Smart und trendig
Auf der Straße haben Katzen nichts verloren. Es sei denn, sie kommen auf vier Rädern wie jetzt der Ora Funky Cat. Was kann der Newcomer aus China?
Ora? Den meisten Menschen in Deutschland dürfte die Automarke völlig unbekannt sein. Denn bisher verkauft die flippige Tochter von Great Wall Motor ihre Modelle nur in China, wo der Konzern ansässig ist.
Doch über die Emil-freygruppe, die bislang Marken wie Subaru oder Mitsubishi ins Land holt, kommen die chinesischen Autos nun auch zu uns. Den Anfang macht der Kleinwagen Funky Cat, der zurzeit zu Preisen ab 38 990 Euro zu den Händlern rollt.
Poppiges Stadtauto
Warum die Chinesen ihren Neuling „Katze“genannt haben, lässt sich zumindest aus westlicher Sicht schwer erschließen. Aber „funky“im Sinne von flippig ist das Auto auf jeden Fall. Denn mit den Kugelscheinwerfern eines VW Beetle und der Heckform eines Minis sticht der Viertürer tatsächlich heraus.
Sein Format macht ihn zu einem typischen Elektroauto für die Stadt. Denn mit 4,24 Metern Länge tigert der Funky Cat mühelos durch dichten Verkehr und findet überall einen Parkplatz. Weil die gesamte Technik im Wagenboden verschwindet, gibt es auf der Rückbank sogar für Erwachsene genügend Platz.
Wer bei chinesischen Autos an kleine Preise denkt, den belehrt Ora aber eines Besseren. Denn mit einem Einstiegspreis von knapp 39 000 Euro kostet der
Funky Cat mehr als elektrische Kleinwagen wie der Opel Mokka-e oder der DS3. Allerdings gibt es dafür auch ein vornehmes Ambiente: Egal wo man im Cockpit hinschaut oder hinlangt, der Ora macht durchweg einen wertigen Eindruck. Außerdem geizen die Chinesen nicht bei der Ausstattung. Elektronisch ist von der Abstandsregelung bis zur smarten Navigation alles Übliche an Bord. Nur die Bildschirme rund ums Lenkrad sind vergleichsweise klein. Dafür allerdings punktet der Ora mit einer Sprachsteuerung, die auch etablierten Marken deutlich überlegen ist. Nicht nur, dass dieses
System ausgesprochen verständig ist und der Besitzer ihm einen eigenen Namen geben kann. Es kontrolliert neben Navigation, Klima und Radio sogar die Kofferraumklappe.
Nur Durchschnitt
So überzeugend das Innenleben auch ist, der Antrieb schneidet nur durchschnittlich ab. Der Frontmotor mit 171 PS geht noch in Ordnung. Die 45 kwh Akkukapazität für 310 Kilometer Reichweite in der Einstiegsversion und die 59 kwh für 400 Kilometer im Top-modell nimmt man hier ebenfalls in Kauf. Doch spätestens an der Steckdose enttäuscht der Ora. Bei maximal 67 kw Ladeleistung steht sich der Funky Cat die Pfoten platt. Denn trotz des kleinen Akkus dauert es fast eine Stunde, bis der Akku zu 80 Prozent wieder voll ist.