Schneller grün an der Kreuzung
Oft gab es Beschwerden über zu lange Staus an den Kreuzungen. Nun wurden die Anlagen neu programmiert. Die Staulängen sind deutlich reduziert.
Welcher Verkehrsteilnehmer kennt das nicht: Stau von der Planiestraße über die Beethovenstraße, an der Walter-schmid-halle vorbei, hinter der sich andere Autofahrer von rechts kommend aus der Schwagestraße in die überfüllte Kreuzung schieben. Erst auf der Brücke beziehungsweise nach dem Abbiegen Richtung Bahnhof geht es flüssiger voran. In die andere Richtung, stadteinwärts: Zu Stoßzeiten auch kein richtiges Vorankommen.
Oft wurde in der Vergangenheit Beschwerde geführt, auch im Gemeinderat, in dessen Sitzungen Stadträtinnen und Stadträte Beschwerden von Bürgern über die stauanfälligen Kreuzungen weitergaben.
Oft der Landkreis zuständig
Die Forderung an die Stadtverwaltung: die Ampeln steuern, dass mehr freie Fahrt statt Stehen im Stau möglich ist. Leicht gesagt, aber schwer umsetzbar: Denn auf die Ampelanlagen an den Landesstraßen hat die Stadt Giengen eigentlich keinen Zugriff, weil für diese die Landkreisverwaltung zuständig ist.
Im Bestreben, die Situation vor Ort zu verbessern, wandten sich Bürgermeister Alexander Fuchs und Sachgebietsleiter Helmut Schönberger vor etwa eineinhalb Jahren ans Landratsamt in Heidenheim. Von der Behörde kam denn auch „grünes Licht“, im Sinne der Optimierung der Ampeln in Giengen tätig zu werden.
Die Stadt Giengen beauftragte daraufhin ein Büro, es wurde gezählt, gerechnet und untersucht. Dabei ging es neben Länge von Grünphasen und Steuerungsprogrammen auch um die Nachrüstung einzelner Ampeln mit Tasten für blinde Menschen.
In Bezug auf fließenden Verkehr waren die Knotenpunkte Frankfurter Kreuz, also die Kreuzung Beethovenstraße/schwagestraße und Schwagestraße/herbrechtinger Straße zu bestimmten Zeiten aus Sicht der motorisierten Verkehrsteilnehmer am schlimmsten.
Ampeln sind koordiniert
Jetzt hat sich die Situation verbessert. Die Ampeln sind nun koordiniert, nachdem Anfang Februar die beauftragte Firma an diesen Kreuzungen eine dafür entwickelte neue Software eingespielt hatte. „Es läuft nun flüssiger
und auch die Beschwerden haben sich deutlich reduziert“, so Schönberger.
Bürgermeister Fuchs sagt: „Wir sind sehr zufrieden, dass die neue Software den Verkehr nach kleinen Korrekturen einwandfrei managt. Die nun realisierte sensible Orientierung am Verkehrsaufkommen bringt erhebliche Vorteile.“
In Spitzenzeiten, so Fuchs und Schönberger, werde man weiter warten müssen an Ampeln. Jedoch hätten sich die Staulängen deutlich reduziert.
Zunächst behelfsmäßig
Besser läuft es nach Ansicht der Stadt auch an der Waldhornkreuzung: Dort sei zunächst ein Fehler aufgetreten, der vorübergehend die Funktion des Radardetektors, einer Vorschleife und einer Kontaktschleife beeinträchtigt habe. Die Firma habe jedoch in Zusammenarbeit mit dem für die Software zuständigen technischen Büro rasch reagiert. Die Situation sei zunächst behelfsmäßig, am 20. Februar dann endgültig in Ordnung gebracht worden.
Geändert wurde vor einigen Wochen auch schon die Situation an der östlichsten Ampel im Stadtgebiet, an der geradeaus nach Hohenmemmingen und links beziehungsweise rechts in die Memminger Wanne abgebogen werden kann. Sogar aus den Reihen des Gemeinderats gab es Lob für die neue Schalt-regelung dieser Signalanlagen.
Ende der vergangenen Woche erhielten nach Angaben der Stadtverwaltung schließlich die Ampeln an der Planie-/obertorstraße ihren neuen Programmstand.
Neu programmiert
Die Ampeln an den Kreuzungen Bahnhof-/herbrechtinger Straße und Ulmer/schwage-/bismarck-/ Robert-bosch-straße wurden nach Mitteilung der Stadt bereits in den vergangenen Jahren überholt und neu programmiert, und die Ampelanlagen an den Kreuzungen Memminger Straße/bad-/ Hohenzollernstraße sollen spätestens bis zum Sommer neu programmiert werden.
Damit seien dann alle Ampelanlagen im Stadtgebiet auf einem aktuellen und modernen Stand.
„Nach den guten Erfahrungen mit den verkehrsabhängig gesteuerten Ampelanlagen an der Autobahn bringt das auch in der Innenstadt
den Verkehrsfluss, den wir uns gewünscht hatten“, so Oberbürgermeister Dieter Henle. „Er reduziert die Belastung für und durch Autofahrende in der Stadt.“Die Kosten in Höhe von 60.000 Euro übernehmen Land und Landkreis.