Verbindung zwischen Süd- und Nordstadt
Der geplante Ersatz für das abgerissene Bauwerk, das bei der BSH über die Bahngleise führte, soll im kommenden Jahr Realität werden. Details stehen allerdings noch aus: Über eine Überdachung und mehr muss der Gemeinderat noch beraten.
Ein neues Stück Giengen – das verbindet – soll die Brücke werden, die von der Bahnhofstraße über die Gleise der Bahn in die Südstadt beziehungsweise in die andere Richtung führt.
Viele werden sich erinnern: Einen solchen Weg, gleichsam von Fußgängern wie Radfahrern nutzbar, gab es schon. Bis Anfang 2017. Der Abbruch war seinerzeit unvermeidlich, weil vor allem Fugen von Salzwasser angefressen waren. sind. Zudem waren die Übergangsbereiche zwischen den Brüstungen und der Fahrbahnplatte undicht. Das Hauptproblem blieb aber die Durchfeuchtung der Unterbauten, was zu Folgeschäden wie Hohlstellen, Rissen und Beton-abplatzungen führte.
Ein Ersatz für das im Mai 1992 eingeweihte Bauwerk, das 200 Meter lang war und die Südstadt mit der Schwage verband, war zunächst nicht angedacht.
Im Wahlkampf auf der Agenda
Allerdings brachte Dieter Henle das Vorhaben noch im Jahr des Abrisses zurück auf die Agenda: Im Ob-wahlkampf versprach er, sich für einen neuen Verbindungsweg einzusetzen, der in Verbindung mit der Absicht des Investors Lidl, an der Sundgaustraße ein Fachmarktzentrum zu errichten, an Bedeutung gewann. Der ursprünglich angedachte Zeitplan konnte allerdings bei Weitem nicht gehalten werden. Im Januar 2020 lautete die Annahme, die neue Brücke soll 2021
kommen.
Nun, zwei Jahre später, ist das Bauwerk noch nicht da. Und es wird wohl auch in diesem Kalenderjahr nicht begehbar sein. Aber 2024.
„Wir haben einen Beschluss des Gemeinderats, die BSH ist mit im Boot und die Ingenieurleistungen sind auch vergeben. Wir sind mittendrin im Prozess“, so die Zusammenfassung von Bürgermeister Alexander Fuchs zum aktuellen Stand des Vorhabens, die Bahnlinie mittels eines Weges bei
Giengens größtem Arbeitgeber zu überbrücken. Zudem, so der Bürgermeister, sei bereits eine Vorplanung erstellt und man befinde sich im Austausch beziehungsweise in Abstimmungsgesprächen mit Bahn und BSH.
Nicht exakt an gleicher Stelle
Die Frage, wo die neue Brücke die Brenzbahn überqueren soll, sei noch nicht im Detail geklärt, aber grob sei das schon entschieden. Südlich der Bahnlinie wollen Verwaltung und Planer ziemlich nahe
an die Friesinger Mühle heranrücken, und damit auf die östliche Seite des Parkplatzes. Sie soll dann über die Schrebergärten führen und etwa auf Höhe der neuen Logistik-pforte auf die Straße treffen.
Klar sei, so Helmut Schönberger, Sachgebietsleiter im städtischen Tiefbauamt, dass das Bauwerk „aufgeständert“werde. Das bedeutet, die Brücke soll auf Stützen stehen. Genutzt werden soll die Brücke wie der Vorgängerbau auch von Fußgängern und Radfahrern.
Es müsse darüber hinaus auch noch geklärt werden, ob die neue Brücke eine Überdachung erhält.
Möglichkeit von Solarzellen
Dann ergäbe sich auch die Möglichkeit, Solarzellen auf dem Dach anzubringen. Eine Überdachung als Witterungsschutz hätte zumindest bei der alten Brücke Schäden durch Streusalz deutlich reduzieren können. „Über Dach und Solar muss aber zunächst der Gemeinderat beraten und entscheiden“, so der Bürgermeister. Fest stehe auch noch nicht, aus welchem Material die Brücke sein soll.
Planverfahren nötig
Für das Vorhaben sei ein Bebauungsplan-verfahren nötig. Dieses dürfte etwa sechs Monate in Anspruch nehmen. 2023 sollen Planung, Ausschreibung und Vergaben komplettiert werden. Gebaut werden soll das neue Stück Giengen, das verbindet, im kommenden Jahr 2024.