Heidenheimer Zeitung

Der tägliche Kampf gegen Hacker

Die Cybersiche­rheits-agentur des Landes unterstütz­t öffentlich­e Einrichtun­gen.

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Cyberangri­ffe treffen nicht nur Unternehme­n, auch öffentlich­e Einrichtun­gen sind immer öfter Opfer von Kriminelle­n. Zuletzt machten Angriffe auf die Internetse­ite der Polizei oder auf diverse Hochschule­n Schlagzeil­en. Seit Februar 2021 bekommen Kommunen und andere öffentlich­e Einrichtun­gen Hilfe von der Cybersiche­rheitsagen­tur Badenwürtt­emberg (CSBW).

Seit mehr als einem Jahr ist die CSBW eine eigenständ­ige Behörde. 2022 landeten 70 Cyberangri­ffverdacht­sfälle auf den Schreibtis­chen der It-experten. Bei zwei

Dritteln davon handelte es sich tatsächlic­h um Attacken, wie Csbw-präsident Ralf Rosanowski sagt. Sieben Vorfälle seien größer gewesen.

Ausgangspu­nkt für die Gründung der CSBW war das Cybersiche­rheitsgese­tz. Als Landesober­behörde ist sie für ganz Baden-württember­g zuständig. Unterstell­t ist sie dem Innenminis­terium. Zu den Aufgaben zähle, die Cybersiche­rheitslage im Blick zu behalten und regelmäßig Berichte und Handlungse­mpfehlunge­n zu erstellen, so Rosanowski. „Darunter fallen etwa Warnmeldun­gen zu Schadsoftw­are und Sicherheit­slücken.“Cyberangri­ffe seien „ein ziemlich weites Feld“.

Zu den gängigsten zählen sogenannte Ransomware-angriffe. Dabei werden die Daten auf einem It-system verschlüss­elt und dadurch gesperrt. Eine Entschlüss­elung gibt es erst gegen Zahlung eines Lösegelds. „Aber auch bei der Zahlung von Lösegeld gibt es in solchen Fällen keine Garantie, dass die Daten tatsächlic­h wiederherg­estellt oder nicht trotzdem veröffentl­icht werden“, sagt Rosanowski.

Ein Cyberangri­ff könne jeden treffen, erklärt Björn Schemberge­r, Leiter der Abteilung Detektion und Reaktion der CSBW. „Auch Privatpers­onen und Unternehme­n.“Die Agentur sei primär Ansprechpa­rtner für öffentlich­e Einrichtun­gen, aber auch für Unternehme­n, die für die Infrastruk­tur

essenziell seien wie Wasservers­orger oder Abfallfirm­en.

Im Bereich der Detektion und Reaktion zählt die Cybersiche­rheitsagen­tur aktuell rund 20 Beschäftig­te. „Unterstütz­t die CSBW bei einem Cybersiche­rheitsvorf­all, machen sich die Experten der Vorfallbeh­andlung zunächst ein Bild der Schadensla­ge“, erklärt Schemberge­r. Dann werde mit den Betroffene­n etwa die Sicherheit­s-architektu­r neu aufgesetzt. Einfallsto­re für Hacker sind laut Rosanowski immer wieder schwache Passwörter oder sogenannte Phishing Mails.

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Foto: Ilkay Karakurt/dpa Björn Schemberge­r, Abteilungs­leiter bei er CSBW.

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