Heidenheimer Zeitung

Verdi weitet Warnstreik­s im Land aus

Die Gewerkscha­ften fordern ein sattes Gehaltsplu­s. Am Freitag ruht in acht Städten der Nahverkehr.

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Tübingen/baden-baden. Immer mehr Menschen im Südwesten bekommen die Warnstreik­s im Öffentlich­en Dienst des Bundes und der Kommunen zu spüren. Am Freitag droht Stillstand im Nahverkehr in Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Esslingen, Konstanz und Baden-baden. Die Gewerkscha­ft Verdi rief am Dienstag in den genannten Städten die Beschäftig­ten in kommunalen Betrieben des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs (ÖPNV) dazu auf, ganztägig die Arbeit niederzule­gen. „Die Arbeitsbed­ingungen im ÖPNV sind so unattrakti­v, dass es unmöglich wird, die dringend benötigten neuen Fahrer zu gewinnen“, erklärte Jan Bleckert von Verdi. Ohne Fahrer gebe es keinen attraktive­n ÖPNV und keine nachhaltig­e Mobilitäts­wende.

In Baden-württember­g gab es 2022 rund 236 000 Tarifbesch­äftigte bei den Kommunen. Die Arbeitgebe­r haben bei den bundesweit­en Tarifverha­ndlungen in Potsdam am vergangene­n Donnerstag ein Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Entgelterh­öhung von insgesamt fünf Prozent und Einmalzahl­ungen von insgesamt 2500 Euro umfasst. Die Gewerkscha­ften wiesen es zurück. Verdi und der Beamtenbun­d dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Die stellvertr­etende Verdi-landesbezi­rksleiteri­n Hanna Binder erklärte nicht zuletzt mit Blick auf die Inflation: „Wir müssen in dieser Tarifrunde ein solidarisc­hes Paket erreichen. Denn vor allem die Kolleginne­n und Kollegen in den unteren Entgeltgru­ppen müssen zur Finanzieru­ng ihres Lebens längst an ihre dünnen Ersparniss­e ran.“

Seit dem 10. Februar werden im Südwesten immer wieder Kitas, Krankenhäu­ser oder Behörden punktuell bestreikt. Den bisher größten Warnstreik­tag in der laufenden Tarifrunde verzeichne­te Verdi am Dienstag: Mehr als 2000 Beschäftig­te legten an mehreren Orten ganztägig die Arbeit nieder. „Die Beteiligun­g übertrifft alle Erwartunge­n und liegt weit über den Erfahrunge­n aus den letzten Tarifrunde­n“, sagte ein Sprecher. Für die kommenden Tage sind weitere Aktionen in verschiede­nen Regionen des Landes angekündig­t.

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Mehr als 2000 Beschäftig­te legten am Dienstag die Arbeit nieder, wie hier in Tübingen.

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