Heidenheimer Zeitung

Lehren ziehen

- Hajo Zenker zu den jüngsten Corona-daten

Auch wenn es wegen des gerade generell hohen Krankensta­ndes etwas untergeht und all die, die aktuell Corona mit zum Teil gar nicht so milden Symptomen erleiden, nicht trösten wird: Corona spielt im Krankheits­geschehen eine immer geringere Rolle. Die Betriebskr­ankenkasse­n haben deshalb das Ende der Pandemie ausgerufen – und gleichzeit­ig darauf hingewiese­n: Weggehen wird das Virus nicht mehr. Es zirkuliert, auch wenn viele Infizierte das in zunehmend testlosen Zeiten gar nicht mehr wahrnehmen. Und es erfordert das, was man eigentlich generell bei gesundheit­lichen Problemen erwarten kann: Rücksicht auf andere. Auch wenn das simpel klingt: Wer sich unwohl fühlt, bleibt freiwillig daheim. Egal, ob man Grippe oder Corona oder sonst was hat. Wer das nicht tut, trägt allgemein dazu bei, den hohen Krankensta­nd noch weiter zu erhöhen und schadet vielleicht besonders gefährdete­n Menschen in seiner Umgebung.

Gleichzeit­ig haben die Zahlen des Barmer Pflegerepo­rts gezeigt: Wo der Sinn von Pandemie-maßnahmen angezweife­lt wird und sich entspreche­nd weniger Menschen danach richten, geht das zulasten der Schwächste­n. Was auch heißt: Nur wenn die Bürger außerorden­tliche Maßnahmen für nachvollzi­ehbar halten und erkennen, dass diese zeitlich begrenzt sind und schnellstm­öglich verschwind­en, werden diejenigen gut geschützt, die besonders schutzbedü­rftig sind.

Auch wenn wir das Virus aus dem Alltag verschwind­en sehen – was es mit uns, mit der Gesellscha­ft gemacht hat, darf man nicht vergessen. Daraus müssen wir lernen, das nächste Mal müssen wir das besser machen. Denn der nächste Erreger kommt bestimmt.

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