Heidenheimer Zeitung

Doppelte Feier in den Rockies

Andreas Sander erstmals auf dem Podest, Marco Odermatt mit Rekord.

- Sid/dpa

Unter der Sonne von Aspen streckte Andreas Sander den Zeigefinge­r in die Höhe, auch wenn im Ziel Zentimeter zum ganz großen Wurf fehlten. Hauchdünn verpasste der 33-Jährige beim Super-g im Us-nobelskior­t den Sieg, feierte aber im 180. Anlauf den ersten Podiumspla­tz seiner Weltcup-karriere. Sander wurde Zweiter hinter dem Schweizer Überfliege­r Marco Odermatt, der sich die kleine Kristallku­gel für den Gewinn der Disziplinw­ertung sicherte.

„Sensatione­ll. Ich bin mega happy“, sagte Sander nach dem großen Erfolg. Er sei aber auch „überrascht, dass es endlich so geklappt hat“. Dem verpassten Sieg trauere er nicht nach. „Es war ein kleiner Fehler da, aber das versuche ich schnell zu vergessen und mich nur über den zweiten

Platz zu freuen“, so Sander, „da tritt man gern die Heimreise an.“

Der aus Ennepetal in Nordrhein-westfalen stammende Vizeweltme­ister von 2021 in der Abfahrt hatte in Colorado ganze fünf Hundertste­lsekunden Rückstand zu Odermatt. Dritter wurde Norwegens Skistar Aleksander Aamodt Kilde (+0,34 Sekunden), der am Samstag durch seinen sechsten Saisonsieg in der Königsdizi­plin den Abfahrtswe­ltcup gewonnen hatte. Doppelwelt­meister Odermatt entschied als erster Rennläufer der Geschichte fünf Super-g-weltcups in einer Saison für sich. Nach seinem Erfolg in den Rocky Mountains hat der 25-Jährige auch beste Karten für den Gewinn der Gesamtwert­ung.

Sanders bislang bestes Weltcup-ergebnis war ein vierter Rang gewesen, der Wm-neunte von Courchével sorgte fürs erste deutsche Super-g-podium seit Februar 2020. Damals war Thomas Dreßen in Saalbach-hinterglem­m Dritter geworden. Dreßen (Mittenwald), am Vortag kurz vorm Ziel ausgeschie­den, trat am Sonntag nicht an. Simon Jocher (Garmisch) fehlte ebenfalls, nachdem er bei einem Sturz in der Abfahrt Prellungen an Armen und Hüfte erlitten hatte. Romed Baumann (Kiefersfel­den) wurde 13., Josef Ferstl (Hammer) enttäuscht­e auf Rang 34. Dominik Schwaiger (Königssee) schied aus.

Sander führt das deutsche Speed-aufgebot beim Saisonfina­le in Soldeu an. Der Wahl-bayer aus Burgberg im Allgäu schob sich im Super-g-klassement auf den fünften Platz vor. Je 25 Athleten pro Disziplin nehmen bei dem am 13. März beginnende­n Weltcup-finale in Andorra teil. Neben Sander qualifizie­rte sich aus dem deutschen Team lediglich Baumann (22.) in der kurvigeren der beiden Speed-diszipline­n für die Endrunde. In der Abfahrt holte neben Baumann (15.) und Sander (22.) auch Josef Ferstl (20.) einen Startplatz.

 ?? ?? Top: Andreas Sander (li.) mit Überfliege­r Marco Odermatt.
Top: Andreas Sander (li.) mit Überfliege­r Marco Odermatt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany