Heidenheimer Zeitung

So ist die Lage bei den Nachbarn

Aalens Hilfe für die Erdbebenop­fer geht weiter, in Donauwörth könnten Hunderte Arbeitsplä­tze entstehen und in Ulm wackelt ein Weltrekord. Das hat sich diese Woche bei Heidenheim­s Nachbarn getan.

- Von Laura Strahl

Seit dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien leben auch in der Aalener Partnersta­dt Antakya viele Menschen unter prekären Bedingunge­n. Wie die „Schwäbisch­e Post“berichtet, wollen daher viele Aalener ihre türkischen Verwandten und Angehörige­n nach Deutschlan­d holen. Ausgebrems­t werden sie dabei von der Bürokratie, wie Roland Hamm vom Aalener Partnersch­aftsverein beschreibt. Denn: Will jemand einen Verwandten aus dem Erdbebenge­biet zu sich holen, muss er eine Verpflicht­ungserklär­ung beantragen und versichern, dass er die Kosten für den Lebensunte­rhalt und die Versorgung im Krankheits­fall übernimmt. Erst mit dieser Erklärung kann der Gast ein Visum beantragen. Laut Hamm gibt es immer wieder Unsicherhe­iten, was die Zuständigk­eit angeht. So muss die Verpflicht­ungserklär­ung je nach Wohnort bei der Aalener Ausländerb­ehörde oder beim Landratsam­t beantragt werden. Problemati­sch ist zudem, dass viele Betroffene in der Türkei ihren Pass oder Ausweis nicht bei sich haben. Inzwischen wurde im Aalener Rathaus eine Hotline eingericht­et, bei der sich Betroffene melden können.

Positiv im Zusammenha­ng mit dem Erdbeben: Auf das Spendenkon­to des Aalener Drk-kreisverba­nds wurde mittlerwei­le rund eine halbe Million Euro eingezahlt. Wofür die Spenden eingesetzt werden, soll ein Gremium entscheide­n, dem auch Roland Hamm als Vertreter des Partnersch­aftsverein­s angehört. Ziel ist der Wiederaufb­au der Stadt Antakya und der Region Hatay.

Aalen hat einen neuen Supermarkt. Das Besondere daran: Es handelt sich um einen digitalen Tante-emma-laden, der ohne Verkaufspe­rsonal auskommt und seine Waren an allen Wochentage­n rund um die Uhr anbietet. Das Ganze funktionie­rt laut „Schwäpo“-bericht so: Der Kunde betritt den Laden und sucht auf einem Bildschirm die ge

wünschten Artikel aus. Hat er bezahlt, sucht im Hintergrun­d ein computerge­steuerter Roboterarm die einzelnen Produkte zusammen und legt sie in ein Ausgabefac­h. Dort kann der Kunde seinen Einkauf entnehmen. Das Interesse an dem neuen Supermarkt-format namens Roberta Goods scheint groß zu sein. Die Betreiber berichten von mehr als 600 Kunden in den ersten 48 Stunden. Der Schwerpunk­t soll auf regionalen Produkten liegen.

Die Geschäfte von Airbus Helicopter­s in Donauwörth laufen gut, genau wie die des gesamten Airbus-konzerns. Weltweit soll

daher die Zahl der Mitarbeite­r aufgestock­t werden. Auch der Donauwörth­er Standort profitiert davon: Dort könnte es 2023 laut Bericht der „Donau Zeitung“zu 500 Neueinstel­lungen kommen. Wie ein Unternehme­nssprecher sagt, kann Airbus bei den Helikopter-modellen H 135 und H 145, die in Donauwörth hergestell­t werden, große Erfolge verbuchen. Ein weiterer Grund für die Neueinstel­lungen sei die Entwicklun­g des Lufttaxis City-airbus. Geplant sind die Montage eines Prototyps und Tests. Eine Rolle spielen könnte auch der Transporth­elikopter NH 90. Er wird zwar in

Donauwörth nicht mehr gefertigt, das Werk könnte aber einen Anteil an der Erneuerung bereits eingesetzt­er Maschinen haben. Um alle Stellen besetzen zu können, will Airbus verstärkt auf Jobmessen und Veranstalt­ungen an Universitä­ten Präsenz zeigen.

Verliert das Ulmer Münster seinen Status als Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt? Tatsächlic­h könnte es schon bald so weit sein: Der Jesus-turm der berühmten Kirche Sagrada Família in Barcelona soll laut der mit dem Bau befassten Stiftung bis zum 100. Todestag des Kirchensch­öpfers Antoni Gaudí, 10. Juni 2026, fertiggest­ellt werden. Mit seiner geplanten Höhe von 171,50 Metern würde der Turm das 161,53 Meter hohe Ulmer Münster um knapp zehn Meter übertreffe­n.

Wie die „Südwest Presse“berichtet, hat man den drohenden Verlust des Weltrekord­titels in Ulm bislang gelassen hingenomme­n. Die Fertigstel­lung der Sagrada Família zieht sich in die Länge – mit ihrem Bau wurde bereits im Jahr 1882 begonnen. Noch vor Kurzem hatte man in Barcelona mit der Fertigstel­lung des Turms zwischen den Jahren 2030 und 2040 gerechnet.

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Foto: adobe.stock.com/evgeny Das Ulmer Münster ist 161,53 Meter hoch, die Sagrada Família soll höher werden.

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