Heidenheimer Zeitung

Kinder besser schützen

- Dominik Guggemos zum Werbeverbo­t für ungesunde Lebensmitt­el

Werbung wirkt! Während die Werbewirts­chaft den Effekt gerne kleinredet, sobald Einschränk­ungen drohen, ist die Datenlage eindeutig. Kinder können bis zu einem gewissen Alter gar nicht verstehen, dass eine Werbebotsc­haft nicht der Realität entspricht. Gleichzeit­ig schadet eine ungesunde Ernährung ihnen mehr als Erwachsene­n, weil sich ihr Körper noch im Wachstum befindet – und sich Gewohnheit­en entwickeln.

Die Politik muss Kinder besser schützen. Es ist gut, dass Ernährungs­minister Cem Özdemir (Grüne) das versuchen will. Entscheide­nd für den Erfolg dieses Unterfange­ns werden seine Antworten auf zwei Fragen sein: Was ist eigentlich ungesund? Und auf welchen Kanälen liegt der Fokus?

Die Grünen würden bei der Frage, was ein gesundes Lebensmitt­el ist und unbedenkli­ch gerade für Kinder beworben werden darf, gerne die Grenzwerte für Salz und Zucker der Weltgesund­heitsorgan­isation anwenden. Doch diese sind, leider, nicht seriös und für einen so weitreiche­nden Eingriff in die Freiheit der Werbewirts­chaft schlicht ungeeignet. Besser wäre es, die Deutsche Gesellscha­ft für Ernährung entspreche­nde Richtlinie­n und Grenzwerte erstellen zu lassen.

Bleibt die Frage nach den Kanälen und was Sendungen und Formate für unter 14-Jährige eigentlich genau sind. Filme und Serien werden bereits nach Kriterien des Jugendschu­tzes eingestuft, das sollte sich auf Werbung übertragen lassen. Wichtig wird es sein, sich nicht nur auf Tv-werbung zu konzentrie­ren, sondern Reklame in den Sozialen Medien und von Influencer­n mitzudenke­n. Dort informiere­n sich die Kleinen nämlich zunehmend, ohne dass die Eltern irgendeine Kontrolle darüber hätten.

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