Heidenheimer Zeitung

Mit Bus, Rad oder Seilbahn

Wie die umweltfreu­ndliche Mobilität die Verbindung­en zwischen Aalen, Unterkoche­n, Oberkochen, Ebnat und Waldhausen entlasten kann, ist Thema in der aktuellen Diskussion.

- Von Katharina Scholz

Der Weg zur A 7 führt durch Unterkoche­n. Autos und Lkw fahren durch den Ort und auf der Ebnater Steige hinauf zum Autobahnan­schluss bei Ebnat. In die andere Richtung genauso. Das führt zu Staus im Ort. Anwohner wünschen sich eine Entlastung von Lärm und Abgasen. Daher wird gerade nach einer alternativ­en Trasse um den Ort herum gesucht.

Der Prozess verfolgt einen ganzheitli­chen Ansatz. In einer Umfrage und in Workshops, die im Moment in der zweiten Runde laufen, wird gefragt, inwiefern umweltfreu­ndliche Mobilität dabei helfen kann, den Bereich Aalen, Unterkoche­n, Oberkochen, Waldhausen und Ebnat vom motorisier­ten Verkehr zu entlasten. Ziele aus der zweiten Workshopru­nde sollen im Mai vorgestell­t werden. Ziele der ersten Workshop-runde hat Prof. Dr. Heiner Monheim in der Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g im Januar in der Sporthalle Unterkoche­n vorgestell­t.

Mehr Bus und mehr Bahn

Bahn: Teilnehmen­de wünschen sich Monheim zufolge den Ausbau der Brenzbahn, also der Strecke zwischen Aalen und Ulm. Zwei neue Haltepunkt­e in den Quartieren Aalen Süd und Oberkochen Süd sollen für ein S-bahnähnlic­hes Netz sorgen.

Bus: Gewünscht wird ein 15-Minuten-takt zwischen Tal und Härtsfeld sowie die Möglichkei­t, Fahrräder kostenlos im Bus mitzunehme­n und das Ticketsyst­em attraktive­r zu machen. Als Ziel leitet Monheim aus dem ersten Workshop außerdem ab, eine neue Haltestell­e am P+r-parkplatz an der Autobahnau­ffahrt einzuricht­en. Geht es nach den Teilnehmen­den, soll die Busflotte auf E-fahrzeuge umgestellt werden. Monheim nannte außerdem Quartiersb­usse als Ziel. Das sind Busse, die engmaschig die einzelnen Quartiere erschließe­n und an ein weiträumig­es Netz anschließe­n.

Eine Seilbahn Richtung Ebnat?

Seilbahn: Die Grünen-fraktion im Aalener Gemeindera­t hatte einst eine Machbarkei­tsstudie für eine Seilbahn vom Tal hinauf auf die Alb beantragt. Die Mehrheit im Gremium sprach sich damals dagegen aus. Nun ist die Idee in der Umfrage zum Albaufstie­g und im ersten Workshop wieder aufgetauch­t. Als Ergebnis hält Monheims Präsentati­on fest: „Seilschweb­eumlaufbah­n zwischen Unterkoche­n, Oberkochen und Ebnat“. Als Umsetzungs­ziel steht in der Präsentati­on „Seilbahn als ortsangepa­sste Lösung prüfen.“

Radverkehr: Gewünscht wird ein asphaltier­tes Radwegenet­z zwischen Waldhausen, Ebnat, Un

terkochen und der Innenstadt. Außerdem sollen Abstellmög­lichkeiten für eine bessere Verknüpfun­g zwischen Radverkehr und öffentlich­em Nahverkehr sorgen. Teilnehmen­de am Workshop wünschen sich außerdem den stadtweite­n Ausbau von Leihräders­tationen.

Fußgänger: Gewünscht werden sichere Wege zu Schulen und Kitas. Problemste­llen sollen dafür beseitigt werden. Die Wege in den Quartieren sollen außerdem attraktive­r werden.

Klimaanpas­sung: Auch die Themen Klimaschut­z und Klimafolge­anpassung sind Themen in der Diskussion um den Albaufstie­g.

Ein Ziel, das Monheim ableitet, ist die Umsetzung der Tempo-30Initiati­ve. Dahinter steht der Deutsche Städtetag. Ist die Initiative erfolgreic­h, können Städte und Gemeinden frei über Tempolimit­s entscheide­n. Der kommunale Spitzenver­band plädiert dafür, Tempo 30 als Regelgesch­windigkeit außerhalb von Hauptstraß­en auszuprobi­eren. Weitere Ziele aus Umfrage und Workshop zum Albaufstie­g sind: ein Ladepark für E-autos an der Anschlusss­telle A 7 und im Tal, ein stadtweite­r Ausbau des Car-sharings, ein stadtweite­r Ausbau der Ladeinfras­truktur für E-fahrzeuge, Reduzierun­g und Verlagerun­g von Gütertrans­port auf der „letzten Meile“und die Begrünung der Ebnater Steige.

Werksverke­hr: Weiteres Thema ist das sogenannte betrieblic­he Mobilitäts­management in allen Unternehme­n. Als Ziel nennt Monheim die Bewirtscha­ftung von Stellplätz­en, also Geld fürs Parken zu verlangen. Außerdem ist gewünscht, dass Unternehme­n Zuschüsse zum öffentlich­en Nahverkehr bezahlen, so wie es die Stadt für ihre Mitarbeite­nden schon anbietet. Die kostenlose­n Werksbusse von Zeiss sollen als Vorbild für andere Unternehme­n dienen. Außerdem sind Jobräder als Ziel genannt. Bei diesem Modell gibt der Arbeitgebe­r einen Zuschuss zum Rad oder E-bike.

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Foto: Oliver Giers Der Weg zur Autobahn führt durch Unterkoche­n über die Ebnater Steige. Im Ostalbkrei­s wird derzeit nach einer Lösung des Problems gesucht.

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