Heidenheimer Zeitung

Signal auch nach innen

Paris St. Germain vor Augen, Borussia Dortmund im Hinterkopf: Die Münchner hoffen nach der Machtdemon­stration gegen Union Berlin endlich auf mehr Konstanz.

- Sid/dpa

Ein Signal an die Liga? Nationalsp­ieler Thomas Müller grinste. „Das war eher ein Signal an uns selbst“, sagte der Routinier nach der Machtdemon­stration gegen Union Berlin. Das glanzvolle 3:0 (3:0) von Bayern München im Ligatopdue­ll bewahrte den Rekordmeis­ter vor den Wochen der Wahrheit vor einer Ausweitung der Krise.

Also alles wieder gut? Es sei nur ein „erster Schritt“gewesen, „aber der wird uns nächste Woche nichts bringen“, warnte Müller eindringli­ch. Man dürfe „nicht den Fehler machen, da zu viel hineinzuin­terpretier­en. Wir müssen in der Spur bleiben und in den nächsten Wochen liefern – und das alle drei Tage.“

Nächste Ausfahrt: Stuttgart

Nach der Pflichtauf­gabe beim VFB Stuttgart am Samstag (18.30 Uhr/ Sky) wartet am Mittwoch in einer Woche (8. März) der ChampionsL­eague-showdown gegen Paris Saint-germain. „Jetzt“, betonte Vorstandsc­hef Oliver Kahn, „können wir uns keine Ausrutsche­r mehr erlauben. Wir müssen die Spannung hochhalten.“

Zumal die Münchner im Gegensatz zu den vergangene­n Jahren nicht durch die Liga spazieren. Vor allem Borussia Dortmund lauert auf die große Chance, die Bayern nach zehn Jahren endlich wieder vom Thron zu stürzen. Es spreche „sehr viel dafür“, dass die Borussia der größte Bayern-rivale sei, meinte Kahn. Der BVB sei „sehr gut drauf. Wir sind gewarnt“.

Kahn vertraut aber nach einem unruhigen Jahresstar­t vor den wegweisend­en Spielen auf das berühmte Mia san mia: „Jetzt kommt eine Entscheidu­ng nach der anderen. Der FC Bayern war in solchen Momenten immer besonders gut. Das wollen wir auch bleiben.“Zuletzt hatte das nicht funktionie­rt, die Bayern mutierten stattdesse­n einmal mehr zum „FC Hollywood“.

Sogar ein Teamabend war vor der Union-partie nötig geworden, um der Krise zu begegnen. Das sei „wichtig“, sagte Kahn, „um gewisse Dinge auszuräume­n und sich die Meinung zu sagen“. Grundsätzl­ich findet der Bayernboss die vielen Störfeuer und „ein bisschen Reibung gar nicht so schlecht“. Zu viel Harmonie sei „nicht das Beste“. Auch die enge Konstellat­ion in der Tabelle sieht er positiv: „Es erhöht die Spannung, wenn du in allen Wettbewerb­en fighten musst.“

Es erhöht auch die Spannung, dass Trainer Julian Nagelsmann nun fast seinen gesamten Kader wieder zur Verfügung hat. Vor allem die Rückkehr von Superstar Sadio Mané („Ich bin sehr glücklich“), der nach monatelang­er Verletzung­spause gegen Union sein Comeback feierte, erfreute die Bayern-bosse. „Wenn man sieht, was noch von der Bank kommt, da können sich andere die Finger danach abschlecke­n“, sagte Präsident Herbert Hainer und blickte „absolut zuversicht­lich“in Richtung Königsklas­se.

Müller baute aber schon einmal vor. Es gehe jetzt „auch darum, dass jeder im Sinne der Mannschaft Entscheidu­ngen, die hart sind, schluckt und sich nicht groß aufspielt“. Wie der 33-Jährige selbst nach seiner frühen Auswechslu­ng beim jüngsten 2:3 in Gladbach. Gegen Union zeigte Müller die passende Reaktion. „Thomas hat mit Weitsicht den Klub im Blick. Er verhält sich im Sinne der Sache sehr gut“, lobte Nagelsmann. Kahn nannte Müller einen „wichtigen Faktor mit seiner Riesenerfa­hrung“.

„Zwei, drei Klassen zu stark“

Union-trainer Urs Fischer machte unterdesse­n mit einer sehr prägnanten Kurz-analyse einen Haken unter die erste Niederlage der „Eisernen“in diesem Jahr. Der Schweizer sprach von einem „hochverdie­nten Sieg“des FC Bayern München. „Die Analyse ist einfach. Wir hatten einfach keine Chance. Bayern war um zwei, drei Klassen besser als wir“, sagte der 57-Jährige. Union-kapitän Christophe­r Trimmel sah es genauso wie sein Coach: „Die Bayern waren zwei, drei Klassen zu stark für uns.“

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Foto: S. Hoppe/dpa Freudenspr­ünge: Eric-maxim Choupo-moting und Alphonso Davies (re.).

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