Lehren ziehen
Auch wenn es wegen des gerade generell hohen Krankenstandes etwas untergeht und all die, die aktuell Corona mit zum Teil gar nicht so milden Symptomen erleiden, nicht trösten wird: Corona spielt im Krankheitsgeschehen eine immer geringere Rolle. Die Betriebskrankenkassen haben deshalb das Ende der Pandemie ausgerufen – und gleichzeitig darauf hingewiesen: Weggehen wird das Virus nicht mehr. Es zirkuliert, auch wenn viele Infizierte das in zunehmend testlosen Zeiten gar nicht mehr wahrnehmen. Und es erfordert das, was man eigentlich generell bei gesundheitlichen Problemen erwarten kann: Rücksicht auf andere. Auch wenn das simpel klingt: Wer sich unwohl fühlt, bleibt freiwillig daheim. Egal, ob man Grippe oder Corona oder sonst was hat. Wer das nicht tut, trägt allgemein dazu bei, den hohen Krankenstand noch weiter zu erhöhen und schadet vielleicht besonders gefährdeten Menschen in seiner Umgebung.
Gleichzeitig haben die Zahlen des Barmer Pflegereports gezeigt: Wo der Sinn von Pandemie-maßnahmen angezweifelt wird und sich entsprechend weniger Menschen danach richten, geht das zulasten der Schwächsten. Was auch heißt: Nur wenn die Bürger außerordentliche Maßnahmen für nachvollziehbar halten und erkennen, dass diese zeitlich begrenzt sind und schnellstmöglich verschwinden, werden diejenigen gut geschützt, die besonders schutzbedürftig sind.
Auch wenn wir das Virus aus dem Alltag verschwinden sehen – was es mit uns, mit der Gesellschaft gemacht hat, darf man nicht vergessen. Daraus müssen wir lernen, das nächste Mal müssen wir das besser machen. Denn der nächste Erreger kommt bestimmt.