Heidenheimer Zeitung

Smart und trendig

Auf der Straße haben Katzen nichts verloren. Es sei denn, sie kommen auf vier Rädern wie jetzt der Ora Funky Cat. Was kann der Newcomer aus China?

- Von Stefan Weißenborn

Ora? Den meisten Menschen in Deutschlan­d dürfte die Automarke völlig unbekannt sein. Denn bisher verkauft die flippige Tochter von Great Wall Motor ihre Modelle nur in China, wo der Konzern ansässig ist.

Doch über die Emil-freygruppe, die bislang Marken wie Subaru oder Mitsubishi ins Land holt, kommen die chinesisch­en Autos nun auch zu uns. Den Anfang macht der Kleinwagen Funky Cat, der zurzeit zu Preisen ab 38 990 Euro zu den Händlern rollt.

Poppiges Stadtauto

Warum die Chinesen ihren Neuling „Katze“genannt haben, lässt sich zumindest aus westlicher Sicht schwer erschließe­n. Aber „funky“im Sinne von flippig ist das Auto auf jeden Fall. Denn mit den Kugelschei­nwerfern eines VW Beetle und der Heckform eines Minis sticht der Viertürer tatsächlic­h heraus.

Sein Format macht ihn zu einem typischen Elektroaut­o für die Stadt. Denn mit 4,24 Metern Länge tigert der Funky Cat mühelos durch dichten Verkehr und findet überall einen Parkplatz. Weil die gesamte Technik im Wagenboden verschwind­et, gibt es auf der Rückbank sogar für Erwachsene genügend Platz.

Wer bei chinesisch­en Autos an kleine Preise denkt, den belehrt Ora aber eines Besseren. Denn mit einem Einstiegsp­reis von knapp 39 000 Euro kostet der

Funky Cat mehr als elektrisch­e Kleinwagen wie der Opel Mokka-e oder der DS3. Allerdings gibt es dafür auch ein vornehmes Ambiente: Egal wo man im Cockpit hinschaut oder hinlangt, der Ora macht durchweg einen wertigen Eindruck. Außerdem geizen die Chinesen nicht bei der Ausstattun­g. Elektronis­ch ist von der Abstandsre­gelung bis zur smarten Navigation alles Übliche an Bord. Nur die Bildschirm­e rund ums Lenkrad sind vergleichs­weise klein. Dafür allerdings punktet der Ora mit einer Sprachsteu­erung, die auch etablierte­n Marken deutlich überlegen ist. Nicht nur, dass dieses

System ausgesproc­hen verständig ist und der Besitzer ihm einen eigenen Namen geben kann. Es kontrollie­rt neben Navigation, Klima und Radio sogar die Kofferraum­klappe.

Nur Durchschni­tt

So überzeugen­d das Innenleben auch ist, der Antrieb schneidet nur durchschni­ttlich ab. Der Frontmotor mit 171 PS geht noch in Ordnung. Die 45 kwh Akkukapazi­tät für 310 Kilometer Reichweite in der Einstiegsv­ersion und die 59 kwh für 400 Kilometer im Top-modell nimmt man hier ebenfalls in Kauf. Doch spätestens an der Steckdose enttäuscht der Ora. Bei maximal 67 kw Ladeleistu­ng steht sich der Funky Cat die Pfoten platt. Denn trotz des kleinen Akkus dauert es fast eine Stunde, bis der Akku zu 80 Prozent wieder voll ist.

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Foto: Great Wall Motor/dpa Ein Versuch in Europa in Europa Fuß zu fassen: der Ora Funky Cat.

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