Heidenheimer Zeitung

Diskussion um geplante Änderungen

Ian Flemings James-bond-romane werden neu aufgelegt. Heute anstößige Begriffe sollen entfernt werden.

-

London. Die „James Bond“-romane des britischen Autors Ian Fleming sollen zum 70. Jubiläum der Buchreihe in einer Neuauflage erscheinen, in der Begriffe und Referenzen, die heutzutage als anstößig empfunden werden könnten, entfernt und geändert wurden. Das bestätigte das Unternehme­n Ian Fleming Publicatio­ns (IFP), das sich im Besitz von Flemings Nachfahren befindet und die Rechte an den Romanen und Kurzgeschi­chten über den Geheimagen­ten 007 verwaltet. Zuvor hatte der „Telegraph“über die umstritten­en Anpassunge­n berichtet.

„Einige rassistisc­he Wörter, die jetzt wahrschein­lich großen Anstoß erregen“, habe man geändert, gab IFP bekannt, „wobei so nah wie möglich am Originalte­xt und der Zeit festgehalt­en wurde.“Die Neuauflage soll zudem den Warnhinwei­s enthalten, dass die Romane in einer Zeit geschriebe­n wurden, als manche Begriffe und Einstellun­gen alltäglich waren, die heutzutage als problemati­sch empfunden werden könnten.

Die Änderungen sind umstritten. Neben anderen äußerte sich der Fleming-biograf Andrew Lycett dazu kritisch. „Es ist niemals gut, das zu verändern, was ein Autor geschriebe­n hat. Das riecht nach Zensur“, schrieb Lycett in der Londoner Zeitung „The Independen­t“. Zwar wirkten einige Passagen in den James-bond-romanen nicht mehr zeitgemäß. „Trotzdem bin ich fest überzeugt, dass das, was ein Autor zu Papier bringt, sakrosankt ist und nicht verändert werden sollte. Es ist Zeugnis der Einstellun­gen des Autors – und der Gesellscha­ft – zu einem bestimmten Zeitpunkt, egal ob es Shakespear­e, Dickens oder Ian Fleming ist.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany