Radweg-planung mit Hindernissen
Der Heidenheimer Teilort Großkuchen soll durch einen Radweg besser an die Stadt angebunden werden. Die Planung hat begonnen, bis zum Bau dauert es allerdings noch bis Ende 2024.
Der geplante Radweg von Aufhausen nach Großkuchen war Thema im Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt des Kreistags. Die gute Nachricht: die Planung hat begonnen. Die schlechte Nachricht: Mit einem Baubeginn ist nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2024 zu rechnen. Das sind die Hindernisse:
1. Der Naturschutz:
Das Gebiet, das östlich der Kreisstraße 3009 (Abzweig von der B 19 in Richtung Großkuchen) liegt, beinhaltet eine Biotop-fläche und ein Ffhgebiet. Würde man den Radweg einfach am rechten Fahrbahnrand (Fahrtrichtung Großkuchen) entlangführen, wäre ein Eingriff in die geschützten Flächen notwendig. Das wäre zwar mitunter möglich, verlangt aber auf jeden Fall Ausgleichsmaßnahmen, für die wiederum auch Flächen fehlen.
2.Der Sportplatz Waibertal:
Bei einer Streckenführung am rechten Fahrbahnrand der K 3009 wäre auch der Sportplatz Waibertal im Weg, der fast bis zum Straßenrand reicht. Würde man dort den Radweg bauen, könnte der Sportplatz nicht in seiner jetzigen Form erhalten bleiben.
3. Der landwirtschaftliche Verkehr:
Um die beiden zuerst genannten Probleme zu vermeiden, schlägt die Kreisverwaltung vor, den Radweg auf der westlichen Seite der Kreisstraße zu führen. Dazu würde ein bestehender Wirtschaftsweg auf einer Breite von drei bis 3,5 Metern asphaltiert werden. Kreisrat Werner Häcker (Freie Wähler) stellt die Frage, ob Landwirte den Weg dann nicht mehr benützen dürften. Das soll aber nicht der Fall sein, Johann Rill (Fachbereich Mobilität und
Straßenbau im Landratsamt) sagte, man gehe von einer Doppelnutzung aus, verkehrsrechtlich sei die Frage aber nicht geklärt. Werner Häcker sah darin nicht nur das Potenzial für Konflikte vor Ort, sondern auch mögliche Probleme bei der Förderung des Radwegs. Womit wir beim nächsten Hindernis wären:
4. Die Finanzierung:
Die Kosten für den Radweg werden auf drei
Millionen Euro geschätzt. Es gibt zwei Förderprogramme, in die man aufgenommen werden möchte. Sollten Land und Bund fördern, könnten 90 Prozent der Kosten übernommen werden, wenn nur die Aufnahme ins Landesförderprogramm klappt, immerhin noch 60 Prozent. Die restlichen Kosten teilen sich Landkreis und Stadt Heidenheim. Wie hoch der Restbetrag sein wird, steht aber erst nach den Entscheidungen über die Förderanträge
fest. Während das Geld für den Bau des Radwegs im Haushaltsplan des Landkreises bereits eingestellt wurde, steht laut Landkreis eine Zusage der Stadt Heidenheim für die Beteiligung noch aus.
5. Die Straßenquerungen:
Als weniger großes Problem wird die Tatsache betrachtet, dass die Radfahrer, um nach Großkuchen zu kommen, zweimal die K 3009 überqueren
müssten: Einmal im Einmündungsbereich der Kreisstraße in die B19, ein zweites Mal ein Stück nach dem Sportplatz Waibertal. Ab dort wäre der Radweg durchgehend bis Großkuchen rechts der Fahrbahn. „Eine Herausforderung“, so Johann Rill, stelle dabei noch die Abstimmung mit der Autobahn Gmbh dar, da der Radweg wie die K 3009 die A 7 unterquert. Der Radweg soll dabei hinter der neuen Betongleitwand geführt werden.