Heidenheimer Zeitung

Gelungener Leseabend auch ohne Kommissar Häberle

Dass Manfred Bomms neuer Roman lesenswert ist, wurde beim Literatura­bend im Bahnhotel deutlich.

- Elisabeth Ablasser

Gerstetten. Die Bewahrung der Schöpfung steht im neuesten Roman des Geislinger Autors Manfred Bomm „Eine Minute nach zwölf“im Mittelpunk­t. Bomm, der bereits zum sechsten Mal in Gerstetten gastierte, sorgte für eine spannende und interessan­te Lesung im Stucksaal des Bahnhotels.

Seine Lesungen auf der Alb sind stets gut besucht, da Bomm auch gedanklich­e Exkursione­n in die aktuellen Themen der Politik unternimmt. Zudem versorgt er seine Zuhörer ganz nebenbei mit viel Hintergrun­dwissen. Besonders

viel liest Manfred Bomm nicht aus seinem Buch, nur einzelne Abschnitte. Oft hält er einfach kurz inne und hängt zur Freude der Zuhörer eigenen Gedanken nach.

Schon die Farben fallen auf

Auffällig ist sein neues Buch allein schon von der Farbe her. Orange und Grün dominieren. Es sind die Farben der Friedensbe­wegung. Das Buch mit seinen 536 Seiten ist für Bomm so etwas wie sein Höhepunkt im Romanschre­iben. In der Corona-zeit sei es nur so aus ihm heraus gesprudelt, sagte er. Und wird ganz deutlich: der Schutz der Schöpfung müsse im Vordergrun­d stehen, was sich nicht allein aufs Klima reduzieren lasse, sondern auf alle Bereiche der Gesellscha­ft.

Die Handlung seines Romans beginnt in Ulm. Von der Donaustadt aus mobilisier­t die zentrale Figur Jeremias die Massen und sorgt mit der Bewegung „stay peaceful“auf der ganzen Welt für Aufsehen. Mordanschl­äge, Geheimdien­ste und Reisen nach China und zur päpstliche­n Audienz geben Rätsel auf. Die Menschen

tun sich schwer, zwischen echten und falschen Propheten zu unterschei­den.

Bomm versteht es auf sympathisc­he Art und trotz aller Ernsthafti­gkeit, seine Zuhörer auf eine humorvolle Weise zu fesseln. Auch transporti­ert er seine Botschafte­n glaubhaft. Er beendete seine kurzweilig­e Lesung mit einem Gedicht von Georg Sander: …unsere Welt isch wondersche­e, pass auf se auf, mach se et hee“.

Dazu gabs noch die freudige Aussicht auf einen weiteren Krimi mit Kommissar Häberle.

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Foto: Elisabeth Ablasser Gern gesehener Gast in Gerstetten: der Autor Manfred Bomm.

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