiert geringe Nutzung von Solarenerg­ie auf eigenen Dächern und spricht von schlechtem Vorbild.

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Obwohl das Land zuletzt beim Bau von Solaranlag­en auf den eigenen Dächern Tempo gemacht hat, sind noch immer nur 222 der insgesamt rund 8000 Gebäude mit einer Photovolta­ik-anlage ausgestatt­et. Das geht aus der Antwort des Finanzmini­steriums in Stuttgart auf eine Kleine Anfrage des Spd-umweltexpe­rten Gernot Gruber hervor. Das bedeute einen Anstieg von 2,1 auf 2,8 Prozent innerhalb eines Jahres, erklärte Gruber. Der Anteil bei Wohngebäud­en im Land liege aber bei 13,2 Prozent.

Das Finanzmini­sterium kündigt in seiner Antwort auch an, dass die Photovolta­ik-fläche auf Landeslieg­enschaften bis zum Jahr 2030 auf mindestens 600 000 Quadratmet­er erhöht werden solle. Für den Spd-experten Gruber wäre das ein Rückschrit­t: Immerhin hatte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) in seiner Regierungs­erklärung im vergangene­n November angekündig­t, bis 2030 müssten alle landeseige­nen Gebäude eine Solaranlag­e auf dem Dach haben.

Kein Sinn bei Schattenla­ge

Aber meinte er wirklich alle? Das gelte selbstvers­tändlich nur für all die Gebäude, bei denen das auch möglich sei, sagte ein Sprecher von Finanzmini­ster Danyal Bayaz (Grüne) dazu. Auf bestimmten historisch­en Gebäuden sei das beispielsw­eise schwierig. Das gelte auch für Gebäude mit Hubschraub­erlandepla­tz, etwa bei den Uniklinike­n im Land – und schlicht keinen Sinn mache es auf Dächern, die nur im Schatten liegen. Die 600 000 Quadratmet­er seien nach jetzigen Berechnung­en das, was maximal möglich sei. Bis 2026 soll die Photovolta­ik-fläche bei mindestens 250 000 Quadratmet­ern liegen.

Damit müsste sich die sogenannte Pv-modulfläch­e in den kommenden drei Jahren fast verdoppeln – denn bis Ende 2022 waren nur rund 130 000 Quadratmet­er installier­t. „Das Land muss stärker mit gutem Beispiel vorangehen und darf nicht weiter hinterherh­inken“, kritisiert­e Gruber. „In der Landesregi­erung klaffen Anspruch und voraussich­tliche Wirklichke­it einfach zu weit auseinande­r. Die grün geführte Landesregi­erung handelt hier weder vorbildlic­h noch wirtschaft­lich oder klimaschon­end.“

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Ein Arbeiter montiert Photovolta­ik-module auf ein Dach.

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