Heidenheimer Zeitung

Im Ramenstein­bad bleibt’s kühler

Der Nattheimer Gemeindera­t tendiert dazu, die Wassertemp­eratur wieder zu erhöhen. Bürgermeis­ter Norbert Bereska hält dies jedoch für das falsche Signal an die Bevölkerun­g.

- Von Fabienne Franz und Maximilian Haller

Während das Heidenheim­er Freizeitba­d Aquarena seine Energiespa­rmaßnahmen beendet hat, bleibt es im Nattheimer Ramenstein­bad bis auf Weiteres kühler als gewohnt. Aufgrund der Energiekri­se hatte das Bad ab dem 15. Oktober vergangene­n Jahres die Temperatur in den meisten Becken von 30 auf 27 Grad gesenkt. Wie die Gemeindeve­rwaltung mitteilt, wird die Temperatur auch in naher Zukunft zunächst nicht wieder angehoben werden. Das betrifft ebenso die Warmbadeta­ge. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts merkte Wolfgang Bernhard (BWV/CDU) an, dass viele Bäder im Landkreis Heidenheim wieder zu ihren alten Temperatur­strukturen zurückgeke­hrt seien. Neben der Aquarena sind das beispielsw­eise das Schwimmbad in Steinheim sowie das Gerstetter Lehrschwim­mbad.

Rückgang bei Rheuma-gruppen

„Wenn Kinder in Neoprenanz­ügen Schwimmen lernen, dann sorgt das nicht unbedingt für die Attraktivi­tät des Bades“, so Bernhard. Gemeindera­t Günther Paschaweh (SPD) entgegnete in der Sitzung, dass man nicht allein durch warmes Wasser mehr Gäste ins Bad spülen würde – „das Erfolgsmod­ell hat eine Delle bekommen.“Vonseiten der Gemeindeve­rwaltung heißt es, dass es

schwer zu sagen sei, ob sich die Senkung der Wassertemp­eratur insgesamt negativ auf die Besucherza­hlen des Ramenstein­bads ausgewirkt habe. Einen Rückgang bemerke man dort aber bei den Rheuma-gruppen, die auf wärmeres Wasser angewiesen seien. Die Anzahl an Rheuma-patienten ist demnach seit der Senkung der Wassertemp­eratur um 10 bis 15 Prozent eingebroch­en. Ungeachtet dessen erinnerte Bürgermeis­ter Norbert Bereska daran, dass die von der Bundesregi­erung

geforderte­n Energiespa­rmaßnahmen weiterhin gelten. „Die Gemeinde hat die angestrebt­e Einsparung von 20 Prozent erreicht“, so Bereska. Nun die Temperatur zu erhöhen „und so tun, als sei alles in Ordnung“, sei ein schlechtes Signal an die Bevölkerun­g. Sollte der Nattheimer Gemeindera­t dies dennoch beschließe­n, würde er als Bürgermeis­ter gegebenenf­alls von seinem Recht Gebrauch machen, Einspruch gegen die Entscheidu­ng einzulegen. Etwas Verwirrung gab es in der Sitzung

darüber, ob die Gemeinde nun auch wirklich 20 Prozent Gas eingespart hat oder nicht.

Wie Moritz Sachs von der Gemeindeve­rwaltung erklärte, sei der Gasverbrau­ch im gesamten Wiesbühlar­eal seit Oktober tatsächlic­h um 20 Prozent zurückgega­ngen. Auch der Wärmeverbr­auch des Ramenstein­bads, der sich im Gegensatz zum Gasverbrau­ch separat bestimmen lässt, sei in den Monaten November und Dezember um 20 Prozent zurückgega­ngen.

Gemeindera­tsmitglied Armin Kast (BWV/CDU) merkte an, dass es ein Unterschie­d sei, ob man 20 Prozent weniger verbraucht oder 20 Prozent eingespart hätte. Aufgrund der milden Außentempe­raturen habe das Ramenstein­bad weniger Gas verbraucht – dieses aber nicht zwangsläuf­ig auch eingespart.

Bei weniger Heizbedarf müsse man schließlic­h auch weniger sparen. „Die bereinigte Einsparung muss man separat berechnen“, so Kast.

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Foto: Rudi Penk Nicht nur beim Meerjungfr­auenschwim­men müssen Besucherin­nen und Besucher des Nattheimer Ramenstein­bads weiterhin eine kühlere Wassertemp­eratur in Kauf nehmen.

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