Bredlow gegen Bayern gefordert
Stuttgarter Schlussmann ist bei dem Duell gegen den Bundesliga-spitzenreiter ein wichtiger Faktor.
Jahrelang schlich Fabian Bredlow nach Spielen des VFB Stuttgart mehr oder weniger unbeobachtet aus dem Stadion. 21 Pflichtpartien hat er seit seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg zu den Schwaben im Sommer 2019 bestritten. Die Rolle des 27-Jährigen hat sich geändert. Seit einigen Wochen ist er die Nummer eins bei den Stuttgartern. Bredlow geht voran und ruht zugleich in sich selbst. Einen wie ihn kann der VFB im nervenaufreibenden Abstiegskampf dringend brauchen. Auch gegen Tabellenführer FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr/sky).
Schon vor der 1:2-Niederlage bei Schlusslicht Schalke 04 am vergangenen Wochenende, bei der Bredlow noch der beste Stuttgarter war, hatte Trainer Bruno Labbadia die „Präsenz“und „Ruhe“des Schlussmanns gelobt. Zwar hatte der Coach auch davon gesprochen, dass es in Aufstellungsfragen aktuell oft nur um „Momentaufnahmen“gehe, er immer von Spiel zu Spiel entscheiden und niemanden „abschreiben“werde. Auch Florian Müller nicht, dem Bredlow vorerst den Rang abgelaufen hat. Müller werde „versuchen, sich wieder heranzukämpfen“, sagte Labbadia. Aber er werde auch nicht „bei jeder Kleinigkeit“wieder wechseln, erklärte der 57-Jährige.
Bredlow will sich vor dem Duell gegen die Bayern nicht entmutigen lassen. „Ich glaube, in der Situation, in der wir uns befinden, ist jedes Spiel ein schwieriges“, sagte er nach dem desolaten Auftritt seiner Kollegen beim direkten Abstiegs-konkurrenten auf Schalke.
Und an die Münchner, denen man zuletzt zweimal ein 2:2 abtrotzte – und das jeweils auswärts – habe man gute Erinnerungen. „Wir haben in den letzten zwei Spielen bewiesen, dass wir auch mit Bayern mithalten können“, betonte Bredlow: „Das sollte die Marschroute für Samstag sein.“Der Torhüter wirkt selbstbewusst, aber nicht überheblich, wenn er so etwas sagt. Die Ausstrahlung, die er derzeit hat, hatte er auch nicht immer.