So könnte die Wentalhalle aussehen
Im Steinheimer Gemeinderat wurden die ersten Entwürfe vorgestellt. Noch kann sich laut Bürgermeister Holger Weise an den Plänen aber einiges ändern.
Die große Überraschung hatte sich Steinheims Bürgermeister Holger Weise für das Ende der Sitzung aufgespart: Unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben“präsentierte der dem Gemeinderat fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Brandkatastrophe vom 26. Februar 2022 erste Skizzen der neuen Wentalhalle. Teile des Gremiums sind zwar Mitglied im Bauausschuss, in dem auch künftige Nutzer an den Plänen mitwirken, für das Gros der Räte und die Öffentlichkeit waren die Skizzen aber neu.
Demnach könnte der Neubau quasi gedreht werden, die in Richtung Sontheim weisende Südseite würde sich prominenter erheben. Der Erdwall zwischen Halle und 100-Meter-bahn soll verschwinden und Raum schaffen für das mit womöglich viel Glas versehene neue „Gesicht“der Halle, das im Kern aus klaren, rechtwinklingen Elementen besteht, die durch Glaselemente aufgelockert werden könnten.
Bürgermeister Weise betonte in der Sitzung am Dienstag mehrmals, dass längst noch nicht der abschließende Planungsstand zu sehen sei. Nicht zuletzt die Fachplaner für Statik und Gebäudetechnik könnten die Entwürfe noch maßgeblich verändern. Daher wollte Weise auch die sich rasch entfaltende Diskussion über planerische Details wieder einfangen: „So weit sind wir noch nicht.“
Allerdings ist der Neubau der Wentalhalle nach dem verheerenden Brand für viele Steinheimer ein sehr emotionales Thema. Insofern war es kaum verwunderlich, dass der Entwurf zwar grundsätzlich auf viel Wohlwollen stieß, es im Detail aber noch viel Gesprächsbedarf zu geben scheint.
Glasfassade oder Betonmauer
Gezeigt wurden beispielsweise Varianten, wonach auf der Südseite der sogenannte Turnschuhgang entlang der Umkleiden mit einem großflächigen Glasband versehen oder hinter einer durchgehenden Betonmauer verborgen sein könnte. Teile des Rates wollten unbedingt die Glasfassade realisiert wissen, weil sie einerseits Tageslicht hineinlasse und die Fassade auch optisch aufwerte. Die Gegenmeinung fürchtete nicht zuletzt die anfallenden Kosten für das regelmäßige Fensterputzen.
Schon zu viele Details
„Wir hatten eine leicht-luftige Halle mit viel Glas“, erinnerte Guido Rieberger (CDU) an die abgebrannte Wentalhalle. Der vorgestellte Entwurf komme diesem Charakter am ehesten entgegen. Christoph Müller (FWV) mahnte jedoch, die Diskussion gehe zu diesem frühen Zeitpunkt schon zu sehr ins Detail. Es sei aber wichtig, so Müller, dass der Gemeinderat die Pläne „mal zu Gesicht“bekomme.
Der Abriss der Brandruine ist derweil weit fortgeschritten. Von der stählernen Dachkonstruktion über der Halle waren zur Wochenmitte nur noch Reste zu sehen.