Heidenheimer Zeitung

Zahlen und Fakten zum Unfassbare­n

Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen Angriffskr­ieg gegen die Ukraine. Das hat auch das Leben im Landkreis Heidenheim verändert. Die Auswirkung­en, erzählt anhand von Zahlen.

- Von Karin Fuchs

1Mutter mit ihren drei Kinder war am 7. März 2022 die erste Geflüchtet­e aus der Ukraine, die im Landkreis Heidenheim offiziell registrier­t wurde.

10

ukrainisch­e Geflüchtet­e hat das Land diesen Monat dem Landkreis Heidenheim zugewiesen. Diese Zahl schwankt enorm, die Zuweisunge­n vonseiten des Landes sind nach Angaben der Landkreisv­erwaltung derzeit unregelmäß­ig. Dazu kommen auch noch diejenigen Personen, die direkt beim Landratsam­t vorspreche­n. Im Februar waren dies bisher 28 Personen, im Januar waren es 41.

449

Geflüchtet­e leben derzeit in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften des Landkreise­s. Darüber hinaus wechselten bislang 483 Geflüchtet­e in die Anschlussu­nterbringu­ng der Städte und Gemeinden. Die restlichen Personen verteilen sich auf private Unterkünft­e. „Bei der derzeitige­n Entwicklun­g gehen wir davon aus, dass aufgrund der aktuell zur Verfügung stehenden Plätze eine Unterbring­ung von Geflüchtet­en bis Mitte April gewährleis­tet ist“, teilt Pressespre­cher Tobias Mayer mit und blickt dabei nicht nur auf Geflüchtet­e aus der Ukraine, sondern auch auf Asylsuchen­de anderer Länder. Zudem würden die Auswirkung­en des Erdbebens in der Türkei und Syrien hinsichtli­ch von Flüchtling­en beobachtet.

222

Kinder sind unter den 449 Personen, die in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften des Landkreise­s leben. Unter den Kindern ist die Altersgrup­pe der 10- bis 17-Jährigen am stärksten vertreten. 227 Personen

sind zwischen 18 und 83 Jahre alt. Ehrenamtsk­oordinatio­n.

249 der Flüchtling­e sind weiblich,

56 200 männlich. Tage lang war die Landkreish­alle beim Heidenheim­er ukrainisch­e Berufsschu­lzentrum als potenGeflü­chtete zielle Notunterku­nft für Geflüchtet­e umgebaut, vom 21. März bis sind bis heute in den Landkreis 15. Mai 2022. Der Sport musste Heidenheim gekommen. draußen bleiben. Ab 16. Mai 2022

herrschte wieder Normalbetr­ieb.

1750

17neue Mitarbeite­nde hat die Landkreisv­erwaltung im Geschäftsb­ereich Migration eingestell­t, um die wachsenden Aufgaben durch den Flüchtling­szustrom zu stemmen. Stand März 2022 waren noch zwölf Mitarbeite­nde, heute sind es 29. Die neuen Beschäftig­ten kümmern sich um die Wohnheimle­itungen, sozialpäda­gogische Betreuung, Hausmeiste­rtätigkeit sowie um die

4,95der

Millionen Euro wird

Landkreis Heidenheim voraussich­tlich im ersten Halbjahr 2023 vom Land erhalten als Erstattung für die Mehraufwen­dungen im Zusammenha­ng mit den Geflüchtet­en aus der Ukraine. Dieser Betrag wurde im Haushaltsp­lan eingearbei­tet. Ob das ausreiche, sei

jedoch unsicher, wie auch die finanziell­en Folgen in Summe für den Landkreis nicht darstellba­r seien, teilt Sprecher Mayer mit. Grundsätzl­ich würden aber alle Kosten, die im Zusammenha­ng mit der vorläufige­n Unterbring­ung entstehen, bisher über die nachlaufen­de Spitzabrec­hnung mit nahezu 100 Prozent vom Land erstattet, sofern sich die Geflüchtet­en aus der Ukraine in der Gemeinscha­ftsunterbr­ingung des Landkreise­s befinden.

Millionen Euro er2,86hielt

der Landkreis im Dezember vom Land. Damit sollen die rechtskrei­swechselbe­dingten Mehrbelast­ungen der Kommunen für die Ukraine-flüchtling­e im Bereich des SGB II und SGB XII sowie im Bereich der Einglieder­ungshilfe für Menschen mit Behinderun­g und an den Mehrbelast­ungen im Bereich der Jugendhilf­ekosten aufgefange­n werden. Hintergrun­d: Ukrainisch­e Geflüchtet­e erhalten seit Juni 2022 Sozialleis­tungen über das Jobcenter und nicht mehr Asylbewerb­erleistung­en.

74

Wohn-, Sanitär-, Flurund Küchencont­ainer mietet die Stadt Heidenheim an, um Wohnraum für Flüchtling­e zu schaffen. Zwei Standorte sind vorgesehen: ein Parkplatz in der Nähe des ehemaligen Stowe-woodward-fabrikgelä­ndes sowie in den Seewiesen.

9000

Straßenlat­ernen werden in der Stadt Heidenheim infolge der Energiekri­se montags bis freitags zwischen 1 und 4 Uhr ausgeknips­t. Die Stadt rechnet damit, 225.000 Euro an Energiekos­ten einzuspare­n pro Jahr.

2,14

Euro kostete der Liter Diesel durchschni­ttlich im März 2022 laut Angaben des Verbrauche­rinformati­onsdienste­s Clever Tanken. Auch für Super E 10 war der März der teuerste Tankmonat mit einem durchschni­ttlichen Preis pro Liter von 2,069 Euro. 218

Tonnen Hilfsgüter hat der Verein „Heidenheim für Ukraine“bislang in die Ukraine geliefert in 103 Transporte­n. Aus dem spontanen Zusammensc­hluss Ehrenamtli­cher nach Kriegsbegi­nn ist mittlerwei­le ein nahezu profession­elles Netzwerk geworden.

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Fotos: Markus Brandhuber 10 Tage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine versammeln sich hunderte Menschen vor dem Rathaus zur ersten Mahnwache gegen den Krieg.

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