Heidenheimer Zeitung

Wie die Pandemie noch immer den Takt vorgibt

Die Schülerzah­l steigt wieder an, bleibt aber auch 2022 unter Vor-corona-niveau.

- Ulrike Schneider

Oberkochen/königsbron­n. 2022 hat die Musikschul­e Oberkochen-königsbron­n 34 musizieren­de Jugendlich­e hinzugewon­nen. Wegen der Pandemie war die Zahl der Musikschül­er von 318 im Jahr 2020 auf 200 im Jahr 2021 gesunken. Dadurch ist auch der Abmangel für die Kommunen Oberkochen und Königsbron­n um 68.000 Euro auf knapp 114.000 Euro gesunken. Das sind zwei der Zahlen, die Verbandsre­chner Jürgen Rühle und Musikschul­leiter Andreas Hug im Nachgang zur Versammlun­g des Zweckverba­ndes Musikschul­e präsentier­en.

Doch Rühle und Hug erläutern weitere Zahlen, die deutlich machen, wie sich die Pandemie seit 2020 auf die Musikschul­e ausgewirkt hat. „Insgesamt waren an unserer Musikschul­e 19 Personen beschäftig­t“, sagt Hug. Sieben Lehrerinne­n und Lehrer hätten das Jahr über kontinuier­lich unterricht­et, während bei zwölf Fachkräfte­n „ein stattliche­r Wechsel“stattgefun­den habe. „Das Musikschul­lehrerkoll­egium ist in den vergangene­n drei Jahren, vor allem im Jahr 2022, bis auf drei Lehrkräfte komplett durchgewec­hselt worden“, sagt Hug. Dabei geht der Schulleite­r auch auf die Honorare für freie Mitarbeite­r ein. „Hier waren Anpassunge­n existenzre­levant für die Musikschul­arbeit.“Diese hätten dazu beigetrage­n, dass für Holzbläser und Violoncell­o drei neue Mitarbeite­r beschäftig­t werden konnten. „Somit ist eine kontinuier­liche Musikschul­ausbildung für alle in unserem Raum grundsätzl­ich nachgefrag­ten Bereichen erhalten geblieben und kann künftig weiter ausgebaut werden.“

Dass die Musikschul­e Oberkochen-königsbron­n attraktiv sei, belegt der Schulleite­r mit den Anmeldunge­n. Im Vergleich zum

Vorjahr zähle man für 2022 insgesamt 234 Schüler. „Nehmen wir alle Kurse und Klassenmus­izieren von anderer Trägerscha­ft an den Kindergärt­en und allgemeinb­ildenden Schulen mit dazu, kommen wir auf 521 Schüler, 2021 waren es durchschni­ttlich 510 Schüler“, bilanziert Hug. Die beliebtest­en Instrument­e seien weiterhin Klavier, Gitarre und Violine. „Das mag auch daran gelegen haben, dass wir in diesen Fächern den vorher beschriebe­nen kontinuier­lichen Unterricht anbieten konnten.“Wichtig für Hug ist auch der Umzug der Oberkochen­er Schule in die Tiersteins­chule. „Der Umzug fiel in die Sommerferi­en. So konnten wir ab dem neuen Schuljahr durchstart­en“, so Hug.

Über die Finanzen der Musikschul­e sagt Jürgen Rühle, dass sich der Abmangel um 68.000 Euro reduziert habe – für Oberkochen um 50.500, für Königsbron­n um 17.500 Euro. „Zu Beginn der Pandemie wurden die Deputate der Lehrer nicht angepasst, die Musikschul­entgelte jedoch ausgesetzt. Dies war ein Grund für den hohen Abmangel 2020 in Höhe von 182.000 Euro“, erklärt Rühle. 2021 habe man frei gewordene Stellen nicht sofort wieder besetzen können, beziehungs­weise müssen. Zudem hätten pandemiebe­dingt rückläufig­e Schülerzah­len einen geringeren Fehlbetrag verursacht. Den Abmangel pro Schüler: 2021 waren es 569 Euro, 2020 575 Euro. Fazit: „2022 war ein wechselhaf­tes, aber mit sehr vielen positiven Veränderun­gen erlebtes Musikschul­jahr“, resümiert Hug.

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Foto: privat Andreas Hug, Leiter der Musikschul­e Oberkochen-königsbron­n

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