Warnstreiks zeigen Wirkung
In vielen Städten bringen die Arbeitsniederlegungen den öffentlichen Nahverkehr zum Erliegen.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben Warnstreiks den öffentlichen Nahverkehr am Freitag in mehreren Bundesländern weitgehend lahmgelegt. Um Druck auf die kommunalen Arbeitgeber aufzubauen, folgten tausende Beschäftigte dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi. Der Fokus lag dabei auf dem öffentlichen Nahverkehr.
In Baden-württembergs größeren Städten blieben nahezu alle Bahnen und Busse in den Depots. Die Gewerkschaft Verdi ging von mindestens 5000 Beschäftigten im Südwesten aus. „Wir haben eine größere Beteiligung als in den vergangenen Jahren“, sagte Jan Bleckert vom Verdi-landesbezirk Baden-württemberg.
Auch in Sachsens größten Städten kam der Verkehr weitgehend zum Erliegen. Nur einige Busse, die von Subunternehmen betrieben würden, seien unterwegs, hieß es. In Nordrhein-westfalen lief der Warnstreik laut Verdi mit dem Betriebsbeginn der Verkehrsunternehmen ab circa 2.30 Uhr. Schwerpunkt waren das Ruhrgebiet und das Rheinland. Auch in vielen bayrischen Städten stand wegen der Warnstreiks der Nahverkehr still. Die Münchner Verkehrsbetriebe meldeten massive Einschränkungen bei Bussen. U-bahn und Tram waren außer Betrieb. Weitere Schwerpunkte der Warnstreiks waren Hessen, Niedersachsen, Bremen und Rheinland-pfalz.
Die Aktion fand gemeinsam mit den Aktivisten von Fridays for Future statt, die am Freitag in etlichen Städten für mehr Klimaschutz demonstrierten. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, kritisierte die Kooperation als „gefährliche Grenzüberschreitung“. Die stellvertretende Verdi-vorsitzende Christine Behle fand, die Ziele der Aktivisten seien mit denen der Gewerkschaften gut vereinbar.
Am kommenden Mittwoch will Verdi die Warnstreiks bundesweit auf Kitas und soziale Einrichtungen ausweiten.