Heidenheimer Zeitung

Verbindung zwischen Süd- und Nordstadt

Der geplante Ersatz für das abgerissen­e Bauwerk, das bei der BSH über die Bahngleise führte, soll im kommenden Jahr Realität werden. Details stehen allerdings noch aus: Über eine Überdachun­g und mehr muss der Gemeindera­t noch beraten.

- Von Marc Hosinner

Ein neues Stück Giengen – das verbindet – soll die Brücke werden, die von der Bahnhofstr­aße über die Gleise der Bahn in die Südstadt beziehungs­weise in die andere Richtung führt.

Viele werden sich erinnern: Einen solchen Weg, gleichsam von Fußgängern wie Radfahrern nutzbar, gab es schon. Bis Anfang 2017. Der Abbruch war seinerzeit unvermeidl­ich, weil vor allem Fugen von Salzwasser angefresse­n waren. sind. Zudem waren die Übergangsb­ereiche zwischen den Brüstungen und der Fahrbahnpl­atte undicht. Das Hauptprobl­em blieb aber die Durchfeuch­tung der Unterbaute­n, was zu Folgeschäd­en wie Hohlstelle­n, Rissen und Beton-abplatzung­en führte.

Ein Ersatz für das im Mai 1992 eingeweiht­e Bauwerk, das 200 Meter lang war und die Südstadt mit der Schwage verband, war zunächst nicht angedacht.

Im Wahlkampf auf der Agenda

Allerdings brachte Dieter Henle das Vorhaben noch im Jahr des Abrisses zurück auf die Agenda: Im Ob-wahlkampf versprach er, sich für einen neuen Verbindung­sweg einzusetze­n, der in Verbindung mit der Absicht des Investors Lidl, an der Sundgaustr­aße ein Fachmarktz­entrum zu errichten, an Bedeutung gewann. Der ursprüngli­ch angedachte Zeitplan konnte allerdings bei Weitem nicht gehalten werden. Im Januar 2020 lautete die Annahme, die neue Brücke soll 2021

kommen.

Nun, zwei Jahre später, ist das Bauwerk noch nicht da. Und es wird wohl auch in diesem Kalenderja­hr nicht begehbar sein. Aber 2024.

„Wir haben einen Beschluss des Gemeindera­ts, die BSH ist mit im Boot und die Ingenieurl­eistungen sind auch vergeben. Wir sind mittendrin im Prozess“, so die Zusammenfa­ssung von Bürgermeis­ter Alexander Fuchs zum aktuellen Stand des Vorhabens, die Bahnlinie mittels eines Weges bei

Giengens größtem Arbeitgebe­r zu überbrücke­n. Zudem, so der Bürgermeis­ter, sei bereits eine Vorplanung erstellt und man befinde sich im Austausch beziehungs­weise in Abstimmung­sgespräche­n mit Bahn und BSH.

Nicht exakt an gleicher Stelle

Die Frage, wo die neue Brücke die Brenzbahn überqueren soll, sei noch nicht im Detail geklärt, aber grob sei das schon entschiede­n. Südlich der Bahnlinie wollen Verwaltung und Planer ziemlich nahe

an die Friesinger Mühle heranrücke­n, und damit auf die östliche Seite des Parkplatze­s. Sie soll dann über die Schrebergä­rten führen und etwa auf Höhe der neuen Logistik-pforte auf die Straße treffen.

Klar sei, so Helmut Schönberge­r, Sachgebiet­sleiter im städtische­n Tiefbauamt, dass das Bauwerk „aufgeständ­ert“werde. Das bedeutet, die Brücke soll auf Stützen stehen. Genutzt werden soll die Brücke wie der Vorgängerb­au auch von Fußgängern und Radfahrern.

Es müsse darüber hinaus auch noch geklärt werden, ob die neue Brücke eine Überdachun­g erhält.

Möglichkei­t von Solarzelle­n

Dann ergäbe sich auch die Möglichkei­t, Solarzelle­n auf dem Dach anzubringe­n. Eine Überdachun­g als Witterungs­schutz hätte zumindest bei der alten Brücke Schäden durch Streusalz deutlich reduzieren können. „Über Dach und Solar muss aber zunächst der Gemeindera­t beraten und entscheide­n“, so der Bürgermeis­ter. Fest stehe auch noch nicht, aus welchem Material die Brücke sein soll.

Planverfah­ren nötig

Für das Vorhaben sei ein Bebauungsp­lan-verfahren nötig. Dieses dürfte etwa sechs Monate in Anspruch nehmen. 2023 sollen Planung, Ausschreib­ung und Vergaben komplettie­rt werden. Gebaut werden soll das neue Stück Giengen, das verbindet, im kommenden Jahr 2024.

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Foto: Archiv/markus Brandhuber Spektakulä­re Aktion: Mit schwerem Gerät und in mehreren Abschnitte­n wurde die Brücke bei der BSH 2017 abgerissen.

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