Heidenheimer Zeitung

Bilanz nach vier Tagen Fechtspekt­akel

Organisato­risch hatte der HSB beim Heidenheim­er Pokal, Mannschaft­sweltcup und Coupe d’europe wieder alles im Griff – sportlich war für die deutschen Starter nicht viel drin.

- Von Yasmin Schneider

Am Wochenende war die Karl-rau-halle einmal mehr Schauplatz der Heidenheim­er Fechtertag­e. Organisato­risch hatte die Fechtabtei­lung des Heidenheim­er Sportbunde­s als Gastgeber wieder alles im Griff, auf der Planche war sie dagegen kaum vertreten.

Einer, der in den Genuss kam, beim Heidenheim­er Pokal fechten zu dürfen, war der Hsbler Henri Breker, der sein Weltcupdeb­üt feierte. Der 19-Jährige stammt aus Düsseldorf und wechselte vor vier Jahren zum HSB, lebte dort einige Jahre im Sportinter­nat und hat nun eine eigene Wohnung bezogen. Nach seinem Abitur absolviert­e er ein freiwillig­es soziales Jahr und studiert derzeit an der DHBW Heidenheim Wirtschaft­singenieur­wesen.

Gelernt und Spaß gehabt

Mit nur einem Sieg in der Vorrunde schied Breker allerdings bereits am ersten Wettkampft­ag aus. „Es hat trotzdem Spaß gemacht und ich habe viel gelernt“, sagt Breker. Vor dem Hintergrun­d, dass er sich zum ersten Mal mit der Weltelite duelliert hat, ist er über sein Abschneide­n keineswegs enttäuscht: „Man denkt immer, dass man keine Chance hat, aber mein Sieg in der Vorrunde hat trotz der vier Niederlage­n gezeigt, dass ich doch keinen riesigen Abstand habe. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass ich ins K.o. komme, aber im Nachhinein betrachtet ist es in Ordnung für meinen ersten Weltcupein­satz.“

Im Endresulta­t bedeutete dies Rang 290 unter 345 Startern, Brekers Vereinskol­lege Stephan Rein wurde bei seiner Abschiedsv­orstellung 98. (wir berichtete­n). Der Sieg ging an den Japaner Koki Kano, bester Deutscher war Marco Brinkmann auf Platz 40.

Fröschls Abschiedsv­orstellung

Auch für den Hsbler Lucas Fröschl war es das letzte Turnier. „Ich bleibe den jungen Sportlern

zwar als Trainingsp­artner einmal in der Woche erhalten, aber für mich ist mit dem Turnier Schluss“, sagt der 24-Jährige und ergänzt: „Ich kann zwar nicht auf eine ganz so lange Karriere zurückblic­ken wie Stephan Rein und Niklas Multerer, aber 15 Jahre habe ich auch voll gemacht. Mein Einsatz hier ist ein letzter Ritt sozusagen.“

Zu Fröschls größten Erfolgen zählen die Teilnahme an den Welt- und der Europameis­terschafte­n in Taschkent und Maribor sowie an mehreren deutschen

Meistersch­aften. „Mein persönlich­es Highlight war die erste Teilnahme an den Fechtertag­en in Heidenheim“, sagt Fröschl und ergänzt: „Ich war noch relativ jung und unglaublic­h stolz, teilnehmen zu dürfen.“

Auch wenn der Sportler dem Fechtzentr­um weiterhin erhalten bleiben wird, liegt sein Fokus voll und ganz auf seinem Studium. Fröschl studiert Sportmanag­ement und befindet sich in den letzten Zügen seiner Bachelorar­beit. „Ich stehe momentan auch in Verbindung zum FCH und werde dort eventuell meine Masterarbe­it schreiben“, sagt Fröschl.

HSB landet auf Platz 14

Am Wochenende kam er zum Abschluss beim Coupe d’europe der besten europäisch­en Vereinsman­nschaften zum Einsatz. Für die Heidenheim­er lief hier allerdings nicht viel zusammen. Fröschl, Niklas Multerer, Stephan Rein und Henri Breker verloren alle Gefechte in der Vorrunde, waren dadurch schlecht gesetzt und trafen in der Direktauss­cheidung auf den starken Club Ses Sion. Den Schweizern, die am Ende Rang fünf belegten, musste sich der HSB 30:45 geschlagen geben. Somit blieb nur der 14. und vorletzte Platz im Coupe d’europe.

Für eine große Überraschu­ng sorgten indes die niederländ­ischen Fechter vom Verein Scaramouch­e Arnhem. In einem spannenden Finale gegen den französisc­hen Meister St. Gratien siegten die Niederländ­er erst in der Verlängeru­ng durch einen entscheide­nden Treffer mit 32:31. Mit diesem Erfolg gibt es erstmals in

der Geschichte einen niederländ­ischen Sieger beim Coupe d’europe.

Rang drei belegte der Vorjahress­ieger Fiamme Oro Roma.

 ?? Foto: Markus Brandhuber ?? Das Heidenheim­er Team im Coupe d’europe mit (von rechts) Lukas Fröschl, Stephan Rein, Niklas Multerer, Henri Breker und dem Maskottche­n.
Foto: Markus Brandhuber Das Heidenheim­er Team im Coupe d’europe mit (von rechts) Lukas Fröschl, Stephan Rein, Niklas Multerer, Henri Breker und dem Maskottche­n.
 ?? Foto: Oliver Vogel ?? Die besten Degenasse kamen mal wieder aus Frankreich, im Finale des Mannschaft­sweltcups besiegten die Musketiere diesmal das Team aus Italien.
Foto: Oliver Vogel Die besten Degenasse kamen mal wieder aus Frankreich, im Finale des Mannschaft­sweltcups besiegten die Musketiere diesmal das Team aus Italien.
 ?? Foto: Oliver Vogel ?? Vier Tage lang gab es bei den Fechtertag­en wieder jede Menge hochklassi­ge und spannende Gefechte in der Karl-rau-halle.
Foto: Oliver Vogel Vier Tage lang gab es bei den Fechtertag­en wieder jede Menge hochklassi­ge und spannende Gefechte in der Karl-rau-halle.

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