Mit Bus, Rad oder Seilbahn
Wie die umweltfreundliche Mobilität die Verbindungen zwischen Aalen, Unterkochen, Oberkochen, Ebnat und Waldhausen entlasten kann, ist Thema in der aktuellen Diskussion.
Der Weg zur A 7 führt durch Unterkochen. Autos und Lkw fahren durch den Ort und auf der Ebnater Steige hinauf zum Autobahnanschluss bei Ebnat. In die andere Richtung genauso. Das führt zu Staus im Ort. Anwohner wünschen sich eine Entlastung von Lärm und Abgasen. Daher wird gerade nach einer alternativen Trasse um den Ort herum gesucht.
Der Prozess verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. In einer Umfrage und in Workshops, die im Moment in der zweiten Runde laufen, wird gefragt, inwiefern umweltfreundliche Mobilität dabei helfen kann, den Bereich Aalen, Unterkochen, Oberkochen, Waldhausen und Ebnat vom motorisierten Verkehr zu entlasten. Ziele aus der zweiten Workshoprunde sollen im Mai vorgestellt werden. Ziele der ersten Workshop-runde hat Prof. Dr. Heiner Monheim in der Bürgerinformationsveranstaltung im Januar in der Sporthalle Unterkochen vorgestellt.
Mehr Bus und mehr Bahn
Bahn: Teilnehmende wünschen sich Monheim zufolge den Ausbau der Brenzbahn, also der Strecke zwischen Aalen und Ulm. Zwei neue Haltepunkte in den Quartieren Aalen Süd und Oberkochen Süd sollen für ein S-bahnähnliches Netz sorgen.
Bus: Gewünscht wird ein 15-Minuten-takt zwischen Tal und Härtsfeld sowie die Möglichkeit, Fahrräder kostenlos im Bus mitzunehmen und das Ticketsystem attraktiver zu machen. Als Ziel leitet Monheim aus dem ersten Workshop außerdem ab, eine neue Haltestelle am P+r-parkplatz an der Autobahnauffahrt einzurichten. Geht es nach den Teilnehmenden, soll die Busflotte auf E-fahrzeuge umgestellt werden. Monheim nannte außerdem Quartiersbusse als Ziel. Das sind Busse, die engmaschig die einzelnen Quartiere erschließen und an ein weiträumiges Netz anschließen.
Eine Seilbahn Richtung Ebnat?
Seilbahn: Die Grünen-fraktion im Aalener Gemeinderat hatte einst eine Machbarkeitsstudie für eine Seilbahn vom Tal hinauf auf die Alb beantragt. Die Mehrheit im Gremium sprach sich damals dagegen aus. Nun ist die Idee in der Umfrage zum Albaufstieg und im ersten Workshop wieder aufgetaucht. Als Ergebnis hält Monheims Präsentation fest: „Seilschwebeumlaufbahn zwischen Unterkochen, Oberkochen und Ebnat“. Als Umsetzungsziel steht in der Präsentation „Seilbahn als ortsangepasste Lösung prüfen.“
Radverkehr: Gewünscht wird ein asphaltiertes Radwegenetz zwischen Waldhausen, Ebnat, Un
terkochen und der Innenstadt. Außerdem sollen Abstellmöglichkeiten für eine bessere Verknüpfung zwischen Radverkehr und öffentlichem Nahverkehr sorgen. Teilnehmende am Workshop wünschen sich außerdem den stadtweiten Ausbau von Leihräderstationen.
Fußgänger: Gewünscht werden sichere Wege zu Schulen und Kitas. Problemstellen sollen dafür beseitigt werden. Die Wege in den Quartieren sollen außerdem attraktiver werden.
Klimaanpassung: Auch die Themen Klimaschutz und Klimafolgeanpassung sind Themen in der Diskussion um den Albaufstieg.
Ein Ziel, das Monheim ableitet, ist die Umsetzung der Tempo-30Initiative. Dahinter steht der Deutsche Städtetag. Ist die Initiative erfolgreich, können Städte und Gemeinden frei über Tempolimits entscheiden. Der kommunale Spitzenverband plädiert dafür, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit außerhalb von Hauptstraßen auszuprobieren. Weitere Ziele aus Umfrage und Workshop zum Albaufstieg sind: ein Ladepark für E-autos an der Anschlussstelle A 7 und im Tal, ein stadtweiter Ausbau des Car-sharings, ein stadtweiter Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-fahrzeuge, Reduzierung und Verlagerung von Gütertransport auf der „letzten Meile“und die Begrünung der Ebnater Steige.
Werksverkehr: Weiteres Thema ist das sogenannte betriebliche Mobilitätsmanagement in allen Unternehmen. Als Ziel nennt Monheim die Bewirtschaftung von Stellplätzen, also Geld fürs Parken zu verlangen. Außerdem ist gewünscht, dass Unternehmen Zuschüsse zum öffentlichen Nahverkehr bezahlen, so wie es die Stadt für ihre Mitarbeitenden schon anbietet. Die kostenlosen Werksbusse von Zeiss sollen als Vorbild für andere Unternehmen dienen. Außerdem sind Jobräder als Ziel genannt. Bei diesem Modell gibt der Arbeitgeber einen Zuschuss zum Rad oder E-bike.