Mega-staus und 80 entlaufene Rinder
Mehr als 50 000 Mal wurden Autofahrer 2022 in Baden-württemberg vor Gefahren gewarnt.
Die Zahl der Verkehrsund Gefahrenmeldungen in Baden-württemberg ist im vergangenen Jahr um mehr als 2000 gestiegen. Insgesamt 53 546 Mal wurden Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer vor Staus, Falschfahrern oder Hindernissen auf der Fahrbahn gewarnt, teilte das Innenministerium in der Jahresbilanz 2022 mit. Zwei Drittel der Meldungen betrafen Autobahnen, jede vierte Meldung eine Bundesstraße, die übrigen Land-, Kreis- und Gemeindestraßen.
Staustrecke Nummer eins bleibt die A5 zwischen Karlsruhe und Basel, bei der es in beide Richtungen immer wieder zum Verkehrsstillstand kommt. Ursache sind mehrere Baustellen und ein hohes Fahrzeugaufkommen. Den längsten Stau gab es Ende November auf der A6 zwischen Crailsheim und Öhringen mit rund 50 Kilometern nach einem Unfall mit einem Lkw, der acht Tonnen Fleisch geladen hatte.
Bei den Falschfahrern stieg die Zahl der Meldungen von 357 (2021) auf 397. Die Falschfahrer verursachten 33 Unfälle (Vorjahr: 25), es kamen drei Menschen ums Leben (Vorjahr: 6). Das Einbiegen auf die falsche Schnellstraßenspur häuft sich den Angaben zufolge am Wochenende, 40 Prozent der Geisterfahrten ereignen sich samstags oder sonntags.
Entlaufene Tiere stören ebenfalls immer wieder empfindlich den Straßenverkehr. So legten im April 80 Rinder den Verkehr einer Kreisstraße bei Schwäbisch Gmünd lahm. Gewarnt werden musste zudem vor Lamas, Zebras, Kamelen, Gänse- und Entenfamilien sowie vor einem Strauß.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) lobte die Arbeit des Verkehrswarndienstes: „Frei laufende Kamele, ein verlorener Whirlpool, tonnenweise Tomaten auf der Fahrbahn oder Fahrradfahrer auf der Autobahn – solche Meldungen klingen im ersten Moment kurios und skurril.“Dahinter steckten aber akute Gefahren für Verkehrsteilnehmer, betonte der Minister.