Gelungener Leseabend auch ohne Kommissar Häberle
Dass Manfred Bomms neuer Roman lesenswert ist, wurde beim Literaturabend im Bahnhotel deutlich.
Gerstetten. Die Bewahrung der Schöpfung steht im neuesten Roman des Geislinger Autors Manfred Bomm „Eine Minute nach zwölf“im Mittelpunkt. Bomm, der bereits zum sechsten Mal in Gerstetten gastierte, sorgte für eine spannende und interessante Lesung im Stucksaal des Bahnhotels.
Seine Lesungen auf der Alb sind stets gut besucht, da Bomm auch gedankliche Exkursionen in die aktuellen Themen der Politik unternimmt. Zudem versorgt er seine Zuhörer ganz nebenbei mit viel Hintergrundwissen. Besonders
viel liest Manfred Bomm nicht aus seinem Buch, nur einzelne Abschnitte. Oft hält er einfach kurz inne und hängt zur Freude der Zuhörer eigenen Gedanken nach.
Schon die Farben fallen auf
Auffällig ist sein neues Buch allein schon von der Farbe her. Orange und Grün dominieren. Es sind die Farben der Friedensbewegung. Das Buch mit seinen 536 Seiten ist für Bomm so etwas wie sein Höhepunkt im Romanschreiben. In der Corona-zeit sei es nur so aus ihm heraus gesprudelt, sagte er. Und wird ganz deutlich: der Schutz der Schöpfung müsse im Vordergrund stehen, was sich nicht allein aufs Klima reduzieren lasse, sondern auf alle Bereiche der Gesellschaft.
Die Handlung seines Romans beginnt in Ulm. Von der Donaustadt aus mobilisiert die zentrale Figur Jeremias die Massen und sorgt mit der Bewegung „stay peaceful“auf der ganzen Welt für Aufsehen. Mordanschläge, Geheimdienste und Reisen nach China und zur päpstlichen Audienz geben Rätsel auf. Die Menschen
tun sich schwer, zwischen echten und falschen Propheten zu unterscheiden.
Bomm versteht es auf sympathische Art und trotz aller Ernsthaftigkeit, seine Zuhörer auf eine humorvolle Weise zu fesseln. Auch transportiert er seine Botschaften glaubhaft. Er beendete seine kurzweilige Lesung mit einem Gedicht von Georg Sander: …unsere Welt isch wonderschee, pass auf se auf, mach se et hee“.
Dazu gabs noch die freudige Aussicht auf einen weiteren Krimi mit Kommissar Häberle.