Feuerwehr unter neuem Kommando
Bei den Niederstotzinger Einsatzkräften kandidierte Thomas Walter nach 15 Jahren an der Spitze der Wehr nicht mehr. Zu seinem Nachfolger wurde in der Hauptversammlung Matthias Rabe gewählt.
Thomas Walter stand 15 Jahre lang als Kommandant an der Spitze der Niederstotzinger Feuerwehr. Im Rahmen der jetzigen Hauptversammlung stellte Walter sein Amt zur Verfügung. Für seine Kameraden kam der Rücktritt nicht überraschend – bereits im vorigen Jahr hatte er seinen Rücktritt angekündigt und seinen Feuerwehrleuten somit Zeit verschafft, um einen Nachfolger zu suchen. Das Resümee des vergangenen Jahres, zahlreiche Ehrungen und Beförderungen und die Wahl eines neuen Kommandanten standen daher im Gerätehaus auf der Tagesordnung.
Dass der scheidende Chef der Wehr stets den vollen Rückhalt sowohl seiner Kameraden, als auch der Verwaltung und des Gemeinderats genoss, zeigte am Ende des Abends minutenlanger Applaus sowie die Auszeichnung mit dem Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbands. Als Vorbild stellte Bürgermeister Marcus Bremer Walter dar, weil er 15 Jahre lang viel Verantwortung mit diesem Amt getragen habe. Verlässlichkeit, Geradlinigkeit und eine ruhige Art: Mit diesen drei „Schlüsselkompetenzen“habe der Kommandant seine Feuerwehr geformt. „Sie waren mein erster Feuerwehrkommandant in meiner Eigenschaft als Bürgermeister und ich hätte mir keinen Besseren wünschen können“, so das Stadtoberhaupt.
Ein Blick auf die Amtszeit
Nachdem Thomas Walter 1985 seinen Weg zur Feuerwehr gefunden hatte, wurde er im Jahre 2008 an die Spitze der Wehr gewählt. In der Amtszeit Walters wurden unter anderem drei neue Einsatzfahrzeuge, Einsatzkleidung und eine Feuerwehr-verwaltungssoftware beschafft. Auch plante und setzte er erfolgreich die Einführung der digitalen Alarmierung im Jahre 2019 um.
„Der Stadt liegt viel daran, die Freiwilligen gut auszustatten“, so Bremer. Darüber hinaus sieht der Bürgermeister die Verwaltung, den Gemeinderat und die Feuerwehr als Team: „Wir machen es gemeinsam.“Das Ergebnis dieser „Teamarbeit“ist durchaus beeindruckend: Diese schlagkräftige Truppe mit moderner und zeitgemäßer Ausrüstung kann auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken, wie Thomas Walter in seinem Bericht resümierte: Rund 20 Mal rückten die Einsatzkräfte zu Bränden, technischen Hilfeleistungen und Menschenrettungen aus. 54 aktive Mitglieder stehen das ganze Jahr über bereit, um im Notfall schnell und professionell Hilfe zu leisten.
Jugendfeuerwehrwart Fabian Appel berichtete über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr im letzten Jahr. Freuen konnte sich
Appel über neun Zugänge in seiner Abteilung, die sicherlich, so Appel, auch auf die Werbekampagne zurückzuführen seien, die die Stadt und die Feuerwehr auf den Weg brachte.
Nach dem Bericht des Leiters der Altersabteilung, Fritz Koch, informierte Kassierer Christian
Schiefnetter über der Abteilung.
die Finanzen
Der neue Kommandant
Dass bei der Niederstotzinger Wehr Zusammenhalt großgeschrieben wird, zeigte das Ergebnis der Kommandantenwahl. Der bisherige zweite stellvertretende
Kommandant Matthias Rabe wurde einstimmig zum neuen Chef der Wehr gewählt. Der 38-Jährige ist seit 1997 bei der Feuerwehr. Bevor er 2010 in die Niederstotzinger Wehr eintrat, verschlug es den gebürtigen Hessen von 2007 bis 2009 nach Abu Dhabi, wo er als Berufsfeuerwehrmann in führender Position arbeitete.
Ebenso einstimmig nimmt nun Hans-peter Unterweger die Rolle des zweiten Stellvertreters ein. Mit Harald Hartmann, der seit 2021 das Amt des ersten Stellvertreters innehat, ist das neue Führungstrio nun komplett.
„Die Feuerwehr Niederstotzingen ist bestens aufgestellt“, so Verbandsvorsitzender Uli Steeger. Doch müsse man sich auch im Kreis Heidenheim künftig nicht nur auf die alltägliche Gefahrenabwehr konzentrieren, sondern auch der Zivil- und Katastrophenschutz muss weiter definiert werden. Dies zeigen aktuelle, aber auch vergangene Ereignisse, die bisher weit weg waren: Der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen, Naturkatastrophen mit Überschwemmungen sowie Flächen und Waldbrände.
Nachdenklich zeigte sich Steeger über eine neue Qualität der Übergriffe und Anfeindungen gegenüber Einsatzkräften. „Das geht gar nicht“, so Steeger und forderte den Gesetzgeber auf, schnell und hart zu reagieren.