Heidenheimer Zeitung

Rupprecht sorgt für Klarheit

Die Gmünderin liefert in Planica eine ihrer stärksten Leistungen ab und bricht gleich noch ein Tabu.

- Alex/dpa

Anna Rupprecht hat beim deutschen Gold-triumph die stärkste Leistung in einem ausgeglich­enen Team abgeliefer­t. Nach 92,5 Metern im ersten Durchgang legte sie im Finaldurch­gang 99,0 Meter nach. Selten hatte man die Gmünderin anschließe­nd so ausgelasse­n gesehen, wie beim Hüpfen und Singen im Zielraum der Schanze von Planica.

Die stets selbstkrit­ische Rupprecht schimpfte aber nach ihrem weiten Sprung erst einmal wie ein Rohrspatz, ehe sie sich ein erstes Lächeln abrang. Die Landung hatte der 26-Jährigen missfallen: „Bei 99 Meter kann man einen Telemark ordentlich setzen, das ist mir nicht gelungen. Deshalb ärgere ich mich über mich selbst, weil ich das normalerwe­ise ganz gut kann.“Es blieb die größte Weite des gesamten Feldes.

Kein Zugriff auf den Körper

Im Zdf-interview wollte Anna Rupprecht dann noch was loswerden. Vor laufender Tv-kamera thematisie­rte sie das Thema Periode. „Ich finde, dass das einfach mal gesagt werden muss. Es ist oft so, dass man nicht so Zugriff hat und dass man sich einfach schwertut. Sich da rauszurede­n, da habe ich gar keinen Bock drauf“, sagte Rupprecht.

Statt Ausreden zu suchen, sei sie ehrlich, fügte Rupprecht an. „Da sage ich einfach: Ich habe einfach meine Tage. Jede Frau auf der Welt bekommt sie. Es gehört dazu, es gehört enttabuisi­ert.“Im Team von Bundestrai­ner Maximilian Mechler habe man damit einen sehr entspannte­n Umgang. „Wenn das Training nicht läuft, dann heißt es, leg dich mit Wärmflasch­e ins Bett. Es ist super cool“, schilderte Rupprecht.

Im Interview kurz nach dem Titelgewin­n hatte sie gesagt: „Donnerstag im Einzel, da habe ich mir echt ultraschwe­r getan. Aber Gott sei Dank lässt die Periode auch irgendwann mal nach. Heute war es schon viel, viel besser. Ich bin froh, dass alles so gut zusammenge­passt hat, obwohl es mir die Woche körperlich scheiße ging.“Auf die Frage, wie man mit dem Thema Regelschme­rzen umgehe, sagte Althaus: „Entweder hat man Glück oder Pech. Das gehört einfach dazu. Es ist nicht immer einfach, aber es ist halt normal.“

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Anna Rupprecht freut sich über Team-gold.

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