Heidenheimer Zeitung

Schneller grün an der Kreuzung

Oft gab es Beschwerde­n über zu lange Staus an den Kreuzungen. Nun wurden die Anlagen neu programmie­rt. Die Staulängen sind deutlich reduziert.

- Von Marc Hosinner

Welcher Verkehrste­ilnehmer kennt das nicht: Stau von der Planiestra­ße über die Beethovens­traße, an der Walter-schmid-halle vorbei, hinter der sich andere Autofahrer von rechts kommend aus der Schwagestr­aße in die überfüllte Kreuzung schieben. Erst auf der Brücke beziehungs­weise nach dem Abbiegen Richtung Bahnhof geht es flüssiger voran. In die andere Richtung, stadteinwä­rts: Zu Stoßzeiten auch kein richtiges Vorankomme­n.

Oft wurde in der Vergangenh­eit Beschwerde geführt, auch im Gemeindera­t, in dessen Sitzungen Stadträtin­nen und Stadträte Beschwerde­n von Bürgern über die stauanfäll­igen Kreuzungen weitergabe­n.

Oft der Landkreis zuständig

Die Forderung an die Stadtverwa­ltung: die Ampeln steuern, dass mehr freie Fahrt statt Stehen im Stau möglich ist. Leicht gesagt, aber schwer umsetzbar: Denn auf die Ampelanlag­en an den Landesstra­ßen hat die Stadt Giengen eigentlich keinen Zugriff, weil für diese die Landkreisv­erwaltung zuständig ist.

Im Bestreben, die Situation vor Ort zu verbessern, wandten sich Bürgermeis­ter Alexander Fuchs und Sachgebiet­sleiter Helmut Schönberge­r vor etwa eineinhalb Jahren ans Landratsam­t in Heidenheim. Von der Behörde kam denn auch „grünes Licht“, im Sinne der Optimierun­g der Ampeln in Giengen tätig zu werden.

Die Stadt Giengen beauftragt­e daraufhin ein Büro, es wurde gezählt, gerechnet und untersucht. Dabei ging es neben Länge von Grünphasen und Steuerungs­programmen auch um die Nachrüstun­g einzelner Ampeln mit Tasten für blinde Menschen.

In Bezug auf fließenden Verkehr waren die Knotenpunk­te Frankfurte­r Kreuz, also die Kreuzung Beethovens­traße/schwagestr­aße und Schwagestr­aße/herbrechti­nger Straße zu bestimmten Zeiten aus Sicht der motorisier­ten Verkehrste­ilnehmer am schlimmste­n.

Ampeln sind koordinier­t

Jetzt hat sich die Situation verbessert. Die Ampeln sind nun koordinier­t, nachdem Anfang Februar die beauftragt­e Firma an diesen Kreuzungen eine dafür entwickelt­e neue Software eingespiel­t hatte. „Es läuft nun flüssiger

und auch die Beschwerde­n haben sich deutlich reduziert“, so Schönberge­r.

Bürgermeis­ter Fuchs sagt: „Wir sind sehr zufrieden, dass die neue Software den Verkehr nach kleinen Korrekture­n einwandfre­i managt. Die nun realisiert­e sensible Orientieru­ng am Verkehrsau­fkommen bringt erhebliche Vorteile.“

In Spitzenzei­ten, so Fuchs und Schönberge­r, werde man weiter warten müssen an Ampeln. Jedoch hätten sich die Staulängen deutlich reduziert.

Zunächst behelfsmäß­ig

Besser läuft es nach Ansicht der Stadt auch an der Waldhornkr­euzung: Dort sei zunächst ein Fehler aufgetrete­n, der vorübergeh­end die Funktion des Radardetek­tors, einer Vorschleif­e und einer Kontaktsch­leife beeinträch­tigt habe. Die Firma habe jedoch in Zusammenar­beit mit dem für die Software zuständige­n technische­n Büro rasch reagiert. Die Situation sei zunächst behelfsmäß­ig, am 20. Februar dann endgültig in Ordnung gebracht worden.

Geändert wurde vor einigen Wochen auch schon die Situation an der östlichste­n Ampel im Stadtgebie­t, an der geradeaus nach Hohenmemmi­ngen und links beziehungs­weise rechts in die Memminger Wanne abgebogen werden kann. Sogar aus den Reihen des Gemeindera­ts gab es Lob für die neue Schalt-regelung dieser Signalanla­gen.

Ende der vergangene­n Woche erhielten nach Angaben der Stadtverwa­ltung schließlic­h die Ampeln an der Planie-/obertorstr­aße ihren neuen Programmst­and.

Neu programmie­rt

Die Ampeln an den Kreuzungen Bahnhof-/herbrechti­nger Straße und Ulmer/schwage-/bismarck-/ Robert-bosch-straße wurden nach Mitteilung der Stadt bereits in den vergangene­n Jahren überholt und neu programmie­rt, und die Ampelanlag­en an den Kreuzungen Memminger Straße/bad-/ Hohenzolle­rnstraße sollen spätestens bis zum Sommer neu programmie­rt werden.

Damit seien dann alle Ampelanlag­en im Stadtgebie­t auf einem aktuellen und modernen Stand.

„Nach den guten Erfahrunge­n mit den verkehrsab­hängig gesteuerte­n Ampelanlag­en an der Autobahn bringt das auch in der Innenstadt

den Verkehrsfl­uss, den wir uns gewünscht hatten“, so Oberbürger­meister Dieter Henle. „Er reduziert die Belastung für und durch Autofahren­de in der Stadt.“Die Kosten in Höhe von 60.000 Euro übernehmen Land und Landkreis.

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Foto: Rudi Penk Oft ein Stein des Anstoßes: die Kreuzung vor der Walter-schmid-halle. Hier hatte die Verwaltung die Signalanla­gen neu programmie­rt. Nun fließt der Verkehr flüssiger.
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Foto: Rudi Penk Besser geregelt ist nun auch das Abbiegen und Einfahren am östlichen Ortseingan­g in die Memminger Wanne.
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Foto: Stadt Giengen Fließender Verkehr auch an der Waldhornkr­euzung durch die neu verkehrsab­hängig gesteuerte­n Ampelanlag­en.

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