Abseits der Fechtbahn: das bisschen Warterei . . .
der muss auch eins sehr gut können: warten. Dies ist auch bei den Heidenheimer Fechtertagen der Fall. Stephan Rein vom HSB zum Beispiel kann davon ein Lied singen. Am ersten Tag des Einzel-weltcups um den Heidenheimer Pokal hatte der Hsbler das Vergnügen knapp sechs Stunden auf sein nächstes Gefecht zu warten. Wer in der Lage ist, sich an die eigenen Bundesjugendspiele während der Schulzeit zu erinnern, kann in etwa nachfühlen, was die Fechter bei ihren Turnieren durchmachen.
Zum Glück bietet die Karl-rau-halle sehr viel Auslauffläche. Die einen lassen sich massieren, andere dehnen sich, bis sie Ballett-legende Mikhail Baryshnikov Konkurrenz machen könnten. Und während sich die meisten Sportler einen Sparringspartner suchen, gibt es andere, die ihre „Lektionen“an der Wand machen und diese immer wieder piesacken. Da muss die altehrwürdige Karl-rau-halle doch einiges erdulden.
Und ja, ohne Smartphone wären die sich ewig ziehenden Zwangspausen wohl kaum zu ertragen. Es werden Filmchen geschaut, manche telefonieren liegend auf den Gängen mit ihren Liebsten. Und andere zocken ganz einfach irgendwelche Spiele. Hauptsache schön bunt!
Markant ist aber auch der Kaffee-geruch, der durch die Gänge der berühmtberüchtigten „KRH“wabert. Was wären Sportler und Betreuer ohne Koffein?
Wobei sich viele Fechter auch als regelrechte Naschkatzen entpuppen. Gummibärchen hier, Schokoriegel dort. Doch ja, ab und an sieht man auch die ein oder andere Banane aus den Taschen blitzen.
Natürlich sind auch Pflegeprodukte für den eigenen Körper ein Muss. Salben hier, Shampoos dort. Wofür Babyöl gut ist, ließ sich auf die Schnelle nicht herausfinden. Die Ukraine (siehe auch oben stehenden Artikel) ist ebenfalls vertreten. Ganz stilecht gab’s entsprechende Badetaschen in den Nationalfarben, die aufgrund des Krieges noch mehr ins Bewusstsein der Menschen – auch denen im Landkreis Heidenheim – gerückt sind.
Noch bis Sonntag bieten die Heidenheimer Fechtertage die ein oder andere auch kulinarische Leckerei. Und die Fechter werden sich ab und an in Geduld üben müssen. Aber wer den Degen schwingt, pariert auch Leerläufe.