SEK nahm Mann im Landkreis Dillingen fest
Ein 46-Jähriger erschien nicht vor Gericht – die Staatsanwaltschaft entschied sich dann zum Zugriff.
Für Aufsehen sorgte am späten Mittwochnachmittag ein Konvoi von Polizeifahrzeugen, der mit hohem Tempo den Kreis Heidenheim durchquerte. Im Raum Gerstetten, in der Heidenheimer Innenstadt und auch auf dem Härtsfeld wurde die Kolonne beobachtet, zu der auch gepanzerte Fahrzeuge gehörten.
Nach Informationen der Heidenheimer Zeitung sammelten sich zunächst starke Polizeikräfte nahe Amerdingen im Landkreis Dillingen. Wenige Stunden später folgte ein Einsatz im Dorf Hochstein, das zum Markt Bissingen gehört.
Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag auf Anfrage mitteilte, diente der spektakuläre Polizeieinsatz der „Vollstreckung eines Sicherungshaftbefehls“. Dieser sei erlassen worden, weil ein 46-Jähriger zuvor nicht zu seiner Hauptverhandlung vor dem Ellwanger Amtsgericht erschienen war. Dort hätte er sich verantworten sollen, weil er verfassungswidrige Kennzeichen verwendet haben soll. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ist deshalb involviert, weil sie für Staatsschutzdelikte zuständig ist.
Wie Staatsanwalt Dr. Patrick Fähnle außerdem mitteilte, konnte der Mann am Mittwochabend gegen 20 Uhr bei der Durchsuchung eines Wohnhauses in Hochstein festgenommen werden. Er habe keinen Widerstand geleistet, Verletzte gab es nicht. Vorsorglich waren allerdings auch Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes an den Einsatzort gerufen worden.
Allerdings seien bei der Durchsuchung Gegenstände sichergestellt worden, die unter das Waffengesetz fallen könnten. Nähere Angaben wurden unter Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht gemacht.
Nach Einschätzung von Augenzeugen waren bei dem Einsatz auch Spezialeinsatzkommandos der baden-württembergischen Polizei beteiligt. Dies wurde seitens der Behörden nicht bestätigt.
Wie es zu diesem länderübergreifenden Vorgehen kam, teilt das Polizeipräsidium Aalen, das den Einsatz leitete, nicht im Detail mit. Im Verlauf der polizeilichen Maßnahmen habe man Erkenntnisse gewonnen, die den Einsatz in der bayerischen Nachbarschaft notwendig machten, so Polizeisprecher Holger Bienert. Das Polizeipräsidium Schwabennord sei entsprechend informiert gewesen.