Heidenheimer Zeitung

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Der Verein „Kinder und Kunst“begeht mit einem umfangreic­hen Programman­gebot für alle Altersklas­sen den „Tag der Druckkunst“; und zwar schon am Wochenende davor, am 11. und 12. März.

- Von Manfred F. Kubiak

Gutenberg kam nie bis Heidenheim. Was nicht bedeutet, dass man ihn hier nicht feiern kann. Und in Heidenheim tut das der Verein „Kinder und Kunst“. Dieses Jahr zum ersten Mal. Nur indirekt gefeiert wird dabei allerdings der Erfinder des modernen Buchdrucks und der Druckerpre­sse, eben jener Johannes Gutenberg aus Mainz. Denn gefeiert wird eigentlich der „Tag der Druckkunst“. Den wiederum gibt es seit dem 15. März 2018, dem Tag, da die traditione­llen Drucktechn­iken in das Verzeichni­s des immateriel­len Kulturerbe­s der Deutschen Unesco-kommission aufgenomme­n wurden.

In Heidenheim nun feiert man diesen Tag nicht nur erstmals, sondern auch früher als der Rest der Welt, und zwar bereits am Samstag, 11., und am Sonntag, 12. März. Auf ein paar Tage kommt’s ja nicht an. Und an einem Wochenende feiert es sich bekanntlic­h besser und entspannte­r als an einem Mittwoch, auf den dieses Jahr der Tag der Druckkunst fällt.

Komplette Druckwerks­tatt

Warum dieser nun auch in Heidenheim begangen werden soll, liegt auf der Hand. Erst recht für Jane Marsen, die Geschäftsf­ührerin des allseits „Kiku“gerufenen Vereins „Kinder und Kunst“. Denn zunächst einmal residiert der Verein im Keller des Kunstmuseu­ms gewisserma­ßen in unmittelba­rer Nähe zur schwergewi­chtigen druckgraph­ischen Sammlung in Sachen Picasso.

Und sodann spielen die Kunst des Druckens und die Druckkunst auch im reichhalti­gen Programm des Vereins keine ganz kleine Rolle. „Was“, wie Jane Marsen betont, „nicht zuletzt dadurch wesentlich beeinfluss­t

wird, dass wir über eine komplett eingericht­ete Druckwerks­tatt verfügen.“Und: Der Verein verfügt zudem mit der argentinis­chen Künstlerin Romina Ferrarotti über eine Dozentin, deren Spezialgeb­iet die Druckgraph­ik ist. Besser könnten die Vorbedingu­ngen für adäquate Feierlichk­eiten zum Tag der Druckkunst eigentlich kaum sein.

Bliebe, nachdem das geklärt wäre, bloß noch die Frage, wie denn gefeiert wird. Und auch hier ist Jane Marsen nicht um eine Antwort verlegen. „Mit einem offenen Atelier und mit Führungen.“Jeweils immer kostenlos. Und an beiden Tagen, also am Samstag, 11., und am Sonntag, 12. März, samstags in der Zeit von 12 bis 16 Uhr, sonntags in der Zeit von 11 bis 16 Uhr.

Wobei sich niemand genötigt fühlen muss, vier beziehungs­weise fünf Stunden am Stück mitzufeier­n. Wer sich ausschließ­lich für die Führungen interessie­ren sollte, der muss am Samstag um 12 oder um 13.30 Uhr und am Sonntag um 11 und um 12.30 Uhr im Heidenheim­er Kunstmuseu­m vorstellig werden. Dann werden dort insgesamt viermal die Kunsthisto­rikerin

Jane Marsen und ihr Bruder, der Maler und Grafiker Gerrit Marsen, durch die Picasso-schau führen und dabei ihr Augenmerk vor allem auch auf die drucktechn­ische Seite des Ganzen richten.

Das offene Atelier

In der Druckwerks­tatt im Kikukeller wiederum werden am Samstag von 12 bis 16 Uhr und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr Romina Ferrarroti, Katrin Jochnervah­le und Melanie Nowotny mit allen Interessie­rten gleich welchen Alters auf alle nur erdenklich­e Art und Weisen drucken, drucken, drucken. Und weil die Werkstatt an beiden Tagen als offenes Atelier betrieben wird, muss man sich weder anmelden, um zu kommen, noch abmelden, um wieder zu gehen. Das Angebot ist reichhalti­g und mit Linoldruck, Siebdruck, Radierung, Stempel, Lithografi­e noch nicht zu Ende – und auf große Nachfrage wird einfach mal gehofft.

Weil aber damit immer noch nicht Schluss sein soll, bietet „Kinder und Kunst“von Montag, 13. bis Freitag, 17. März, auch noch kostenlose Workshops zum Thema Druckgraph­ik für Schulen und Kindergärt­en an. Womit man nun mit Fug und Recht behaupten könnte, dass in Heidenheim aus dem Tag gleich eine Woche der Druckkunst werden wird.

 ?? Foto: Rudi Penk ?? Kommt aus Argentinie­n und ist Spezialist­in in allen Druckkünst­en: Romina Ferrarotti.
Foto: Rudi Penk Kommt aus Argentinie­n und ist Spezialist­in in allen Druckkünst­en: Romina Ferrarotti.

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